Kapitel 9

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Sie

Seit zwei Stunden war er jetzt schon weg. Vielleicht wollte er gar nicht wiederkommen. Vielleicht ist er jetzt abgehauen. Weg von diesem vierzehnjährigen Problemkind mit seiner toten Mutter.

Vielleicht war ihm einfach alles zu viel geworden. Und deshalb beendete er das Thema mit mir. So wie ich mein Leben hatte beenden wollen. Vielleicht.

Dann fiel mir ein, dass er ja in der Wohnung war. Das er sah, wie ich die Wohnung verunstaltet hatte, wie ich einfach gar nichts mehr gemacht hatte außer im Bett zu liegen und aus dem Fenster zu schauen.

Ich wollte nicht dass er das sah. Dass er mich sah. Doch es war zu spät. Beides. Ich schloss kurz die Augen und besinnte mich.

Er musste wissen was ich fühlte und dachte, schließlich war mein Freund. Ich liebte ihn und hätte die letzten drei Monate ohne ihn sicher nicht überstanden. Ich stand auf um mir etwas zu schreiben zu holen.

Doch ich konnte nicht stehen. Meine Beine trugen mich nicht mehr. Ich klappte zusammen und fiel auf den Boden. Mein Kopf schlug hart auf, ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet.

Ich lag dort und sah Blut. Warum blutete ich? So hart war der Schlag auch nicht gewesen.

Zufälligerweise schaute gerade eine Schwester in das Zimmer herein, sah mich auf dem Boden liegen und alarmierte direkt einen Arzt. Dann wurde alles schwarz.



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