Die nächsten paar Tage vergingen wie auch die ersten 5 Monate.
Oder waren es schon 6?
Ach keine Ahnung.
Ich wusste, dass ich bald essen musste. Oder sie würden mich indirekt zwingen. Mein Magen knurrte, wie jeden Tag. Doch mein Verstand wollte nicht. Mein Verstand wollte sterben.
Dadurch, dass ich fast nichts aß, war ich sehr schwach und mein Kreislauf am Arsch.
Heute habe ich wieder eine Sitzung bei meinem Therapeuten und ehrlich gesagt, ich freue mich sogar drauf. Ich hatte das Gefühl, dass wenigstens er mich versteht und fühlte mich irgendwie... keine Ahnung. Sicher oder so.
Zugegeben, schlecht sah er auch nicht aus und ich würde ihn auf ca. 19 schätzen, also nur 2 Jahre älter als ich.
Was zur Hölle denke ich eigentlich grade?! Ich schüttelte meinen Kopf, um die Gedanken weg zu bekommen. Ich war selbst zu schwach, um meine Augen offen zuhalten und mein ganzer Körper schmerzte. Ich will hier raus. Ich will es wieder spüren. Die kalte Klinge. Ich blickte auf meine mittlerweile gut verheilten Narben herab und seufzte.
Zeitsprung
Ich war wieder von dem Therapeuten, Herr Tiel, zurück. Das war nun meine mittlerweile fünfte Sitzung und ich bin gerne bei ihm. Wir haben wieder kurz geredet. Beziehungsweise er hat geredet und ich habe ihm zugehört. Er hat mir dann noch erzählt, wie wichtig es ist, dass ich esse. Obwohl ich diesem Vortrag schon von gefühlt hundert Leuten hier bekommen habe, ist es bei ihm anders.
Bei ihm ist irgendwie alles anders.
Ich saß also wieder hier in meiner kleinen, dunklen, netten Ecke und dachte nach.
In mir drin herrschte mal wieder dieser Kampf, von Leben und Tod. Und ich wusste nicht, ob ich auf mein Herz oder mein Verstand hören soll. Ich wollte das alles doch nicht.
Ich wollte nicht mehr komisch angeguckt werden, weil ich so dünn und komisch aussehe.
Ich wollte mich auch nicht mehr so alleine sein. Ohne Familie. Ich habe niemanden. Echt niemanden.
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Teil 5! Wow! :DHabt ihr irgendwelche Fragen zur Geschichte?
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«Kill me or I will die»
Horror„Vertraue mir." „Ich kann nicht. Ich bin kaputt. So scheiße kaputt." flüsterte sie und Tränen bahnten sich ihren weg über ihre kalte Haut.