KAPITEL 11

35 3 2
                                    


>>Aby!<<, kreischt Clare fröhlich, kaum dass ich das Gebäude betreten habe. Sie springt von ihrem Stuhl auf und kommt auf mich zugerannt.
>>Hey, Clare<<, begrüße ich Clare und umarme sie dann kurz, wobei ich meinen Latte auf ein kleines Ziertischchen neben der Eingangstür stelle.

>>Schön, dass du wieder da bist<<, sagt sie und klatscht in die Hände, >>aber du hast eine ganze Menge nachzuholen. Die Aufträge stapeln sich schon. Hopp, an die Arbeit.<<
Ganz geschäftig wie sie ist, wuselt sie gleich wieder zurück an ihren Arbeitsplatz, um ja nichts zu verpassen.
Ich lächle über ihr lieb gemeintes Verhalten, das ich schon vermisst habe.

Sie winkt mir zu, als ich, mit meinem Latte, durch die Tür zu den Büros gehe. Kaum ist diese zu, klingelt bei ihr auch schon das Telefon. Walter's Homes ist ein sehr gefragtes Büro.

Ich habe diesen Ort immer gemocht. Er ist hell, da Fenster eine komplette Wandseite einnehmen. Zimmerpflanzen stehen überall verteilt und der Teppich ist in einem schönen Orangeton gehalten, der sofort gute Laune zaubert.
Vorallem aber sind es die Leute, die die Atmosphäre abrunden. Wir haben hier sechs Angestellte, die sich in ihrem Handwerk bestens auskennen.
Kate, Sarah, Russel, Bridget, Henry und James.

Jetzt aber sehe ich nur Kate, Henry und Russel.
>>Hallo<<, sage ich etwas ungelenk, aber freundlich. Was sie wohl davon halten werden, dass ich nach fünf Wochen wieder vorbeischaue.

Die drei sehen hoch und machen erst erstaunte, dann aber strahlende Gesichter.
>>Verdammt, dass ich dich auch noch zu Gesicht bekomme<<, sagt Henry und Russel lacht.
>>Henry!<<, tadelt ihn Kate, und sagt zu mir gewandt: >>Ich freu mich ja so, dass du wieder da bist! Es wurde langsam langweilig ohne dich.<<
>>Todlangweilig. Sieh dir doch nur Kate an<<, meint Henry.

Ich pruste los und verschlucke mich an meinem Kaffee. Hustend versuche ich wieder Luft zu bekommen und mit dem Lachen aufzuhören.

Kate sieht mich gespielt beleidigt an und wendet sich schmollend wieder ihrem Laptop zu. Henry seufzt und zwinkert mir zu, bevor er sich auch wieder an die Arbeit macht.

>>Ja. Schön, dich wieder hier zu haben<<, meint Russel gutmütig. Er ist einer der vernünftigsten hier, während sich Henry und Kate immer - freundschaftlich -  zanken. Sie wollen es nicht zugeben, aber die beiden empfinden füreinander mehr, als nur Freundschaft.

Sarah, Bridget und James runden das Team perfekt ab. Sie sind mit knapp 40 Jahren die ältesten hier und haben  demnach mehr Erfahrung, sind uns "Jüngeren" aber dennoch wohl gestimmt.

>>Wo sind denn die anderen?<<, frage ich und gehe zu meinem Arbeitsplatz. Dort ziehe ich mir mein Jäckchen aus und hänge es über die Stuhllehne.
Für die Arbeit trage ich meistens einen Rock, ein helles T-Shirt und Pumps. Einfarbiges kann man bei mir lange suchen. Muster und Pastellfarben haben es mir schon als Kind angetan. Und für meine Arbeit finde ich diese überaus passend. Heute habe ich mich auch zum ersten Mal wieder hübsch gemacht und mich um mein Aussehen bemüht.

Leider habe ich feststellen müssen, dass ich aus manchen Sachen 'rausgewachsen' bin. Ich werde wohl oder übel ein wenig trainieren müssen. Ich seufze.

>>Auf Häuserbesichtigung<<, beantwortet mir Russel meine Frage.
>>Alle drei?<<, frage ich etwas verdutzt. Morgens ist meist nicht so viel los.
Henry nickt. >>Zur Zeit ist die Hölle los.<<

Na toll. Und ich habe mich da so lange gedrückt.
Ich setze mich hinter meinen Laptop und öffne dann den Ordner mit den Mails. Ich habe neun neue Aufträge bekommen, von denen die meisten schon Wochen zurück liegen. Die neueste ist von letztem Donnerstag.

Ich klicke auf die älteste Nachricht und atme dann erleichtert auf, als ich sehe, dass der Auftrag schon angenommen und ausgeführt wurde.
Wenn jeder von meinen Kollegen so viele Nachrichten bekommen hat, hatten sie aber ganz schön viel zu tun.

>>Das tut mir so unendlich leid<<, stöhne ich und stütze meinen Kopf auf beiden Handflächen ab. >>Könnt ihr mir noch einmal verzeihen?<<

>>Ah hast du deine Mails gecheckt?<<, äußert sich Henry, worauf ihn Kate anfunkelt. Als sie ihren Kopf wieder weggedreht hat, läuft er hellrosa an.
Ich schüttle meinen Kopf und kneife beide Augen fest zusammen.

>>Mach dir deswegen keinen Kopf. Jetzt bist du ja wieder da<<, sagt Russel.
>>Ihr habt was gut bei mir<<, teile ich ihnen mit, >>also, gebt mir was zu tun.<<

Kurz darauf befinden sich fünf neue Aufträge in meinem Ordner, von denen ich mir einen nach dem anderen durchlese.
Nach ein paar Telefonaten setze ich einen Besichtigungstermin auf heute Nachmittag und einen anderen auf morgen um zehn Uhr.
Die anderen haben angegeben, dass sie erst gegen Ende der Woche Zeit haben.

Ich hab mir meinen ersten Tag schlimmer vorgestellt.

Arbeit, Arbeit, Arbeit:) Ich hoffe, euch hat es trotzdem gefallen. Lasst mir ein paar Kommentare und Votes da:) LG<3






Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 26, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

High AboveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt