†Four†

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Ich wurde von einem Klopfen an meiner Tür aus meinem Schlaf gerissen.
„Amy, mach dich schonmal fertig.“

Ich stöhnte.
Heute hatte ich den Termin beim Therapeuten.

Meine Laune war auf 0. Wie eigentlich immer. Wie immer.

Schnell schnappte ich mir neue Klamotten und wurde dann von einer Frau aus meinem Zimmer geholt.
Sie führte mich eine Etage nach unten, durch eine Tür hinter der das Behandlungzimmer lag.

Kaum betrat ich den Raum setzte ich wieder meine kalte, emotionslose Fassade auf.

Wie scheiße doll ich das alles hier hasste.

Schritte rissen mich aus meinen depressiven Gedanken.
„Hallo Amy, schön dich auch mal wieder zu sehen.“
Ich setzte nur ein unechtes Lächeln auf und setzte mich.

Da er wusste, dass ich eh nicht reden würde, erzählte er mir sehr viel. Ich weiß nicht ob er mit seinen Geschichten irgendwie mich gesund machen möchte oder mich zum reden bringen möchte, aber was auch immer, es wird nicht funktionieren.

Ich mochte ihn.
Wirklich.
Bei ihm fühlte ich mich nicht bedrängt oder unter Druck gesetzt.
Ich hatte auch schon kurz gezögert, mit ihm zu reden.
Aber auch nur kurz, sehr kurz.

Denn ich hätte sonst mein eigenes Versprechen gebrochen.
Mein Versprechen, hier mit niemanden zu reden. Mein Versprechen mir treu zu bleiben.
5 Monate halte ich diese Fassade jetzt schon.
Und so sollte es auch bleiben.
Niemand sollte sie je durchbrechen.
Niemand würde sie je durchbrechen.

Herr Tiel, der Therapeut, spielte mit mir wie jedes mal Monopoly.
Ich musste nicht reden aber ich musste zugeben es machte sogar ein bisschen Spaß.
Ich verbrachte da so ca. den halben Tag und war sogar so was wie...
glücklich.

Nein, nein, Amy hör auf. Du bist nicht glücklich. Ich atmete einmal tief durch, bis ich wieder nach oben in meine „Zelle“ gebracht wurde.

Ich will hier raus.
Auf der anderen Seite will ich bleiben.

Ich hatte Angst.
Vor ihm.
Dass er es wieder macht.
Leise liefen mir Tränen über die Haut.
Ich zittere und bekam wieder eine meiner üblichen Panikattaken.

Wie immer saß ich nun weinend in der Ecke.

Ich will wieder glücklich sein.

Bitte.

Lass mich wieder glücklich sein.

Mich überkam die Wut und ich begann zu schreien.
Ich wusste nicht warum.
Oder nach wem.
Ich wollte nicht mehr.
Sie sollen mich sterben lassen.

„Wieso?! Lasst mich sterben!“ brachte ich aus einer Mischung aus weinen und schreien heraus.
Nach gefühlt 2 Stunden, die ich hier weinend saß, fielen meine Augen aus Müdigkeit zu und ich fiel in einen kalten, unruhigen Schlaf.

Geweckt wurde ich durch mein Frühstück.
Naja ehr durch den Typen der mich grimmig anstarrte und mein Essens Tablet abstellte.
Wie jedes Mal wurde ich bei jedem Zentimeter beobachtet, damit ich mich selber ja nicht mit dem Besteck verletze.
Mein Magen schrie nach Essen, meine Kehle sah das allerdings anders.
angeekelt schaute ich das Suppenartige Teil da an und schob das Tablet von mir weg.
Der Typ neben meinem Bett seufzte. Er versuchte es gar nicht erst und war genauso schnell verschwunden wie er gekommen war.
Ich ließ mich zurück in mein Kissen fallen und seufzte.

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Ich freue mich über Kommentare :)

«Kill me or I will die»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt