Kapitel 3

91 5 0
                                    

Er
Drei stundenlang saß ich im Wartezimmer. Ich tat nichts sondern saß einfach nur da und starrte Löcher in die Luft.

Irgendwann kam dann endlich der Arzt und winke mich zu sich.

"Wir haben Giftstoffe in ihrem Blut gefunden.", sagte er und sah mich traurig an.

"Und das heißt das?", fragte ich. "Dieses Gift hat sie extrem geschwächt und naja, vergiftet eben, um mich kurz zu halten. Es ist ziemlich starkes Gift, keine Ahnung wo sie so etwas her hat."

"Wie meinen Sie das?", erwiderte ich. "Warum sollte sie sich das Zeug selbst gegeben haben?"

"So etwas bekommt man nicht einfach so im Supermarkt. Höchsten in der Apotheke, aber dort würde keiner diesen Giftstoff einem vierzehnjährigem Mädchen verkaufen. Im Internet allerdings findet man so was auf Anhieb und kann es sich ganz leicht bestellen."

"Sie meinen sie wollte sich vergiften?", fragte ich ängstlich.

"Das ist die logischste Antwort. Aber machen sie sich keine Sorgen. Wir bekommen das schon hin."

Doch ich machte mir Sorgen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie sich hatte umbringen wollen. Ja, ihr ging es oftmals nicht gut. Aber sich umbringen?
Ich erinnerte mich daran als ich sie das erste Mal gesehen hatte.

Zusammengekauert hatte sie vor dem Grab ihrer Mutter, wie ich später herausfand, gesessen und geweint. Ich war damals zufällig an dem Friedhof vorbei gekommen und hatte sie dann gesehen.

Was auch immer ich mir in diesem Moment gedacht hatte, ich war einfach zu ihr hingegangen, hatte sie vom Boden aufgehoben und in den Arm genommen.

Lange haben wir so dort gestanden, sie, dieses wunderbare Mädchen das ich auf einmal unbedingt glücklich machen wollte und ich.

Als ich sie kurze Zeit später richtig ansah merkte ich erst wie schön sie war. Sie hatte unglaubliche dunkle Augen,  kinnlange Haare die eine wunderbar weichbraune Farbe hatten und ihr Gesicht war... einfach wunderschön. Aber es war natürlich nicht nur ihr Gesicht das mich faszinierte. Ihr ganzes Wesen war einfach unglaublich.

Vorher hatte ich eigentlich nicht an die Liebe an den ersten Blick geglaubt, doch ich verliebte mich in sie. So wie ich mich noch nie in meinen ganzen Leben verliebt hatte.

Please stay with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt