Drachenzeit

Gardenia

Es war ein sonniger Morgen in der Erdenstadt und Bloom daher auch bestens gelaunt. Die Fee überquerte mit ihrer Adoptivmutter Vanessa die Straße zu deren Blumenladen, als Bloom ein merkwürdiges Gefühl bekam. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln und es breitete sich immer weiter aus, bis das Mädchen das Gefühl hatte, eine Brausetablette zu sein die im Begriff war sich in Luft aufzulösen. Bloom sah sich nach allen Seiten um, aber sie konnte niemanden außer einer alten Dame die mit ihrem Rauhaardackel spazieren ging und einem kleinen Jungen der mit seinen Murmeln spielte niemanden entdecken. Die Rothaarige schüttelte sich und folgte ihrer Mutter in den Laden hinein, doch das Gefühl beobachtet zu werden blieb. 

Im Laufe des Vormittags vergaß das Mädchen den Vorfall von heute Früh und bediente die Kunden ihrer Mutter. Gegen Mittag verließ Vanessa den Laden um eine neue Lieferung Blumen abzuholen und überließ das Geschäft der Obhut ihrer Tochter. Als Bloom gerade dabei war einige Blumen in die Regale zu räumen, bemerkte sie gar nicht wie sich dieses seltsame Kribbeln wieder in ihrem Körper ausbreitete. Das Mädchen war so in seine Arbeit vertief, dass es ihm erst auffiel dass jemand den Laden betreten hatte als sich hinter ihr jemand räusperte. Bloom schreckte kurz zusammen, richtete sich dann aber auf , allerdings ohne sich umzudrehen.

"Guten Tag! Ich räume nur noch schnell diese Vase ein, dann bin ich ganz bei Ihnen. Welche Art Blume suchen Sie denn?"

"Oh, ich suche nach keiner Blume. Jedenfalls nach keiner die dieses Geschäft führt."

Bloom fuhr so heftig zusammen, dass ihr die Vase aus der Hand rutschte und sie in tausend Scherben zersprang. Mit geballten Fäusten fuhr sie zu Valtor herum. "Bist du jetzt schon so feige, dass du uns einzeln angreifst?" Ein süffisantes Lächeln huschte über sein Gesicht. " Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich es nötig hätte euch einzeln anzugreifen. Und wenn doch, hätte ich heute schon tausendmal die Gelegenheit gehabt dich zu vernichten. Ach übrigens hätte ich gewusst, dass du so reagierst, hätte ich vorher was gesagt. Die arme Vase kann doch auch nichts dafür."

"Du bist so witzig und geistreich wie immer.", gab Bloom tocken zurück. "Also was willst du hier?"

Anstatt der Fee zu antworten, streckte Valtor die hand aus woraufhin Bloom alarmiert zur Seite sprang. Schon wieder war da dieses amüsierte Aufblitzten in Valtor's Augen zu sehen. Als Bloom misstrauisch zur Seite schaute, sah sie nur wie sich die Scherben wieder zu einer Vase formten.
Zähneknirschend murmelte die Fee ein Dankeschön, doch sofort blitzte sie Valtor wieder wütend an.

"Du hast meine Frage nicht beantwortet."

"Tja Bloom, ich fürchte es gibt da etwas um das du dich vor mir kümmern solltest."

"Ach, und das wäre?"

Valtor bedachte die Fee mit einem langen Blick bevor er zu sprechen begann. Ganz so als überlege er, ob es überhaupt klug gewesen war hierher zu kommen. Denn wie es momentan aussah, war Bloomnicht wirklich bereit ihn anzuhören, geschweige denn ihm zu helfen. Schließlich begann er doch zu erzählen. während er sprach fan er es relativ interessant zu beobachten wie sich die Gesichtszüge des Mädchens veränderten. Zuerst biss sie die Zähne zusammen, dann sah sie sich überall im Raum um, so als würde sie das Gesagte nicht im Geringsten was angehn und schließlich heftete sie ihren Blick doch auf den Schwarzmagier. Ihre Augen wurden immer größer, bis sie sie so weit aufgerissen hatte, dass man Angst haben hätte können dass sie gleich aus ihren Höhlen kullern.

Als Valtor schließlich geendet hatte, herrschte lange Zeit Stille. Bloom klappte mehrmals den Mund auf, nur um ihn anschließend wieder zu schließen. Schließlich öffnete sie den Mund noch einmal, doch es kam nur ein Krächzen heraus. Die Fee räusperte sich und sagte tonlos: