„Nein! Mika! Bitte nicht...!" Yu versuchte, sich aus Mika's Umklammerung zu wenden, jedoch vergebens. Das schwarze Blut lief Mika's Wangen hinunter und versickerte in seinem Pullover. Er keuchte und spuckte Blut. „Mika! MIKA BITTE! Komm zu dir!" Yu fing an zu weinen. Weinte wie damals, als er Mika hatte zurücklassen müssen. Konnte er denn nichts für Mika tun? Gab es keinen Weg, ihn zurückzuholen? „Mika... ich bitte dich..."
Auf einmal erfüllte ein heller Schein die Dämmerung. Yu sah auf. Mika lächelte ihn an! Aus seinem Rücken brachen zwei flammende Flügel und die Luft um ihn herum flimmerte vor Hitze. Auch wenn Mika kein Wort sprach, wusste Yu, dass er nicht vollkommen die Kontrolle verloren hatte. Der Griff um Yu's Arm löste sich, und Mika stieg in die Luft auf. Mit einer einzigen Handbewegung ließ er das Meer zurückweichen. Eine Wand aus Feuer verhinderte das Zurückfließen der Wassermassen. Da lag sie. Regungslos. Auf dem kalten Meeresboden. Yu stürzte auf Shinoa zu und hob sie auf seine Arme. In dem Moment, in dem er das sichere Ufer erreichte, schloss sich das Meer hinter ihm. Der Druck schleuderte Yu nach Vorne. Schnell überprüfte er Shinoa's Puls. Gott sei Dank, sie lebte noch! Er konnte sich jetzt allerdings nicht weiter um Shinoa kümmern. Schnell überließ er sie Narumi, bevor er zu Mika rannte. Dieser kniete auf dem Boden, eine Hand an sein Herz gepresst. „Mika!" er hob den Blick. In seinen Augen loderte noch immer das Seraph-Feuer. Es war noch nicht vorbei. „Mika! Komm zurück! Jetzt!" Mika sah ihn an. An seinem Ausdruck sah Yu, dass Mika außer Kontrolle war. Der Nicht-menschliche Teil hatte ihn übernommen! „Mika!!!" Yu riss ihn an sich, verbrannte sich dabei allerdings an einem von Mika's Flügeln. Doch es war ihm egal. Er presste seine Lippen auf Mika's. Er spürte, wie die Hitze wich. Es hatte also geklappt! Auf einmal sackte Mika zusammen. Schnell hievte Yu ihn hoch und trug ihn zum Haus. Narumi folgte mit Shinoa im Arm. Dort angekommen ließ er Mika auf dessen Bett fallen. Schnell begann er, ihm die dreckige Kleidung auszuziehen. Beim Anblick von Mika's Körper, er hatte ihn bis auf die Boxershorts entkleidet, konnte sich Yu kaum zurückhalten. Doch schnell riss er sich zusammen und zog Mika eines seiner Hemden über. Er drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er zu den anderen ging. Mika würde so schnell nicht aufwachen. Im Gang wartete er, bis er zu Shinoa durfte. Mitsuba saß bei ihr, machte ihm aber schnell Platz, als er hereinkam. Shinoa war noch immer nicht aufgewacht. Still betrachtete Yu sie. Als er gerade gehen wollte, begann sie, Wasser zu husten. Ihr verwirrter Blick huschte durch den Raum, als ihre Augen an Yu hängenblieben, weiteten sie sich merklich. „W-was..." brachte sie mühsam hervor, wurde aber von einem weiteren Hustenanfall unterbrochen. „Sch! Lass das Sprechen lieber, ja?" Shinoa schüttelte den Kopf. „I-ich muss... d-dir was... sagen" Yu legte ihr den Finger an die Lippen. „Willst du gar nicht wissen, was passiert ist?" fragte Mitsuba überrascht von hinten. Shinoa warf ihr einen bösen Blick zu. „Das... kannst du mir... später sagen!" Mitsuba rollte genervt mit den Augen und verließ dann den Raum, während sie irgendetwas Unverständliches vor sich hin schimpfte. Yu musste grinsen, doch bei einem erneuten Husten von Shinoa wandte er sich ihr schnell wieder zu. Sie kämpfte sichtlich mit sich. „Yu... ich.." sie stockte und drehte sich schnell von ihm weg. Dann seufzte sie und blickte ihn wieder an. Innerlich war sie bestimmt total aufgewühlt, das sah man ihr an. Yu ahnte zwar, was jetzt kommen würde, doch er wollte sie nicht unterbrechen. „Yu, ich habe mich in dich verliebt... aber ich weiß, dass du... mit Mika... zusammen bist, und ich... akzeptiere das" mit diesen Worten schloss sie erschöpft die Augen und dämmerte wieder weg. Yu strich ihr sachte eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich auch Shinoa... aber eben so, wie ich eine Schwester lieben würde... wir sind ja alle eine Familie... du wirst irgendwann den Richtigen finden, glaub mir" Dann stand er auf und verließ das Zimmer. Als er im Türrahmen stehen einen Blick auf Shinoa warf, sah er, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Und doch lächelte sie. Yu ging durch den Flur zurück zu Mika. Er schlief immer noch, was aber auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Da Yu trotz seiner geistigen Abwesenheit bei ihm sein wollte, legte er sich neben Mika in's Bett. Er kuschelte sich eng an ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann nahm er seine Hand. Er wollte Mika wenigstens im Traum begleiten. Auch wenn er wusste, dass er den Schlaf jetzt dringend brauchte, konnte Yu seine Gedanken lange nicht zur Ruhe bekommen.
Wie würde diese Geschichte wohl enden?
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Seraph of the End ~Fragile World~ (Mika X Yuu)✔
FanfictionNach dem Kampf in Nagoya zieht sich der Shinoa Hiragi Squad in ein Haus am Meer zurück. Doch lange haben sie keine Ruhe; die Vampire planen einen neuen Angriff, um die beiden Endseraphs für sich zu gewinnen, und auch die Hiragi-Familie ist sehr inte...