TWENTY

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Amanda Waller war keine Frau, die Angst hatte. Genau deswegen war sie so perfekt für ihren Job. Wenn sie musste, konnte sie eiskalt sein. Und das wusste eigentlich jeder. Sie befand sich gerade an ihrem Schreibtisch, als jemand an ihrer Tür klopfte. „Herein.", rief sie und blickte nicht auf.

Ein Wachmann kam vorsichtig herein. „Miss Waller?", fragte er, als er noch in der Tür stand. Sie blickte immer noch nicht von ihren Papieren auf, als sie weiter schrieb. „Was ist?", fragte sie. Der Wachmann wirkte etwas nervös, da er nicht wusste, wie er die nächsten Sätze aussprechen sollte.

„Eine, uhm, Insassin möchte Sie sprechen.", sagte er langsam und Waller blickte auf. „Und wer genau möchte mich sprechen?", fragte sie als sie den jungen Mann genauer betrachtete. Ihre kalten Augen überflogen seine Statur, bevor sie wieder auf sein Gesicht konzentriert waren. Sie merkte das er Angst hatte. Angst vor ihr, denn wie überall redeten die Leute gerne. Natürlich erfanden die Leute sehr oft Dinge die Amanda Waller angeblich gemacht haben sollte, aber es waren auch nicht alle gelogen.

Eine Frau wie sie, musste sich den Platz erkämpfen.

„Emilia Seer, Miss.", antwortete er endlich auf ihre Frage und überrascht blickte sie wieder auf. Waller konnte Emilia schon immer schlecht einschätzen, denn von ihr konnte man alles erwarten. Egal ob es gut oder schlecht war.

„Bringen sie Miss Seer zu mir.", meinte Amanda nur knapp, als der Wachmann etwas stockte. „Hierher? In ihr Büro?", hakte er nach und sie warf ihm einen Blick zu. „Nein, zu meiner Ferienwohnung in Italien, natürlich in mein Büro, und zwar schnell.", sagte sie mit fester Stimme, als er nur nickte und wieder verschwand.

Sie war neugierig, was Emilia von ihr wollte, denn sie hatte gedacht das sie Amanda nie wieder sehen oder sprechen wollte. Sie lehnte sich an ihren Stuhl zurück und blickte auf die Papiere vor ihr.

Dort lagen ebenfalls die Akte von Emilia Seer und von Digger Harkness. Um Digger, Killer Croc, Diablo und Floyd hatte sich Amanda keine Sorgen gemacht. Sie waren manipulierbar, aber Harley und Emilia nicht. Da musste sie zugeben, dass sie bedenken hatte. Den beide Frauen waren bekannt für ihre langen Listen von morden.

Amanda wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Tür eine Zeit später aufging. Wachen schleppten die mit Handschellen gefesselte Emilia rein und setzten diese auf den Platz gegenüber.

„Sie können gehen.", sprach Waller zu den Wachen, als sie Emilia genau anblickte. „Sind sie sich sicher?", fragte einer von ihnen und Amanda seufzte genervt auf. „Ja.", zischte sie und wartete, bis die Wachen endlich weg waren. Emilia trug die orangene Uniform von Belle Reve, die ihre Haare noch blasse erscheinen ließ.

Emilia war ungeschminkt, aber selbst so sah sie aus wie eine Göttin. „Schickes Büro.", sagte Emilia plötzlich, als sie sich umsah. Amanda reagierte nicht darauf.

„Kommen wir doch gleich zur Sache. Was wollen sie hier Miss Seer?", fing Waller an und Emilia grinste nur als sie ihre Hände, die immer noch gefesselt waren, auf den Tisch legte. Amanda wusste aber, dass selbst Handschellen sie nicht hindern könnten, Waller zu töten, wenn sie wollte.

„Ich hab mir einen Deal überlegt.", sprach Haywire, als sie die Akten anblickte. Am meisten stach ihr die Akte von Digger ins Auge. „Ein Deal?", hakte Amanda nach und Emilia blickte auf. „Sie wissen schon, ich gebe ihnen etwas Wertvolles und sie geben mir etwas Wertvolles zurück.", redete sie weiter und Amanda verschränkte ihre Arme. „Ich weiß was ein Deal ist, Miss Seer. Was ist denn der Deal?", fragte Waller weiter und die Blondine betrachtete nur ihre Nägel.

„Ich weiß das sie seit der Sache mit Enchantress Probleme haben, weil es naja, schiefgegangen ist. Und ich kenne jemanden, der ihnen sicher helfen könnte, wenn sie die richtigen Mittel einsetzten.", erzählte Emilia weiter und merkte, wie Amanda ihr aufmerksam zuhörte.

„Ganz einfach, ich möchte ein Telefonat führen, was nicht verfolgt oder abgehört wird.", meinte sie und Waller lachte. „Und wie kommen sie darauf, das wir das so einfach machen?", fragte sie stattdessen und das Grinsen von Emilia wurde nur breiter. „Es wäre was geschäftliches was aber auch irgendwie gleichzeitig privat ist.", fuhr Haywire fort als mit ihren Fingerkuppen auf den Tisch schlug.

„Was kriege ich im Gegenzug?", hörte sie Amanda fragen und Emilia lehnte sich gemütlich hinter.

Ich sage ihnen, wer unter der Maske von Batman steckt."

„Das ist nicht ihr ernst.", sagte Amanda lautstark, als sie erfahren hatte, wer Batman wirklich war. „Denken Sie nochmal genauer darüber nach, meine Liebe. Es macht nur Sinn. Außerdem wissen sie das ich nicht Lüge.", versicherte Emilia ihr.

„Und jetzt helfen Sie mir.", erwiderte die Blondine und lehnte sich wieder vor auf den Schreibtisch. Amanda betrachtete ihr Gesicht ganz genau. Hatte sie wirklich die Wahrheit gesagt?

Umso länger Amanda darüber nachdachte, umso mehr machte es irgendwie Sinn. Es machte Sinn, das Bruce Wayne Batman ist, der Beschützer von Gotham. Er hatte Geld und das seine Eltern ermordet wurden vor seinen Augen, könnte dazu Führen das er Gerechtigkeit wollte.

„Okay, gut.", sagte Amanda und das Grinsen von Emilia wurde breiter. „Sie kriegen das Telefonat.", fügte Amanda noch hinzu und schob das Telefon in ihre Richtung. „Meine Telefonate werden nicht abgehört, also können sie hier telefonieren. Ich warte draußen.", erklärte sie und stand auf.

Emilia wartete, bis Waller das Zimmer verließ, bevor sie den Hörer in die Hand nahm. Selbst wenn die Leitung angehört wird, wusste sie das die Person, die sie anruft, es sichern würde. Sie legte den Hörer zwischen ihren Ohren und Schulter, bevor sie die Nummer eingab. Es dauerte einen Moment, bis jemand sich auf der anderen Seite meldete.

Hey, ich bin es. Wie du weißt hab ich ja noch was gut bei dir."

Amanda wartete etwas ungeduldig, als endlich die Tür aufging. „Vielen dank, Amanda.", sagte Emilia und grinste sie frech an, als die Wachen sie wieder zu ihrer Zelle brachten.

Sie kam nicht mehr in ihre alte Zelle, denn diese war zu nah an Digger gewesen, und das hatte Amanda verboten. Haywire ließ sich zur Zelle bringen und ignorierte die Wachen, die blöde Kommentare zu ihr gaben. Sie schlossen die Zelle auf, als sie danach Emilia rein schubsten. Sie warf den einem Wachen einen bösen Blick zu, bevor sie die Tür schlossen. Seit der Heimfahrt, trug sie Handschellen.

Amanda Weller gab die Anordnung das sie die Handschellen noch tragen sollte. Es sollte als eine Art Bestrafung angesehen werden. Emilia setzte sich auf den Boden und lehnte sich an. Ein fieses Grinsen Schlich sich auf ihre Lippen, als sie an das Telefonat denken musste.

Es vergingen seitdem ein paar Tage. Emilia lag auf ihr Bett, als sie an die Decke starrte. Sie schloss etwas ihre Augen, als sie plötzlich eine Explosion hörte.

Digger hämmerte immer wieder gegen die Tür. Er wollte weg, raus von hier und Emilia holen. Er seufzte, als er sich auf den Boden setzte. Es waren nun schon ein paar Tage vergangen, als er Emilia das letzte Mal gesehen hatte. Plötzlich hörte er etwas vor seiner Tür. Schritte, die immer näher kamen und vor seiner Tür stehen blieben.

Trotzdem blieb er sitzen. Er hatte sich sicherlich getäuscht und lehnte seinen Kopf an die kalte Wand.

Doch er hörte wieder etwas, genau vor seiner Tür. Und bevor er realisieren konnte, was passierte, explodierte die Tür. Er hielt seine Hände vor sein Gesicht, als er sich versuchte zu schützen. Der Rauch machte es erstmal schwer zu sehen und er versuchte es nicht einzuatmen.

Langsam konnte er eine Person ausmachen, die nun bei der Tür stand. Er blinzelte, als er nicht wusste, ob er träumte. „Emilia?", fragte er und die Frau vor ihm grinste ihn nur an. Sie trug ihre schwarze Kleidung wie die vom Kampf. Ihr Haare waren offen und sie war geschminkt. Sie trat einen Schritt näher in den Raum, als sie mit den Schlüsseln in ihrer Hand spielte.

Komm schon Schätzchen, hauen wir von diesem Drecksloch ab."



ENDE

Haywire •Captain Boomerang•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt