Sky's P.O.V
Die weiteren Wochen vergingen genauso schleppend wie die erste. Jimin ging mir weiterhin auf die Nerven, ansonsten war ich meistens Zuhause. Tae war oft da, aber wir redeten kaum. Mehr oder weniger lagen wir einfach auf meinem Bett rum oder auf meinem Sofa und sahen Filme an. Was Tae nicht wusste war die Tatsache, dass ich auch öfters bei Yoongi war. Ich musste zugeben ich hatte ihn vermisst. Auch wenn wir nicht viel redeten. Ich fühlte mich besser wenn ich bei ihm war. Yoongi verlangte auch nicht von mir, dass wir redeten oder sonst was. Mir reichte es auch schon, dass ich einfach bei ihm auf dem Sofa sitzen konnte und nichts tun musste. Dann stand der bescheuerte Englischtest vor der Tür. Nach drei Wochen, die ich täglich auch damit verbracht hatte Jimin zu helfen war Es schließlich Donnerstag und ich saß -hoffentlich zum letzten Mal- bei Jimin im Zimmer. Zugegeben, ich mochte sein Zimmer. Es war zwar nicht ganz so groß wie meins, dennoch gefiel es mir. Am besten gefiel mir die Fensterbank auf der man einfach sitzen konnte und nach draußen schauen konnte. Immer wenn ich auf Jimin gewartet hatte bis er alles nötige ins Zimmer geholt hatte saß ich am Fenster und sah nach draußen.
Auch heute war es nicht anders. Ich saß mit angewinkelten Knien da und starrte aus dem Fenster. Regen fiel an die Scheibe und ich verfolgte einzelne Tropfen bis sie nach unten geflossen waren. Mir gefiel der Regen, vor allem die Gewitter. Und noch war es so warm, dass es öfters dazu kam. Ich biss mir auf die Lippe und verlor mich ganz in meinen Gedanken. Ich dachte an alles mögliche. Daran wie gut Liz hier klar kam. Vor allem im Gegensatz zu mir. Sie hatte den ganzen Mist weggesteckt. Auf der anderen Seite hatte sie auch nicht die Verletzungen, die ich bis jetzt mit mir rumtrug. Auch wenn die blauen Flecken langsam verblassten spürte ich immer noch den Schmerz, vor allem aber war der Schmerz präsent der mir sagte, dass ich es nicht wert war. Ich hatte gerade mal Tae, Yoongi und einen Jimin, der nicht aufgeben wollte. Linn war nur eine Schulfreundin. Mehr auch nicht. Selbst Hoseok hatte ich so gut es ging ausgesperrt aus meinem Leben. Keiner hatte sojemanden wie mich eigentlich verdient. Ich war nicht mal fähig vernünftig Konversation zu betreiben. Am meisten hatte ich aber auch Angst davor wieder so verletzt zu werden. Abgeschoben zu werden, weil ich es sowieso nicht wert war.
"Sky? Alles okay?", Jimin stand auf einmal neben mir.
Ich zuckte zusammen, vor allem als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte.
"Sicher. Frag nicht immer", ich schob seine Hand weg.
Das er nicht endlich aufgab. Ich hatte mich ihm gegenüber schließlich kein bisschen geändert.
"Du weinst", er strich mir mit der anderen Hand über die Wange.
Ich wollte ihn ganz von mir schieben, aber er war schneller. Geschickt nahm er meine Hände und hielt mich fest.
"Halt mich nicht für dumm. Ich hab das jetzt schon vier Wochen beobachtet. Wer hat dir das angetan?", er schob meinen Pulli zurück. "Du machst nicht mehr in Sport mit, du lässt dich von keinem berühren und wenn Tae es doch mal tut, dann hast du Schmerzen. Ich hab das jetzt lange genug gesehen. Du hast Angst vor allem und jedem. Ich weiß, ich hab jetzt vielleicht ein echt bescheuertes Timing, aber wenn du jetzt schon hier anfängst zu weinen, dann will ich endlich wissen wer dir das angetan hat. Ich will dich nicht zu irgendetwas zwingen, aber ich sollte es wissen. Ich will es wissen."Ich starrte ihn mit großen Augen an. Mein Atem stockte und setzte für einen Moment aus. Seine direkte Art hatte mich nicht nur überrascht, sondern auch sprachlos gemacht. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Tausende Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf. Jimin sah mich immer noch mit seinem besorgten Blick an.
"Du willst wirklich wissen was mit mir ist?", ich sah ihn bitter an.
"Bitte. Ich kann dich ziemlich gut leiden, auch wenn du es vielleicht nicht verstehen kannst. Ich will dir einfach nur helfen", er ließ mich los.
Ich schob ihn von mir und rutschte von der Fensterbank. Er sah mich immer noch an. Ohne ein Wort griff ich an das Ende meines Pullis und zog ihn aus. Jimin sah mich überrascht an.
"Mein Vater konnte mich besonders gut leiden. Man kann sagen er hat mir das gegeben was so ziemlich alle Leute wollten. Schau mich an Jimin. Wer bin ich schon? Selbst meine Familie kann mich nicht wirklich leiden. Eomma vielleicht, aber sie hat auch nur zwei Jahre zugesehen. Ich bin es nicht wert. Versteh das endlich. Du hängst am jemandem, der schon lange gebrochen ist. Der es nicht wert ist. Ich kann dir nicht mal eine gute Freundin sein. Ich kann nicht mal mehr mit Tae reden. Verstehst du? Lass es einfach gut sein! Jeder der bis jetzt mit mir zu tun gehabt hatte hat mich früher oder später auch nur fallen lassen, weil ich zu schlecht bin. Jeder. Und sie haben recht!" Ich stieß ihn wieder von mir weg. "Bist du jetzt zufrieden?"
Panisch schnappte ich nach Luft. Jimin stand ganz still vor mir und sah mich einfach an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Tränen füllten meine Augen. Mein Blick verschleierte sich. Ich spürte wie Jimin seine Hände auf meine Taille legte und mich sanft an sich zog. Ich wehrte mich nicht, aber ich reagierte auch nicht mehr. Mein Atem war immer noch so schnell. Jimin umarmte mich. Ich spürte seinen warmen Atem an meiner Wange.
"Du bist es jede einzelne Minute wert, Sky. Glaub nichts anderes. Dir wird auch nichts mehr passieren. Lass mich auf dich aufpassen. Ich verspreche es. Und keiner wird dich hier fallen lassen. Nicht Tae und ich auch nicht", er sprach leise, aber mit einer Entschlossenheit die mich überraschte.
"Ich halte nichts von Versprechen", sagte ich bitter.
"Dann fang an davon etwas zu halten. Ich lass nicht zu, dass jemand dir weh tut", er ließ mich nicht mehr los.
Ich schüttelte meinen Kopf. Er hatte die Bombe platzen lassen und war immer noch hier -ich war immer noch hier. Warum?
"Sky, bitte", Jimin legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
Ich begann zu zittern. Wie er mich hielt tat so gut. Abgesehen von Tae hatte ich niemanden so mehr an mich rangelassen. Er hatte es gerade einfach getan. Weitere Tränen kamen auf, dann krallte ich mich an seinem T-Shirt fest und begann zu schluchzen. Jimin verstärkte seinen Griff.
"Ich pass auf dich auf. Das verspreche ich dir!"Guten Abend meine liebsten Kekse 💕
Ich hoffe ihr hattet einen guten Start in die Woche gehabt. Ich bin müde und Tod, aber ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat! :3 Vielen Dank für alles! 💕 Schlaft gut! 💕
xoxo eure Luna 💕
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Sky
FanfictionNach drei Jahren Australien kehrt Lee Sky mit ihrer Mutter und Schwester nach Südkorea zurück. Trotz der Hilfe ihres alten Schulfreundes Kim Taehyung findet die 17-jährige keinen Anschluss in der High School. Immer mehr distanziert sich die junge Sc...