†Sixteen†

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Mehrere Stunden verharrten wir in dieser Position und lauschten jeweils dem Atem des anderem, bis er sich aus meinen Armen löste und Richtung Schlafzimmer lief.

Unser Verhältnis wirkt auf andere komisch.
Aber für uns selbstverständlich.

Ich hingegen schlief irgendwann an der weißen Wand ein bis das grelle Licht mich weckte.

Mit einem Blick zur Seite stellte ich fest, dass es schon 13 Uhr war. Ich blinzelte noch ein paar Mal, um wach zu werden und machte mich auf die Suche nach Marijan.

Keine zwei Minuten später fand ich ihn zusammen gekauert auf seinem Bett liegen.
Er war so wunderschön.
Vorsichtig setze ich mich an den Bett Rand und strich ihm einige Stränen von seiner verschwitzten Stirn.
Er hatte viel mit sich zu kämpfen.
Und ich mit mir.
Mit meinem schrecklichen Körper.

Ein seufzen entwich meinen Lippen und ich beschloss schnell duschen zu gehen um mich irgendwie besser zu fühlen.
Nachher musste ich noch zu Herr Tiel. Und dann.
Keine Ahnung.
Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll.

Als ich fertig war schlief Marijan immer noch weshalb ich leise in meine Klamotten schlüpfte und mich auf den Weg machte. Die Luft wurde immer kälter und ich fühlte mich verfolgt.
Okay gut. Ich fühlte mich immer verfolgt.

Ich zog meinen Reisverschluss noch höher und beeilte mich aus dieser Kälte raus zu kommen.

An dem großen Haus angekommen klingelte ich und saß keine paar Minuten auch schon in einem gemütlichen Sessel.

~

Erschöpft ließ ich mich wieder auf unser Sofa fallen und starrte aus dem Fenster. Ein Schluchzen kam aus Marijans Zimmer. Noch eins.
Mein Körper erstarrte, ich konnte keine Menschen trösten. Ich wusste nicht wie. Ich wurde nie getröstet.

Trotzdem lenkte ich meine Schritte zu ihm und blieb vor seiner Tür stehen.
Meine Hand lag schon auf der Klinke.

„Verdammt, lass mich in Ruhe!“

Wieder schluchzte er und ich drückte die Klinke runter.
Er saß an der Wand gelehnt auf den Bett und erstarrte. Vorsichtig ließ ich mich neben ihm nieder und schaute auf meine Hände.

Was soll ich jetzt tun?
Meine Hand griff automatisch nach seiner und wir verknoteten unsere Finger miteinander. Die Tränen liefen ihm immer noch über sein blasses Gesicht und ohne lange zu überlegen wischte ich sie weg.

Er lächelte.

Und dieses Lächeln machte mich so glücklich.

So glücklich wie lange nicht mehr.

«Kill me or I will die»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt