†Fiveteen†

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„Sieht gut aus." Ich weiß nicht warum, aber dieser Junge schafft es, mich glücklich zu machen obwohl wir uns nicht mal kennen. Also irgendwie ja schon aber eigentlich nicht.

Während die Nudeln kochten, wollte ich schnell auf Toilette, wovon mich aber der Spiegel abhielt. Ich hatte schon fast vergessen, wie ich aussah. Schrecklich. Meine Haare waren mittlerweile schon schulterlang und es dauerte einige Minuten, bis ich mich abwandt und duschen ging. Dabei ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und blieb bei einem Gegenstand hängen.

Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ich trocknete mich schnell ab, zog mich an und föhnte meine Haare. Danach schlich mein Blick wieder zu dem Gegenstand.

Ein allerletztes Mal. Dann nie wieder. 

Ein Schnitt.

Du bist fett.

Zwei.

Du bist unnötig.

Drei.

Du- es Klopfte.

"Ähm. Deine Nudeln sind wohl fertig."
Oh shit, die hatte ich ja voll vergessen. Ich wischte das Blut von den Fliesen, zog meinen Ärmel runter und lief in die Küche. Tja soviel dazu, dass jeder Nudeln kochen kann. Ich wohl nicht.

Ich schüttete die mittlerweile schon viel zu weichen Nudeln auf zwei Teller. Die Soße schien wenigstens einigermaßen genießbar zu sein. Marijan saß schon am Tisch und grinste, weil ich mich so doof anstellte.

Als er mir seinen Teller abnahm zischte ich kurz auf, weil er mein Handgelenk berührte.

Am Abend konnte ich es immer noch nicht glauben und da ich eh nicht schlafen konnte schnappte ich mir meine Schlüssel und wollte kurz spazierten gehen. Die kühle Luft schlug mir entgegen und ich fühlte mich glücklich und frei.
Zwar wusste ich, dass ich nicht ganz gesund war, aber in diesem Moment verdrängte ich das.

Ich ließ mich auf eine Bank fallen und schaute in den sternenklaren Himmel. Aufeinmal hat sich so viel in meinem Leben geändert, womit ich niemals gerechnet hätte.

Ich fühlte so viel aber gleichzeitig auch gar nichts.

Ich wollte so viel aber gleichzeitig auch nicht.

Was will ich überhaupt?

Tränen liefen mir über meine Haut und ich seufzte.
Ich habe so fucking Angst.
Vor der Zukunft.
Vor der Realität.

Meine Augen fielen irgendwann zu und ich musste aufpassen nicht gleich einzuschlafen.
Einige Minuten nachher, sprang ich würde er auf, wobei man anmerken musste, meim Kreislauf war immer noch scheiße.

Als ich möglichst leise wieder die Tür aufschloss bemerkte ich einen Schatten an der Wand sitzen.

Marijan.

Ich konnte eh schon nie gut mit Menschen um gehen ganz zu schweige Menschen trösten, weshalb ich erstmal unentschlossen im Raum stehen blieb.
Sein Blick richtete sich auf mich und in seinen Augen spiegelten sich die selben Gefühle wieder, wie ich sie fühlte. Angst und Trauer.

Ich ließ mich neben ihn gleiten und zögerte, bis ich schließlich meine Arme um ihn schloss.

Er war mir so fremd, ich wusste nicht mal weshalb er in der Klinik war und so schnell wieder raus gekommen war, aber wir brauchten das.
Wir brauchen uns gegenseitig.
Damit wir nicht wieder fallen.

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«Kill me or I will die»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt