Sorgen

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Prue betrat gefolgt von Jon und Colby die Küche und war erstaunt, dass Shelly nirgends zu sehen war. Normalerweise war ihre Freundin immer sehr früh wach und wuselte schon durch die Wohnung. Geradewegs ging sie zu Shellys Zimmer, klopfte kurz und öffnete sie. "Nein, wie süß", meinte sie leise, als sie Shelly in Joe's Armen liegen sah.

Die beiden regten sich keinen Millimeter, sodass Prue die Türe leise wieder schloss.

"Das ihr Weiber immer alles süß findet." Jon rollte mit den Augen.

"Ist es ja auch." Sie schlug ihm gegen den Arm und streckte ihm die Zunge raus.

"Ja ja, ist schon recht. Deckt ihr zwei mal den Tisch und ich geh schnell zum Bäcker. Bin gespannt, was die beiden zu erzählen haben. Ich hoffe, dass Joe dem Arschloch tüchtig eine geballert hat."

Er verließ die Wohnung und Colby brachte erst einmal den Koffer seiner Freundin in deren Zimmer. Prue holte so leise wie möglich Teller und Tassen aus dem Schrank.

"Deckst du für zwei Personen mehr. Paul hat mir eben geschrieben, dass sie sofort kommen, wenn sie die Mädchen zur Schule gebracht haben."

"Klar."

Shelly öffnete langsam die Augen und hatte sofort den Geruch wieder in der Nase, der ihr seit gestern Abend so vertraut war. Ihr Kopf hob sich ein wenig und sie sah, dass Joe sie mit seinen Augen fixierte.

"Morgen. Gut geschlafen?", fragte er.

"Wie ein Murmeltier."

"Freut mich."

"Danke nochmal."

"Wofür?"

"Das du bei mir geblieben bist."

"Das persönliche Anoai Kissen steht jederzeit bereit Mam."

Kurz hob er seine Hand zum Salutieren an die Stirn.

"Ich komme vielleicht auf ihr Angebot zurück ,Sir", antwortete sie.

"Ich glaube unsere Freunde sind schon da."

"Befürchte ich auch. Dann lass uns lieber mal aufstehen."

"Guten Morgen. Ihr seid ja schon da." Shelly kam gefolgt von Joe den Flur entlang und Prue stürmte sofort in die Arme ihrer Freundin.

"Geht es dir gut Süße?"

"Alles gut." Prue hob ihr Kinn an, um sich zu vergewissern, dass Shelly nicht flunkerte.

"Wirklich alles gut. Aber wenn Joe nicht gewesen wäre..." Sie griff hinter sich und nahm seine Hand.

"Ich schenk euch mal einen Kaffee ein und dann erzählt ihr mal in aller Ruhe. Paul war gestern so aufgeregt, dass wir nur noch die Hälfte verstanden haben."

"Kann ich mir vorstellen", antwortete Shelly und setzte sich auf einen der Stühle.

Colby öffnete die Balkontüre und Joe folgte ihm nach draußen.

"Mit dir auch alles ok, Bro?"

"Soweit."

Erneut dachte er an Stuart und seine Hand ballte sich zur Faust. "Dieser Penner hat sie einfach am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt. Ich verstehe solche Menschen nicht."

"Wer tut sowas schon. Hey, ihr geht es gut. Dank dir. Aber warum habt ihr in einem Bett geschlafen, huh? Gibt es da was zu erzählen?"

"Sie hatte heute Nacht einen Alptraum und hat mich gebeten zu bleiben."

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