18.09 - Goretzka & Draxler

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| 18.09.'16 |

Leon Goretzka & Julian Draxler
für Lena

[Dirty]

Leon Goretzka

Nur in Boxershorts bekleidet ließ ich mich auf das weiche Hotelbett fallen und seufzte laut. Meine Haare waren noch etwas feucht vom Waschen und das ganze Zimmer roch nach grünen Äpfeln und Zimt.

Es roch nach Julian, denn ich hatte womöglich sein Shampoo mitgehen lassen, weil ich seinen Geruch so liebte. Ich konnte es nicht verleugnen, mit jeder einzelnen Faser meines Körpers, vermisste ich Julian. So sehr, dass es weh tat.

Aber das hatte ich mir selbst zuzuschreiben. Eigentlich war ich ja auch nur nach Spanien geflogen, um ein bisschen Abstand zu ihm zu gewinnen.

Mit der Zeit hatte ich realisiert, dass der Wolfsburger mehr als ein bester Freund für mich geworden war. Ich hatte mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Kein Wunder, immerhin hockten wir in jeder freien Minute aufeinander und lachten solange bis uns die Tränen in die Augen stiegen. Aber es ging trotzdem nicht. Julian war mein bester Freund. Mehr nicht. Er mochte mich, aber er würde niemals das gleiche für mich empfinden, wie ich für ihn.

Mit einem weiteren Seufzen schloss ich meine Augen und zog noch mal Julians Duft ein, der sich so langsam mit der lauwarmen Nachtluft des geöffneten Fensters vermischte.

Wenige Stunden später wurde ich aus meinem zugegeben wirklich leichten Schlaf gerissen, als mein Handy ohrenbetäubende Laute von sich gab. So ein Scheißteil. Ich drückte das grüne Hörersymbol und hielt es an mein Ohr.

"Hallo?", murmelte ich müde ins Mikro. Ich hatte nicht nachgesehen, wer mich anrief, aber das musste ich auch nicht. Julian hatte schon vor langer Zeit seinen komischen Lieblingssong als persönlichen Klingelton für sich eingestellt. Wer sonst würde mich auch um 3:34 Uhr morgens mit seinem Anruf wecken, ohne von mir angeschrien zu werden.

"Hallo?", wiederholte ich etwas lauter, als ich durch das Handy nur  rauen Atem und leises Gekicher hörte.

"LION!"

"Julian, es ist halb 4 morgens", seufzte ich.

"Isch weiß, Lion, aber weißt du was". Er machte eine Pause."Ich wollte deine Stimme hören", säuselte Julian und brach wieder in verschmitztes Gekicher aus.

"Julian, bist du betrunken?"

"Nein."

Ich verdrehte dich Augen. "Wie viele hattest du?"

"Drei."

"Julian, du bist betrunken."

"Vielleicht. Oder vielleicht auch nicht." Er kicherte wieder, als hätte er den Witz des Jahrhunderts gerissen. Ich hörte ein Rascheln, Schritte und dann einen dumpfen Knall.

"Juli, ist alles in Ordnung?", fragte ich etwas besorgt.

"Hmmm", brummte er. "Mir geht es gut, Lion. Weißt du was? Der Raum hat angefangen sich zu drehen, wie ein Teller in der Mikrowelle und dann plumps, ich lag auf dem Bodem!"

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