Kapitel 21 - Auslöffeln schmeckt besser!
Ich blinzele einige Male, bis ich etwas sagen kann. »Du wirst mir nicht mehr verraten, oder?«
Er sieht mich über seine Schulter hinweg an. »Nö, wir sind quitt.«
War klar. »Gute Nacht, Harry«, verabschiede ich mich und wende mich zum zweiten Mal an diesem Abend zum Gehen, doch ich werde zum zweiten Mal aufgehalten.
»Warte.«
Wieder bleibe ich stehen und sehe ihn über meine Schulter hinweg an. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
Für einen Moment starren wir uns gegenseitig an, bis er den Blick abwendet und wieder zum Meer sieht. »Vergiss es. Gute Nacht.«
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Was hat er denn auf einmal?
»Nichts da ›vergiss es‹. Nun sag schon.«
»Nein.«
Ich atme genervt aus, gehe die Schritte wieder zurück und knie mich neben ihn hin. »Sag doch einfach«, fordere ich ihn auf und versuche ihm ins Gesicht zu sehen, doch er sieht stur in die andere Richtung. Ich gebe es auf und lasse mich ganz in den Sand fallen. »Du bist so stur«, murmele ich und sehe hinauf in den Sternenhimmel.
»Eigentlich wollte ich fragen«, fängt Harry an und bricht die Stille, sodass ich ihn gespannt ansehe, »ob du Lust auf Wassermelone hast.«
Ich hebe verwundert meine Augenbrauen. »Wassermelone? Wo hast du bitte eine Wassermelone?« Es ist Ewigkeiten her, dass ich das letzte Mal Wassermelone gegessen habe, aber ich habe es köstlich in Erinnerung.
»Mir war langweilig, also hab ich mir die vorhin gekauft. Mir ist gerade aufgefallen, dass sie immer noch im Wagen liegt.« Wieso kauft er sich aus Langeweile eine Wassermelone?
»Wer lässt eine Wassermelone bitte im Wagen liegen, statt sie sofort zu essen?«, frage ich mich laut, als mir plötzlich eine Idee kommt. Wie ein kleines Kind klatsche ich mir aufgeregt gegen meine Oberschenkel, welche noch immer in der schwarzen Jeans stecken. »Lass uns die Wassermelone auslöffeln!«
Harry hebt eine Augenbraue. »Auslöffeln? Noch nie gemacht.«
»Was?«, frage ich. »Ernsthaft? Was hattest du denn für eine Kindheit?«
»Was ist denn bitte so besonders daran, eine Wassermelone auszulöffeln?«, stellt er die Gegenfrage.
»Es schmeckt besser«, sage ich überzeugt und verschränke die Arme vor der Brust.
»Bullshit.«
»Das ist kein Bullshit! Komm, gehen wir die Wassermelone holen und löffeln sie aus!« Motiviert springe ich auf und gehe schon einige Schritte vor, während sich Harry ebenfalls aufrappelt und mir – eher weniger motiviert – hinterher trottet. »Wenn's dich glücklich macht«, höre ich ihn unzufrieden murmeln.
»Glaub mir, spätestens, wenn du angefangen hast zu essen, wirst du mir dankbar sein!«
»Du musst leise sein!«, flüstere ich, während ich leise die Haustür öffne und aufhalte, damit Harry mit der großen Wassermelone herein kommen kann. »In die Küche«, informiere ich ihn.
Kurz scheint er zu überlegen, wo die Küche eigentlich ist, bevor er sich in Bewegung setzt und ich die Haustür leise schließe. Ich hoffe wirklich, dass wir niemanden wecken – es käme komisch, wenn man Harry und mich um – inzwischen – halb vier morgens eine Wassermelone auslöffeln sieht.
Als ich in die Küche gehe, hat Harry das Licht bereits an gemacht und die Wassermelone auf der Theke abgelegt.
»Sag mal, wieso kaufst du aus Langeweile eine Wassermelone?«, frage ich, während ich die Tür der Küche leise schließe.
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THREE WEEKS » Harry Styles
Hayran Kurgu»Dieses Aye steht dir viel besser, als ein langweiliges Ja.« Endlich hat Grace es nach langem Betteln geschafft ihre Eltern dazu zu überreden, mit ihren Freunden über den Sommer verreisen zu dürfen. Mit anderen Worten: Ein Sommer mit ihren engsten...