Kapitel 7

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Er

Es klopfte an der Tür und ein Arzt kam herein.

Ich löste mich aus ihrer Umarmung und sah ihn erwartungsvoll an. „Könnte ich bitte mit Ihnen sprechen?“, fragte er mich. „Allein.“

Ich stand auf und ging mit ihm aus dem Zimmer. „Was ist ihr Verhältnis zu ihr? Bruder? Freund?“ „Ich bin mit ihr zusammen“, antwortete ich.

Der Arzt nickte. „Okay. Sind ihre Eltern über den Vorfall informiert?“ „Nein. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater gerade…“, ich zögerte. „Im Urlaub“ Er sah mich mit einem forschenden Blick an.

„Wie alt sind sie?“ „Achtzehn.“ Der Arzt schrieb etwas auf sein Klemmbrett das er in der Hand hielt. „Gut gut. Ich denke dann sind sie so etwas wie ihr Erziehungsberechtigter?“ „Könnte man so sagen.“, antwortete ich, obwohl das eigentlich nicht stimmte.

„Gut, also wir haben ein Krankenhaus in der Schweiz kontaktiert, dort wurde vor kurzem ein ähnlicher Fall mit demselben Gift eingeliefert. Und wie es aussieht haben diese ein Gegenmittel gefunden. Allerdings dauert es etwa vier Tage, bis das angekommen ist. Solange muss sie hier bleiben.“ Ich nickte.

„Vielleicht könnten sie zu ihr nach Hause fahren und ihr ein paar Kleider holen. In Ordnung?“ „Ja.“ „Gut. Dann…“ Er sah mich mit einem traurigen Blick an. „Passen sie bitte auf sie auf. Es wäre schade wenn so jemand nicht mehr da wäre.“

Damit nickte er mir noch einmal zu, drehte sich dann um und verschwand hinter der nächsten Tür. Ich blieb noch einen Moment vor der Tür stehen bevor ich auf die Klinke drückte. Alles ist gut. Sie haben ein Gegenmittel gefunden.

Als ich in den Raum kam sah sie mich erwartungsvoll an. „Und?“, fragte sie. „Es wird alles gut. Sie haben ein Gegenmittel gefunden.“ Erleichtert ließ sie sich in ihr Kopfkissen fallen.

„Du musst allerdings noch ein paar Tage hierbleiben. Deshalb fahr ich jetzt zu dir und bring paar Sachen mit, okay?“

„Wann kommst du wieder?“, fragte sie ängstlich. „Ich bin in einer halben Stunde spätestens wieder da, versprochen.“

Dann ging ich zu ihr, küsst sie auf die Stirn und flüsterte: „Bitte pass auf dich auf.“ Dann drehte ich mich um und verließ das Zimmer.

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