Er
Ich weiß nicht wie lange ich dort saß, doch irgendwann bemerkte ich die Dunkelheit und Kälte um mich. Ich steckte die Hände in die Taschen und stand auf. Als ich ein kaltes Papier an meinen Händen spürte, fiel mir ihr Brief wieder ein. Ich zog in aus der Tasche und faltete in auseinander, merkte jedoch schnell das es zum lesen einfach schon zu dunkel war.
Schnellen Schrittes machte ich mich auf den Weg zur nächsten Straßenlaterne.
Gefühlt eine Ewigkeit später faltete ich den Brief erneut auseinander und begann zu lesen."...Vielleicht ist es an der Zeit loszulassen von Menschen die schon viel zu lange nicht mehr da sind. Bitte vergib mir.
Ich liebe dich.“
Ich hatte Tränen in den Augen als ich den Brief wieder in meine Tasche steckte. Immer und immer wieder fragte ich mich warum ich nichts bemerkt hatte, warum ich nicht genauer hin gesehen hatte. So sehr hasste ich mich dafür. Ich hätte auf sie aufpassen müssen, hätte da sein müssen.
Nie im Leben hätte ich daran gedacht das sie Angst hätte mich zu enttäuschen. Aber sie könnte es gar nicht. Ich liebte sie so wie sie ist, immer und egal in welchem Moment.
Und das musste ich ihr so schnell wie möglich sagen.Wie aus einer Trance aufgewacht, wurde mir plötzlich wieder klar wo sie war und wie es ihr ging.
Vollkommen überstürzt hastete ich zurück ins Krankenhaus. Ich lief auf die Station auf der sie vorher gelegen hatte um dort zu fragen wo sie jetzt war. In Schwesternzimmer begegnete ich der Schwester wieder, die mich vor Stunden gebeten hatte ihre Kleider und Sachen zu ihr zu bringen.
Etwas barsch fuhr sie mich an, wo ich gewesen war und warum ich abgehauen bin. "Tut mir leid, ich brauchte einfach mal kurz Zeit für mich.", antwortete ich. "Wo ist sie? Und wie geht es ihr?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nur das sie auf der Intensivstation ist. Fünfter Stock. Mehr weiß ich nicht, sie ist jetzt nicht mehr mein Fall."Schnell lief ich zurück zum Aufzug, auf den ich eine halbe Ewigkeit warten musste.
In der Station angekommen fragte ich an der Anmeldung nach ihr. "Gehören sie unmittelbar zur Familie?", fragte die alte Frau mich freundlich. "Nein, aber...", begann ich, doch die Frau unterbrach mich. "Tut mir leid doch dann darf ich Ihnen leider keine Informationen geben." "Bitte, sie hat..." "Es tut mir leid aber Nein.", sagte sie nun sehr viel strenger.
Ich hatte das Gefühl das sie diese Unterhaltung täglich führen musste. Ich drehte mich um und ging in den Wartebereich der Station. Vollkommen erschöpft ließ ich mich auf einen der Plastikstühle fallen und verbarg das Gesicht in den Händen.
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Please stay with me
RomanceZwei Personen. Ein Junge ein Mädchen. Sie, die einfach nicht mehr kann und ihr Leben beenden will. Er, der alles für sie, die er liebt, tun würde und ihr helfen will zu bleiben. Bei ihm. Für immer. Meine Kapitel sind immer recht kurz, gewöhnt euch d...