Nothing to lose

Kapitel 12

Jackys Sicht

Zu Assu hatte ich zwar gesagt das sie alleine in die Schweiz fahren soll aber ich hatte es mir doch anderes überlegt denn schließlich hatte ich auch was mit Luca zu klären. Die Busfahrt nach Zürich hatte ich kurzfristig gebucht und auch ein Hotel. Früh morgens machte ich mich auf den Weg nach München und von da an ging's dann weiter nach Zürich und von Zürich dann nach Bern.
Spät am Nachmittag war ich dann auch endlich in Bern angekommen. Ich checkte in ein Hotel ein und ging auf mein Zimmer. Wahrscheinlich war Assu auch in diesen Hotel denn ihr Auto stand davor. Was für ein Zufall nichts desto trotz versuchte ich Assu anzurufen aber wieder ging sie nicht ran. 100 mal hatte ich versucht sie anzurufen aber sie ging nicht ran und auch auf meine WhatsApp Nachrichten antwortete sie nicht. Das war nicht ihre Art. Langsam machte ich mir echt sorgen um sie. Wo steckte sie nur? Vielleicht war sie ja bei Luca. Ich schaute auf die Uhr. 17 Uhr. Um nach Uetendorf Allmend war es zu spät deswegen beschloß ich morgen erst hinzufahren. Den restlichen Tag machte ich nicht besonders.
Am nächsten Tag machte ich gegen 10    Uhr los. Als ich angekommen war ging ich direkt zum Haus und klingelte. Jemand machte die Tür auf. Zu mein Glück war es Luca. "Jacky was willst du hier?" er klang komisch und so gefühlslos konnte man sagen. Monoton. "ich muss dir was sagen. Ich war schwanger." "mir egal." okay mit dieser Aktion hatte ich nicht gerechnet. "aber.. Ich habe es abgetrieben. Ich hoffe du bist nicht sauer." "okay. Egal. Es ist alles egal." ich schaute Luca an. Er sah ziemlich schrecklich aus. "Luca? Ist alles okay?" "ja." "das glaube ich nicht. Was hast du? Du weißt, du kannst mit mir reden." "lass mich in ruhe. Es ist... Es ist nichts. Bitte geh. Bitte." er klang jetzt verzweifelt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen ihn zur Sau zu machen aber ich merkte das er nicht er selbst war und egal was ich sagte, er würde es nicht aufnehmen oder besser gesagt erst nehmen. Ich schaute in seine Augen. Sie waren trostlos und leer. "ich werde dich nicht gehen lassen Luca. Ich werde dir helfen." "Nein bitte geh einfach! Ich bin einfach nur ein scheiß Mensch. Ich habe deine Aufmerksamkeit nicht verdient. Ich habe dich nicht verdient." "äh Luca was redest du da für ein scheiß? Du bist kein scheiß Mensch." "doch ich verletzte Menschen und ich.. Ich.. Geh jetzt bitte ich habe schon zu viel gesagt." "Luca wenn hast du verletzt und was machst meinst du mit ich? Hör bitte auf in rätseln zu reden." seine Augen wurden feucht. Es kamen Tränen in seine Augen und eine fand sein weg über die Wange. In diesen Moment tat er mir leid und nahm ihn in den Arm. Er krallte sich an mir fest. "Jacky ich hab.. Ich hab Assu verletzt und das nicht grade wenig. Ich war einfach überfordert mit allen." "was meinst du? Luca es ist alles Okay." "Luca bitte komm her. Lass uns abschießen" hörte ich eine Stimme die von innen kam. Ich schaute Luca an. "ist bei dir jemand?" "das ist unwichtig." er machte die Tür zu und nahm mich an die Hand und lief mit mir zu einem Maisfeld. Es gab zwar keine Bank aber das war egal. Wir setzten uns auf den Boden hin und ich schaute ihn einfach an. "du würdest unterbrochen. Also wie du hast Assu verletzt?" "sie war gestern bei mir und sagte mir das sie schwanger ist. Ich sagte sie solle abtreiben aber sie wollte es nicht so fuhr ich mit ihr nach Thun und wir gingen in ein Wald und dort hab ich sie geschlagen und oft on den Bauch getreten sie auf den Boden geschmissen. Blöderweise hat sie wegen Kopf angeschlagen und sie würde ohnmächtig. Aber statt ihr erste Hilfe zu leisten, hab ich nur ein Krankenwagen gerufen und bin abgehauen wie so eine Meme. Ich konnte nicht mehr. Ich bin einfach nur so scheisse." ich war ziemlich geschockt was ich da hörte und Wut stieg in mir auf. Ich hatte ihn alles zu getraut aber sowas definitiv nicht. "du bist so ein Arschloch Luca! Du hättest ihr helfen sollen und nicht einfach abhauen und ein Rettungswagen zu rufen ist keine Hilfe! Du bist das letzte. Wie konntest du ihr überhaupt sowas antun? Ist in deinem Kopf überhaupt noch was drin außer Geld und Ruhm?!" "Jacky ich weiß das ich ein Fehler gemacht habe und verdammt ich bereue es so sehr!" "ach weißt du Luca erzähl es dem Baum oder den Mais da drüben vielleicht glaubt er dir das ja aber ich glaube dir kein Wort mehr! Was ist nur los mit dir?! Wo ist der Luca wo ich bei der Villa kennen gelernt habe? Ich vermisse diese fürsorglicher Luca der liebevolle Luca. Ich vermisse dein altes ich Luca! Ich vermisse die Person die du mal warst!" "diesen Luca vermisse ich auch aber ich kann langsam auch nicht mehr. Weißt du wie es ist immer funktionieren zu müssen? Immer zu Lächeln? Einfach tagelang nicht zu schlafen? Nein das weißt du nicht denn du weißt nichts von mein Leben also misch dich nicht ein." "so wie ich mich erinnere, bist du bei der Villa immer auf mich zu gekommen und nicht ich auf dich aber du wirst mich nie verstehen. Du wirst nie verstehen das ich Gefühle für dich habe und zwar richtige. Aber das wirst du nie verstehen. Sag mir lieber wo Assu ist. Ich muss mit ihr reden." "ich geh davon aus das sie in Krankenhaus in Thun ist." "okay danke. Ich fahr nachher zu ihr ob du mit willst ist deine Sache aber ich geh auf jeden Fall. Darf ich dich eigentlich was fragen?" "Hm ja kannst du machen." "wer war das vorhin und was ist los mit dir?" "das ist egal Jacky. Ich möchte nicht reden." "wie du meinst." ich stand auf und machte mich auf den Weg zum Bahnhof und stieg in den Zug nach Thun ein. Als ich angekommen war lief ich mit Hilfe meines Navis im Handy zum Krankenhaus. Dort fragte ich in welchen Zimmer Assu lag und ging dann zu ihr und klopfte an der Tür.