Come On Over

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Klaus atmete erleichtert auf, als er in der Ferne das Geräusch von Emilias Auto hören konnte. Das Warten war unerträglich für ihn gewesen. Seit Mikaels Leiche verschwunden war, machte er sich nur noch mehr Sorgen um Emilia. Er war im Grunde zu feige dafür, ihr das ins Gesicht zu sagen, doch am Hafen hatte er es zumindest ansatzweise versucht. Vom Balkon aus beobachtete er, wie Emilia das Auto am Straßenrand abstellte und in Richtung Hauseingang ging. Er ging wieder rein und bewegte sich nach unten. „ Ich habe eine gute und eine weniger gute Nachricht für euch.", begann Emilia und lehnte sich gegen einen Tisch. „ Davina hat den Schutzzauber gesprochen, wir haben drei Tage Zeit, um Mikael und euren durchgeknallten Bruder zu finden." Klaus unterbrach sie. „ Du meinst beide.", stellte er klar. „ Das wiederum, ist die weniger gute Nachricht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich einem gerade eben schon begegnet bin. Der Hexer, der sich an Davina ran gehangen hat.", fuhr sie fort. „ Kaleb Westphal ?", fragte Elijah, der inzwischen zu Klaus und Emilia gestoßen war. „ Wieso glaubst du, dass er es ist ?", fragte jetzt auch Klaus. „ Ganz einfach. Als ich vorhin gegangen bin, hat er „ Auf Wiedersehen, Emilia." gesagt. Ich hab meinen Namen in seiner oder Davinas Gegenwart nicht erwähnt. Davina auch nicht.", erklärte sie den beiden. „ Ich werde diese verdammten Verräter finden und eigenhändig zur Strecke bringen.", schrie Klaus. Er war in Rage und marschierte nervös auf und ab. Emilia blickte ihn genervt an. „ Das sagst du jedes Mal und jedes Mal macht uns deine Impulsivität einen Strich durch die Rechnung. Und hör verdammt nochmal auf wie ein Irrer durch die Gegend zu laufen. Das macht mich kirre.", giftete Emilia. Klaus wurde langsam etwas ruhiger und setzte sich hin. „ Dann lass mal hören, was sollte ich deiner Meinung nach tun ?" Emilia hob ratlos die Arme. „ Woher soll ich das denn bitte wissen ? Du müsstest deine Brüder besser kennen, als jeder Andere. Glaub mir, ich will gar nicht wissen, was du alles mit ihnen getrieben hast während sie erdolcht waren." Klaus lachte auf. „ Ganz sicher nicht das, was du dir gerade in deiner Fantasie ausmalst.", erwiderte er. „ Wir werden sie einfach entführen und dann sehen wir weiter.", beschloss er. „ Wenn du meinst, Bruder.", sagte Elijah. Emilia blickte Klaus skeptisch an. „ Wenigstens bin ich dann nicht dafür verantwortlich, wenn der Plan schief läuft.", bemerkte sie. „ Liebes, der Plan wird funktionieren. Und wenn ich dafür über Leichen gehen muss.", stellte Klaus klar und legte eine Hand auf Emilias Schulter. „ Dir wird dabei schon gar nichts passieren, dafür werde ich sorgen." Emilia verdrehte die Augen. „ Schön. Dir ist aber auch klar, dass ich sehr gut alleine auf mich aufpassen kann. Ich mach mir keine Sorgen um mich, ich denke eher, dass du besser auf dich selbst aufpassen solltest. Wer weiß wo dein durchgeknallter Vater sich rumtreibt.", sagte sie und klopfte ihm theatralisch auf die Schulter. Elijah nickte. „ Emilia hat recht, wir wissen weder wo Mikael ist, noch wo unsere Mutter sich befindet. Außerdem wissen wir nicht welche Kräfte unsere Brüder durch den Körpertausch erlangt haben. Wir müssen wirklich vorsichtig sein." „ Was schlägst du vor ?", fragte Klaus. „ Wir teilen uns auf. Keiner geht alleine." Klaus schaute zu Emilia. „ Und du ?", fragte Emilia Elijah. „ Ich werde zu Marcellus fahren und sehe was ich tun kann. Seid bitte vorsichtig und bitte handle nicht impulsiv, Niklaus. Das gilt für euch beide.", antwortete Elijah und machte sich auf dem Weg.

Emilia sah ihm nach. „ Geht es dir nicht auf die Nerven, dass Elijah dich behandelt, als wäre er dein Vater.", fragte sie Klaus. Er zuckte mit den Schultern. „ Er ist mein älterer Bruder. Außerdem geht er besser mit mir um, als Mikael es je getan hat. Elijah gibt mir allerdings eher Ratschläge als Befehle, das heißt ich kann sie immer noch ignorieren und nach meinen Methoden handeln." Emilia nickte. „ Manchmal wünschte ich, ich hätte ältere Geschwister gehabt. Dann wäre ich vielleicht nie so geendet. Mein Vater hat mich rausgeworfen, als er erfahren hat, wo das Geld herkam, was unserer Familie in der Notlage geholfen hat. Ich war die Älteste, also hat sich keiner für mich eingesetzt. Ich war immer nur für meine jüngeren Geschwister da.", sagte sie nachdenklich. „ Du hast das Richtige getan. Du hast versucht zu helfen.", sagte Klaus und legte einen Arm um Emilia. „ Na komm, wir gehen auf Hexenjagd." Klaus und Emilia verließen das Anwesen und gingen in Richtung des La Fayette Friedhofs.


The More You Ignore Me, The Closer I GetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt