Interant? Spinnt ihr!

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Ich kam mal wieder von einem meiner Kämpfe zurück, in dem ich meiner Wut, auf meine Brüder, freien Lauf lassen konnte. Das Adrenalin brodelte noch in meinem Blut und meine Hände zitterten. Die kühle Nachtluft fing langsam an mich abzukühlen, doch meine Wut verflog nicht. Niemals. Sie war mein stetiger Begleiter. Ich lief am Wald entlang und beobachtete die langsam aufgehende Sonne. Ich fiel in einen langsamen Trott um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen.

Mein Gegner könnte einem schon fast leid tun, wenn man ihn mit dem gebrochenem Bein, was in einem ungesunden Winkel Abstand, gesehen hätte. Doch wenn ich kämpfte, vergaß ich alles um mich herum. Ich befand mich in einem Rausch und wenn ich erst einmal Blut geleckt hatte, konnte mich nichts und niemand mehr stoppen.

Mein Kopf war wie leer gefegt, als ich in den Ring trat und die euphorische Stimme des Ansagers gehört hatte. Meine einzigen Gedanken, die ich mir sonst in meinem Alltag verbat, galten meinen Brüdern.

In den Ring steigt jetzt Blair, das Mädchen, was noch keinen Kampf verloren hatte. Ihr Gegner wird der Eliminator sein."
Als ich meinen Künstlernamen hörte, hob ich einmal kurz die Hand und die Menge brandete in einem lauten Jubel aus.
Gegenüber von mir tat ein Muskelprotz von Mann das gleiche. Er hatte seine ganzen Muskeln angespannt und sich zu den Zuschauern gedreht.

Seine billige Show hatte die kreischenden Mädchen zu lauten Aufschreien gebracht, was ihn nur noch mehr bestärkte.

Mein Gegner musterte mich intensiv und tat auf überlegen, aber seine Augen verrieten ihn.
Er hatte mich schon öfter Kämpfen sehen, schließlich war ich fast jede Nacht hier und  er wusste von den Verletzungen meiner Gegner.

Das Startsignal ertönte und sogleich kam mir der Eliminator näher. Man sah sofort, dass er den unteren Bereich und seine linke Gesichts Hälfte schlecht schützte. Er ging sofort in die Offensive und stürzte auf mich zu.

Er versuchte mich mit einem Haken nieder zu strecken, dem ich gekonnt auswich. Er war wohl noch nicht lange im 'wirklich hartem Geschäft' , denn als ich ihm zwei Fausthiebe verpasste, kippte er sofort um.

Ich hatte keine Lust auf einen langen Kampf und trat ihm, damit er auch ja nicht wieder Aufstand aufs Bein.

Es knackte laut und in seinen Augen kamen die Tränen auf. Da das hier ein illegaler Kampf war, gab es keine Regeln außer, dass man sich nicht gegenseitig töten durfte. Er versuchte wieder auf die Beine zu kommen, doch ich riss sie ihm früh genug wieder weg und sein Kopf schlug hart auf dem Boden auf. Lautes Aufschreien war zu hören. Ich war beinahe enttäuscht, dass dieser Kampf mich nicht so sehr forderte, wie ich es mir gewünscht hatte. Ich brauchte einen Ausgleich, etwas wo ich meiner Wut freien Lauf lassen konnte, doch als ich ihn vor mir liegen sah, war das einzige was ich verspürte Traurigkeit. Nicht darüber, dass es ihm so schlecht ging, sondern darüber, dass er so schlecht war. Meine Unausgeglichenheit staute sich mittlerweile seit Wochen in mir auf und selbst mein härteres Training schaffte es nicht, mich wieder unter Kontrolle zu kriegen.

Das Mitleid hatte ich schon längst aufgegeben. Um in diesem Sport weiter zu kommen muss man gefühlskalt sein, hart und mutig. Ich durfte auch kein Mitleid mit mir selbst haben, denn meine Stärke war das, was mich aufrecht erhielt.

Man musste den Mut haben jemanden zu verletzten, ihm Schmerzen zuzufügen ,ihn weinend am Boden zu sehen. Denn es war nicht schwer jemanden zu verletzen aber danach zu wissen, was man ihm angetan hat und damit leben zu müssen, schon. Ich hatte damit kein Problem. Ich lebte nach dem Motto, wenn jeder an sich selbst denkt, dann ist an alle gedacht!

Ich kletterte die Regenrinne hoch, welche dabei ein leichtes knarzen von sich gab. Nachdem ich das graue Metall meines Fensterbrettes erreicht hatte , schwang ich mich in mein Zimmer.

Bad Girls BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt