Kapitel 23

12 4 1
                                    

Nach einer Weile kann ich in der Ferne einen glänzenden Punkt ausmachen. Es sieht aus wie unser Raumschiff, also handelt es sich vermutlich um Team 11.

Blau "Ethan! Siehst du das? Das muss es sein!" Grün

"Ja! Das ist unser Ziel!"

Jetzt kommt der Moment, der über Leben oder Tod entscheidet. Treffen wir oder fliegen wir vorbei? Das ist die Frage.

"Mia, alles wird gut. Versuch dich noch die restliche Zeit auszuruhen"

Er kennt mich einfach zu gut und weiß sofort was ich denke.

Blau "Okay, du aber auch!" Grün

Ich lehne mich zurück und versuche die letzten sicheren Minuten zu genießen. Selbst wenn wir landen, müssen wir ja noch unsere eigentliche Aufgabe erfüllen. Wir müssen uns reinschleichen und dann einen Kampf beginnen. Oder so was.

Natürlich schlafe ich nicht, aber da ich meine Augen geschlossen halte und mich entspanne, erschreckt mich Ethan.

"Jetzt wieder aufpassen! Mia, was immer passiert ich liebe dich und ich bin stolz auf dich. Und wir werden das hier überstehen!"

Blau "ich liebe dich auch" Grün

Immer schneller kommt die gläserne Kugel auf uns zu und wir stellen unsere Anzüge auf Landung ein.

Blau "Bereit" Grün

"Muss ich ja"

Dann treffen wir auf die Außenwand des Raumschiffs. Der Anzug federt das Schlimmste ab, aber mir tut trotzdem alles ein wenig weh. Blaue Flecken werde ich überall haben. Allerdings wird drinnen niemand denken, dass jemand auf ihrem Raumschiff gelandet ist. Kleine Steine fliegen ja überall im Weltall herum.

Blau "Alles okay?" Grün

"Jep"

Schnell stellen wir die Elektromagneten an unseren Handschuhen an und werden so zu den Eisenschienen an der Außenseite des Raumschiffs gezogen. Dort können wir uns festhalten und langsam in Richtung Schleuse hangeln.

Dort haken wir uns ein und warten auf die Lieferung aus Team 10. Als sie ankommt gleiten die Türen auf uns wir huschen schnell mit rein. Hinter uns schließen sich die Türen und vor uns gehen sie auf. Sauerstoff strömt in den Raum wir deaktivieren den Teil des Raumanzugs, der für den Druckausgleich zuständig ist.

Wir verstecken uns hinter dem kleinen Transporter aus Team 10. Ethan zieht seine Waffe und beobachtet die Tür ins Team. Ich hole währenddessen die zweite Gasflasche von meinem Rücken. Leila hat sie mit einem Schlafgas füllen lassen. Jeder, der ein wenig davon einatmet schlaft erstmal für 12 Stunden. Leider haben wir nicht genug, um das ganze Raumschiff damit zu vergasen. Allerdings ist unsere Aufgabe auch nur die Schleuse zu öffnen. Um in den Kontrollraum zu kommen, müssen wir aber jeden, der uns in den Weg kommt mit dieser Flasche betäuben.

Als ich bereit bin gebe ich Ethan ein Zeichen mit der Hand. Er nickt und dann stoßen wir uns in Richtung Ausgang ab. Zunächst haben wir Glück und treffen auf keine Menschenseele, während wir durch kleinere Gänge huschen. Das Raumschiff ist fast identisch aufgebaut zu unserem, weshalb wir uns auch sehr gut zurecht finden.

Irgendwann verlässt uns unser Glück jedoch und um die Ecke vor uns kommt plötzlich ein blonder Junge geschossen. Ohne zu Zögern drehe ich am Ventil und halte die Flasche in seine Richtung. Bevor er auch nur einen Laut von sich geben kann erschlafft sein Körper.

Ethan schnappt sich seine Hand und drückt ihn in den leeren Raum neben uns. Dort wird man ihn hoffentlich nicht so schnell finden, wie auf dem Gang.

Mit klopfendem Herzen schleichen wir uns weiter. Noch zwei Mal müssen wir jemanden betäuben. Das Gas sollte niemanden sonst noch angreifen, da es sich sehr schnell verteilt und dann einfach zu wenig ist um Auswirkung auf Menschen zu haben.

Dann sind wir angekommen im Kontrollraum. Zum Glück ist er leer und Leila hat uns ein paar Passwörter gegeben, die für das Türschloss funktionieren könnten. Tatsächlich stimmt 230845 und wir können hinter uns abschließen. Nach einem Blick auf die Uhr wird klar, dass uns noch eine Stunde bleibt, bis unser Raumschiff ankommt. Während Ethan mit einer Pistole die Tür sichert, ziehe ich meinen Helm und den etwas unpraktischen Anzug aus. Dann befestige ich die Waffen an meiner normalen Kleidung und löse Ethan an der Tür ab.

Er zieht sich nun schnellstmöglichst um und beginnt das auf dem einen Computer herumzutippen. So ganz verstehe ich nicht was genau er da macht, aber er ändert irgendwie das Passwort für den Raum, so dass niemand hereinkommt, außer unsere Leute.

Als er fertig ist nickt er mir zu und ich stecke die Pistole in meinen Gürtel.

Wir haben immer noch eine dreiviertel Stunde, aber da wir nervös sind bleiben wir schweigend sitzen.
Zumindest bis mir auffällt, dass wir nur über mich reden, nie über sein Leben. Schuldgefühle überfluten mich.

"Ethan, was... wie ging es dir eigentlich auf der Erde?"

"Nicht gut. Meine damalige Freundin hat mir geholfen, sie war echt super. Aber sie wurde als Mitglied dieser Mission abgelehnt. Da haben mir wohl meine Computerkenntnisse geholfen. Aber sie war nicht die große Liebe. Sie war halt da und hat mir geholfen."

"Und jetzt?"

"Im Moment bin ich einfach nur froh euch wieder zu sehen."

"Okay. Ich dachte nur... es tut mir leid, du warst in letzter Zeit immer für mich da und ich weiß einfach immer noch so wenig über dein Leben und alles"

"Alles gut, Mia, du machst alles super. Ich kann verstehen, dass du gerade viel um die Ohren hast. Und es geht mir ja gut, also musst du mich nicht trösten oder so"

"Du bist der beste große Bruder, den es gibt."
Damit umarme ich ihn.

Danach schweigen wir noch ein bisschen und er erzählt ein paar Geschichten von den letzten fünf Jahren.

Die Zeit schwindet schnell und ich werde immer nervöser. Und dann ist es soweit. Jetzt sollte das Raumschiff andocken und eine Minute später sollten wir die Schleusen öffnen.

Wir halten uns fest und dann geht auch schon ein Ruck durch das Raumschiff. Ich drücke den Knopf an der Stoppuhr und warte mit klopfendem Herzen, bis die Minute um ist.

"Fünf vier drei zwei eins", zähle ich herunter. Ethan drückt einen Knopf, überprüft, dass alles glatt läuft mit den Schleusen und öffnet dann die Tür vom Kontrollraum. Mit gezogenen Waffen stürmen wir zu den Schleusen, an denen sich schon das ganze Team 11 versammelt hat und von unserem Team betäubt und gefesselt wird.

Alle sind beschäftigt,  aber wir werden hier nicht gebraucht. Alles unter Kontrolle.

Das Problem: Ich kann Jacob nicht finden, obwohl ich sonst fast schon spüre, wenn er den Raum betritt.

"Das sind nicht alle!", ruft uns Leila zu, "ein paar sind dorthin verschwunden"

Sofort machen wir uns auf den Weg im die Richtung, in die sie zeigt. In einem Raum sehe ich Jacob, der seine Waffe wegwirft, weil ein anderer auf ihn zielt.

Sofort schreite ich ein.
Ich ziehe eine andere Pistole, mit der Spritzen geschossen werden, und versenke gleich mal eine in seinem rechten Arm. Er lässt seine Pistole los und schaut mich noch kurz an, bevor er entgültig ohnmächtig wird.

"Das ist mein Mädchen", sagt Jacob strahlend.

Up to universeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt