Ich versuche, tief durch zu atmen. Das ist jedoch gar nicht so leicht. Auch mein Puls beschleunigt sich. Was soll ich machen? Was?
Okay, einatmen und ausatmen. Vielleicht nehmen sie das Angebot ja auch an. Es ist sogar wahrscheinlich. Hoffe ich mal.
Was würde ich denn an ihrer Stelle tun? Nein - stop, Themawechsel.
Ich muss mit Ethan sprechen. Er ist nicht mit den anderen rausgegangen. "Ethan?", bringe ich leise hervor. So langsam wird die Panikattake schwächer. Er kommt auf mich zu und flüstert mit Tränen in den Augen: "Mia"
"Ich hab dich vermisst, jede einzelne Minute hier"
"Ich dich auch"
"Warum bist du nicht mitgekommen?"
"Ich durfte nicht. Arche nahm nur Leute an, die hilfreich seien könnten und auf meinem Gebiet gab es schon zu viele"
"Das wusste ich nicht... ich dachte wirklich die ganze Zeit, Arche wäre gut"
"Gut und Böse, Mia, daran klammert du dich doch nicht immer noch? Wir sind alle mehr oder weniger grau"
"Ja, das ist mir bewusst, aber-" In diesem Moment fällt mir auf, dass er tatsächlich Recht hat. Ich versuche alle Menschen einzuteilen, weil ich will, dass am Ende alle perfekt und glücklich sind. Nur leider ist niemand perfekt. Das macht uns Menschen aus.
"Danke", sage ich.
"Ich liebe dich"
Mein "ich dich auch" geht unter, als die ganzen Leute der IRB zurückkommen.
Ich hebe den Kopf und straffe die Schultern. Das Gespräch mit Ethan hat mich geistig enorm gestärkt. Ich werde weiterleben. Egal was passiert, ich werde weiter kämpfen, für Jacob, Ethan, Ava, Leila, Liam und das ganze restliche Team. Für die Menschen, die für mich da sind oder es zumindest waren.
"Wir werden mit euch gemeinsame Sache machen. Zumindest wenn einige Bedingung gegeben sind", erklärt der Chef. Nun, da ich wieder einigermaßen normal bin, betrachte ich ihn genauer. Er hat schwarze Haare und ist relativ klein, vielleicht so um die 1,70 Meter groß. Seine Haut ist blass, wie eigentlich bei allen, die sich sehr lange im All aufhalten. Seine Augen funkeln und auf seinen Lippen liegt ein Lächeln. Er sieht sehr sympathisch und erfreut aus, vermutlich wegen dem Friedensangebot.
"Welche Bedingungen stellen Sie?"
"Verpflegung und Sauerstoff und einen Platz für jeden unserer Männer in einem Team, also nach der Rebellion"
Damit war zu rechnen, aber leider gibt es nicht genug Platz.
"Da wir gerade selbst von den anderen Teams abgeschnitten sind, dürfte die Verpflegung schwierig sein, selbst für unser Team, aber wir würden natürlich gerecht teilen.
Sauerstoff haben wir genug für uns alle und wegen den Plätzen in den Teams... das werden wir sicher irgendwie hinkriegen."
"Das Letzte klignt zu unsicher"
"Also, es gibt nach meinen Informationen 11 Plätze, aber das kann eigentlich nicht sein. In jedem Team sind nämlich wenigstens zwei frei, für Neugeborene. Also ist die wirkliche Zahl ungewiss und kann sich ändern."
"Okay, wir werden in zwei Stunden eure Chefin erwarten um einen Plan zu schmieden"
"Ok"
Damit mache ich mich auf den Weg nach Hause. Ich bin glücklich. Sie sind auf das Angebot eingegangen, alles wird gut. Gut? Verdammt, ich muss endlich damit aufhören! Es wird besser als unsere jetzige Lage, das ist okay.
Jacob erwartet mich am Eingang zu unserem Raumschiff. Er umarmt mich lächelnd. "Mia, warum hast du dich nicht verabschiedet? Wenn es schiefgelaufen wäre..."
"Ich hab dich überall gesucht, aber du warst bei einer Besprechung oder so etwas", nuschle ich in sein T-Shirt.
"Ja, aber ich war danach sofort hier, nur Sekunden oder so zu spät"
"Das wusste ich nicht, sonst hätte ich gewartet"
Er will sich langsam von mir lösen, aber seine Wärme tut so gut, dass ich ihn weiter festhalte. Ich höre sein leises Lachen an meinem Ohr, dann schmiegt er sich wieder an mich.
"Mia, ich hatte solche Angst um dich"
"Ich war so verloren ohne dich, ich wusste nicht, was ich bei einem Nein tun sollte"
Jacob streicht über meine Haare.
"Ich schätze deine Nähe wirklich sehr, aber ich glaube, du solltest deine Nachricht überbringen", schmunzelt er.
"Oh, stimmt" ich hatte das ganz vergessen.
Ich lasse ihn los und bewege mich schnell zu Leila Büro. Sie kauert stirnrunzelnd vor ihrem Tablett. Sicher versucht sie alle Lebensmittel zu rationieren und Lösungen für neue zu finden.
"Leila? Sie haben das Angebot angenommen, also sie sind dabei,wenn wir ihnen Verpflegung, Sauerstoff und einen Platz in den Teams garantieren.", berichte ich.
"Ok. Treffen?"
"In zwei Stunden mit dir bei ihnen"
"Ok. Das kann ich machen... ach ja, Mia?"
"Ja"
"Danke. Ich weiß, dass du deswegen viel durchgemacht hast"
"Hat sich aber gelohnt"
"Ja"
Auf dem Rückweg komme ich an allen möglichen Personen aus den Team vorbei, die mir gratulieren, danken und mir ein hoffnungsvolles Lächeln schenken.
Alle zeigen plötzlich so viel mehr Emotionen, nun ohne Überwachung.
Ich bewege mich wieder zu Jacob, denn wir haben uns noch so viel zu erzählen.INFO:
Ich bin mir nicht sicher, wie schnell die Updates hier kommen werden, da ich auch noch an einer anderen Geschichte schreibe, die mir im Moment einfach ein bisschen mehr Spaß macht.
Andererseits war dieses Kapitel echt schön zu schreiben, so wie die folgenden auch (hoffentlich).
Freu mich, wenn ihr trotzdem dabei bleibt
Eure Emma
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Up to universe
Science FictionDie Erde wird von einem Asteroiden getroffen und die Menschheit geht unter. Beinahe, denn eine Organisation namens Arche hat vorausdenkend mehrere Raumschiffe ins All geschickt, um das Überleben derjenigen zu sichern, die der Organisation beigetrete...