Geständnisse

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"Wen?", fragte Bloom, ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengrube aus.

Valtor wog seinen nächsten Satz genauestens ab, denn der würde entscheidend sein, wie Bloom reagierte.

"Es war als ich durch die Straßen der Innenstadt lief, es war kurz nach 8 und die Geschäfte waren gerade dabei zu öffnen. Ich war eigentlich unterwegs zu Jason's Haus, doch ich wurde auf halber Strecke unterbrochen.", er machte eine kurze Pause, in der er Bloom's Reaktion abzuschätzen versuchte, um dann zum Punkt zu kommen.

"Jemand hat nach mir gerufen. Ich blieb stehen, nicht sicher, dass ich richtig gehört hatte, immerhin kennen mich genau drei Leute auf der Erde. Also drehte ich mich um und auf der anderen Straßenseite stand ein großer Junge, mit schwarz- grünen Haaren und starrte mich an."

Für Bloom fühlte es sich an, als hätte die Welt sich aufgehört zu drehen, ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie die Luft angehalten hatte und ließ sie nun stoßweise heraus.

"Andy.", krächzte sie.

Der Magier nickte nur stumm und sah die Fee abschätzend an. Nachdem sie sich nicht mehr rührte und auch nicht mehr zu atmen schien, beschloss Valtor doch fortzufahren.

"Bloom -"

"Wieso hast du mir das nicht schon heute Morgen gesagt?", fragte sie durch die Tränen, die ihr inzwischen über die Wangen liefen.

"Bitte, Bloom. Lass mich erklären und ausreden. Es ist nichts passiert.", versuchte der Zauberer sie zu beruhigen.

Das Mädchen sah ihn undurchdringlich an. Da ihre Augen von Tränen benetzt waren, konnte er nicht erkennen ob sie wütend, traurig, verzweifelt oder sonst etwas war. Sie schwieg und er nahm das als positives Zeichen, dass sie ihm nicht in den nächsten Sekunden einen Feuerball zwischen die Augen schießen würde.

"Hör zu, vielleicht sollten wir besser nach Domino zurückkehren, dort könnte ich es dir in Ruhe erklären."

"Nein.", sagte Bloom bestimmt und schüttelte vehement ihren Kopf. "Ich will es jetzt wissen."

Valtor schwieg ein paar Sekunden, dann seufzte er ergeben.

"Gut, wenn du meinst. Nachdem ich mich zu Andy umgedreht hatte, verstrichen ein paar Minuten in Stille. Weder er sagte etwas, noch machte er Anstalten sich in irgendeine Richtung zu bewegen. Ich konnte seine Reaktion nicht abschätzen und so verharrte auch ich in meiner Position. Nach einer Weile kam er plötzlich über die Straße auf mich zu und fragte mich, ob ich Lust auf einen Kaffee hätte. Da ich deinen besten Freund schlecht stehen lassen konnte, willigte ich ein. Wir gingen in dasselbe Café wie letztes Mal. Wir waren die ersten Gäste, also konnten wir ungestört reden."

Wieder machte Valtor eine Pause und blickte hinter Bloom auf die Einhornherde, sein Blick seltsam verträumt, als hätte er sich an etwas erinnert.

"Valtor?", fragte Bloom unsicher. Keine Reaktion.

Flashback

"Also, Valtor.", begann Andy unsicher.

"Ich nehme an, du hast Fragen.", mutmaßte der Magier.

Der Junge antwortete nicht sofort, sondern trank einen Schluck von seinem Café Latte.  Er schien zu überlegen, ob er seine Gedanken wirklich aussprechen sollte.

"Nein, nein habe ich nicht.", antwortete er nach einer Weile. "Ich weiß alles Dank Bloom's Brief."

Valtor nickte, den Brief hatte er vergessen, aber was wollte Andy dann von ihm, wenn nicht Antworten?

DrachenzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt