ONE

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Die andauernde Stille, wurde von den Regentropfen, die am Fenster und auf den Boden landeten, unterbrochen. In der Luft lag aber nicht der Duft von regen, sondern der Duft von etwas rostigen oder metallischen. Blut lag in der Luft, und zwar so viel, dass selbst ein normaler Mensch es riechen konnte.

Aber dies war nichts Neues in Gotham gewesen. In Gotham lebte förmlich das böse in jeder Ecke, dass sogar die Polizei langsames zu überanstrengt war. Der einzige in Gotham, der dachte, er würde die Kriminalität im Keim ersticken, war niemand anders als Batman. Ein Held, der zu glauben vermag, seine Taten würden der Stadt guttun.

Aber es brachte eigentlich nur das Gegenteil.

„Ich bitte euch, ich weiß darüber nichts.", jammerte ein Mann und unterbrach somit selbst den laut der Regentropfen. Das Klackern von hohen Schuhen, die eindeutig einer Frau gehörten, waren zu hören.

„Das sagen sie schon die ganze Zeit und trotzdem glaub ich Ihnen nicht.", erwiderte die Frau und strich sich eines ihrer weißen Haare aus dem Gesicht.

„Aber ich-", „Bla, bla, bla.", unterbrach die Frau ihn und trat näher heran. Ihre roten Lippen, stachen am meisten heraus. „Sind sie sich sicher, dass sie nichts wissen?", hakte sie nach und betrachtete kurz ihre Nägel.

„Ganz sicher.", stimmte der Mann leicht jämmerlich zu und ihr Blick wandte sich zu ihm. „Hm. Schade, wirklich.", fing sie an und drehte sich zu ihm. Ihre Hand glitt zu einem kleinen Tisch neben ihr. „Ich hatte gehofft, das wenigstens einer weiß, wo das Geld ist. Aber anscheinend weiß es keiner von euch.", fuhr sie fort und ihre Hand ergriff einen Schraubenzieher, den sie kurz betrachtete.

„Aber dafür das ich euch töten werde, macht es alles wieder wett.", beendete sie ihren Satz und schenkte dem Mann, der gefesselt auf einen Stuhl saß, ein bitterböses Lächeln.

Als ihre Worte in sein Gehör drangen, wurde er panisch. „Nein, bitte-Ich- ich flehe sie an.", hörte sie den Mann sagen, als sie sich näherte.

Sie legte ihren Finger auf seinen Mund, damit er aufhörte zu jammern, was sie als unerträglich empfand. Immer wenn sie jemanden töten wollte, fingen die Leute das Jammern oder weinen an. Das nervte Emilia Seer am meisten. Viele aber, von den Leuten, die sie umbrachte, waren nicht gerade unschuldig, weshalb sie auch oft das verdienten.

Aber es ging Emilia nicht um Gerechtigkeit. Als meist gesuchte Kriminelle hier in Gotham, schlägt sie sogar locker Harley Quinn um den Titel "Königin von Gotham City". Ihr geht es auch nicht darum die beste zu sein oder sich zu rächen, weil etwas Schlimmes passiert war, als sie kleiner war, nein, es ging bei ihr einfach um Spaß.

Sie hatte eigentlich, genau betrachtet, eine schöne Kindheit gehabt, mit Eltern, die sie liebten und alles für sie taten, hätte sie nicht glücklicher sein können.

Aber Emilia brauchte nur einen schlechten oder eher bei ihr, einen langweiligen Tag, der bei ihr alles veränderte. Und genau deswegen passte ihr der Name Haywire so gut. Durchgedrehte, so könnte man sie nicht besser beschreiben.

„Wenn sie sich noch mehr wehren, tut es nur noch mehr weh.", sagte sie leicht mitleidig als sie den Mann betrachtete.

„Also halten sie einfach still und genießen Sie die Show oder eher hier die Schmerzen.", erzählte sie und stach ihm mit dem Schraubenzieher, genau in sein rechtes Auge.

Die Schreie des Mannes, ließen Emilia's Lächeln nur größer erscheinen, als plötzlich etwas ihre Hand traf. Genervt stöhnte sie auf, als sie das Symbol erkannte und drehte sich um. „Das war nicht nett Batty.", rief sie und blickte sich in der Dunkelheit um.

Eine Lady greift man nicht an.", fügte sie hinzu und riss den Schraubenzieher wieder aus dem Auge des Mannes. Doch diesmal war die Spitze mit Blut getränkt. „Was? Werde ich diesmal mit stille betraft? Wie langweilig.", murmelte sie und bewegte den Schraubenzieher in ihrer Hand.

Ihr Blick ruhte in einer dunklen Ecke, wo sie die Umrisse erkannt, die andeuteten, dass Batman sich dort befand. Sie wusste aber, dass er dort nicht war, sondern hinter ihr.

„Naja, auf jeden Fall hab ich leider nicht so viel Zeit. Du weißt ja, die Arbeit ruft.", sagte sie und drehte sich um. Mit einer schnellen Bewegung, warf sie den Schraubenzieher in seine Richtung und eilte nach draußen.

Sie wusste das er ihr folgte, aber sie kannte sich hier besser aus im Gebäude. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen, als sie es rausschaffte. Aber dies verschwand gleich wieder, als plötzlich Polizeiwagen vor ihr stehen blieb. Die Polizisten hatten sofort ihre Waffen gezogen und richteten sie auf Emilia, die ihre Augen rollte.

„Hände hoch!", rief einer und widerwillig tat sie dies. Der Regen nässte ihre Haare und Klamotten, aber das war im Moment nicht das, was sie am meisten störte. Es störte sie, dass sie geschnappt wurde.

Ein Polizist kam auf sie zu und nahm ihre Hände runter auf ihren Rücken. Er führte sie zum Auto und presste sie hart dagegen. „Vorsicht, ich mag es nicht, wenn Männer von hinten kommen.", zischte sie und drehte ihren Kopf zur Seite, damit sie den Polizisten etwas anblicken konnte. „Haben sie noch irgendwas zu sagen?", fragte ein andere Polizist und sie grinste wieder.

„Ja, ich hätte gerne einen Cheeseburger mit großen Pommes, danke."





Ach ja ich freue mich so, eine weibliche Schurkin zu schreiben! Das ist mal was ganz anderes. Ich hoffe auf jeden Fall, dass euch das erste Kapitel gefallen hat.




Ebbyxoxo

Haywire •Captain Boomerang•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt