†Eleven†

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Die letzten Nächte hatte ich keinen erholsamen Schlaf, was man mir wohl auch deutlich ansah.

Wie jeden Morgen wurde ich zum Frühstück abgeholt. Im Essenssaal schaute ich mich um. Das war das erste Mal, dass ich mir die anderen hier anssah.
Manche sahen echt schlimm aus, andere hingegen so, als wären sie neu hier.

Unter Beobachtung meines Betreuers holte ich mir ein Tablett und setzte mich an einen leeren Tisch.
Jeder der konnte, saß hier alleine, schließlich war man ja nicht hier um Freundschaften zu schließen.
Hunger hatte ich nicht, satt war ich aber auch nicht. Mein Blick richtete ich auf das Tablett.
Brot mit Suppe. Nicht so das Beste.
Trotzdem nahm ich mir ein Löffel und begann zu essen.
Dabei ließ ich meinen Blick wieder durch den Raum schweifen.
Die meisten waren um die 15, es gab aber auch Ausnahmen die ich auf 11 schätzen würde. Jeder starrte Stumm auf sein Tablett, außer ein Augenpaar, dass mich beobachtete.

Mein Blick begnete ihm. Es war ein Junge, ich würde mal sagen um die 18 Jahre alt, schwarze mittellange Haare, die ihm ins Gesicht vielen und blasse Haut. Er hatte grüne Augen, die von tiefen Augenringen geschmückt wurden.

Sein Blick, war kalt und zeigte auch nicht nur einen Hauch Emotion.
Das machte ihn umso mehr interessant.
Als ich aber merkte, wie komisch und peinlich diese Situation war, lenkte ich mein Blick wieder auf die Suppe und aß, ohne auch nur meinen Blick zu heben weiter.

Als ich fertig war, wurde ich zurück gebracht und hielt meinen Blick immer noch starr auf den Boden gerichtet.

Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Die wunderschöne, hässliche Decke. Das Essen ging mir nochmal durch den Kopf und meine Gedanken blieben an dem Jungen hängen.
Irgendwas machte ihn so.. interessant. Was auch immer, ich versuchte ihn zu verdrängen schaute mich wiedermal um.

Bald würde ich entlassen werden. Bald war ich wieder frei. Bald würde ich wieder... ja was eigentlich. Ich seufzte. Wie Herr Teil sagte, ich machte mir echt viel zu viele Sorgen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und zog meine Beine an. Wahrscheinlich war Herbst oder Winter, da es selbst hier drinnen immer kälter wurde.

Ich wollte nur Schlaf. Erholsamen Schlaf.  

Meine Augen ließ ich zufallen und vor meinen innerem Auge sah ich direkt in die, des Jungen. Sein emotionsloser Blick starrte mich an. Aber es störte mich nicht. Ich wollte ihn wieder sehen.

Es war das erste Mal seit den gesamten 8 oder sogar schon 9 Monaten, wo ich mich richtig auf das Essen freute. Also nicht direkt auf das Essen aber... ja. Ich glaube man versteht, was ich meine. Die Zeit verging langsamer, als je zu vor, bis ich endlich zum Essen gebracht wurde. Schon als die Tür aufgeschlossen wurde sprang ich sofort auf, was meinen Betreuer sehr zu wundern schien, da ich sonst nie Lust hatte. 

Wir liefen durch die Gänge, bis wir an der großen Tür ankamen. Mein Hunger hielt sich in Grenzen, aber was soll's. Im Raum ließ ich meinen Blick sofort durch den großen Raum schweifen und blieb an einem Jungen hängen. An dem Jungen. Ohne lange zu zögern schnappte ich mein Tablett und setzte mich an seinen Tisch. 

«Kill me or I will die»Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt