Wenn ich recht überlege weiss ich nicht ob es richtig ist. Aber wie kann etwas, das sich so richtig anfühlt, falsch sein? Es ging zwischen mir und Felix viel zu schnell. Nur ein paar Tage und schon sind wir zusammen. Ist es das Richtige?
Ich fahre wieder zu Felix und hole meine Sachen. Ich hätte nicht erwartet, Jodie so schnell loszuwerden. Ich mache mich wieder auf den Weg zu meinem Zuhause. Es fühlt sich an wie ein Abschied. Wird immer noch alles so sein, wenn ich nicht mehr bei ihm wohne? Ist es überhaupt richtig mit ihm zusammen zu sein? Ich kenne ihn nicht mal eine ganze Woche lang. Ich glaube wir haben es überstürzt.
Zuhause angekommen, räume ich meine Kleider wieder in meinen Schrank. Ich fühle mich irgendwie verzweifelt. Ich weiss nicht was Sache ist. Eigentlich weiss ich einfach nicht was ich will. Ich meine, vor einigen Tagen, wusste ich noch nicht mal, dass ich auch auf Männer stehe. Vielleicht ist es nur eine Phase. Vielleicht stehe ich so auf Felix, weil es neu ist und ich es ausprobieren will. Vielleicht bin ich auch einfach nur dumm. Er hat Gefühle für mich und eigentlich habe ich diese erwidert, doch jetzt bin ich mir nicht mehr so ganz sicher. Warum habe ich plötzlich diese Zweifel? Was ist nur los mit mir?
Ich setze mich auf meine Couch und schmeisse den Fernseher an.Irgendwann, ich weiss die Zeit nicht, klingelt mein Handy. Ich schaue auf den Bildschirm und sehe Felix' Namen. Ich will nicht abnehmen, ich möchte im Moment mit niemandem reden. Aus irgend einem Grund wurde ich heute einfach extrem traurig, obwohl ich gestern noch so glücklich war. Nachdem ich seinen Anruf ignoriert habe, bekomme ich eine WhatsApp Nachricht. "Hey mein Schatz wo bist du?" Ich beschliesse seine Nachricht ebenso zu ignorieren, wie seinen Anruf. Ich könnte heute Abend saufen gehen, vielleicht würde es mich ein wenig ablenken.
Nach einer gewissen Zeit, sehe ich aus dem Fenster, es wird langsam dunkel. Ich ziehe mich um und verlasse mein Haus. Einige Strassen weiter gibt es eine Bar, in der ich früher oft feiern ging. Da habe ich Jodie kennen gelernt. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich damals nicht an diesen Ort gegangen wäre. Ich hätte Jodie nie kennengelernt und das ganze Theater vermieden. Dann hätte ich wahrscheinlich auch Felix nicht kennengelernt und ich würde mir nicht solche Gedanken machen.
Ich öffne die Tür der Bar und dicke Luft strömt mir entgegen. Ich bin so lange nicht mehr feiern gewesen. Seit mehreren Jahren nicht.
Ich gehe zur Bar und bestelle mir ein Bier. In der Hoffnung, irgendwelche Gesellschaft zu finden, setze ich mich auf einen der Barhocker. Meine Hoffnung erfüllt sich schon bald, als ein hübsches Mädchen sich zu mir setzt. Ich schätze sie gleichaltrig ein. "Alleine hier"? Fragt sie mit einem wunderschönen Lächeln, was mein Herz zum schmelzen bringt. "Ja und du"? Sie nickt. Das Mädchen bestellt eine Flasche Vodka mit zwei Shot-Gläsern. "Verrätst du mir deinen Namen"? Frage ich nach dem 3. Shot. "Lola". Sie streift sich ihre braunen Haare hinter die Ohren und füllt die Gläser nach. Ehe ich mich versehe, ist die Flasche leer und ich kann mich kaum noch auf den Füssen halten. Schliesslich war das eine halbe Flasche 40%igen Vodkas und ich bin an Alkohol nicht mehr gewöhnt. Lola nimmt meine Hand und sieht mich mit einem verführerischen Blick an. Sie zieht mich auf die Tanzfläche. Ich wehre mich nicht, obwohl ich nicht tanzen kann, doch das stört mich nicht, wofür wohl der Alkohol sorgt. Wir beginnen zu tanzen, falls man die komischen Bewegungen die ich mache, als tanzen bezeichnen kann. Sie tanzt mich mit ihrem Hintern an. Sie dreht sich um und küsst mich. Ich küsse sie zurück, verdammt ist die gut. Wir machen in aller Öffentlichkeit rum. Das ist sonst nicht meine Art aber scheiss drauf, es juckt eh keinen hier, sind eh alle betrunken. "Komm wir gehen zu mir nach hause". Flüstert sie in den Kuss und wir machen uns auf den Weg zum Ausgang.
Ich werfe sie auf ihr Bett, während ich versuche mich so schnell wie möglich auszuziehen. Ich reisse ihr die Kleider vom Leib, bis sie nackt ist. Ich küsse sie von ihrem Hals abwärts...
Kurz nachdem ich meine Augen öffne, durchfährt ein stechender Schmerz meinen Kopf. Mit einem schmerzvollen stöhnen stehe ich auf. Das Mädchen schläft noch, wie hiess sie noch gleich? Lola? Ich ziehe mir meine Sachen an und gehe in ihr Badezimmer. Ich trinke ein wenig Wasser und wasche mein Gesicht. Den Blick in den Spiegel hätte ich mir lieber erspart, ich sehe richtig broke aus. Ich beschliesse nach hause zu gehen, ohne Lola aufzuwecken. Ich gehe aus dem Badezimmer und will grade die Haustür öffnen, als Lola hinter mir fragt:" Wie heisst du eigentlich"? Ich drehe mich kurz um. "Sebastian".
Ich mache mich auf den Weg nach hause. Eigentlich sollte es mir gut gehen, abgesehen von meinem Kater, aber irgendwie fühle ich mich richtig schlecht. Ob Felix sich fragt, wo ich bin? Seit ich gestern losgegangen bin, habe ich nicht mehr auf mein Handy geschaut. Seinen Anruf gestern Nachmittag habe ich auch ignoriert. Wieso mache ich mir jetzt so Gedanken über Felix? Eigentlich wollte ich ihn vergessen. Ist es etwa die falsche Entscheidung ihn vergessen zu wollen? Ich habe das einfach so entschieden, innerhalb von sehr kurzer Zeit. Vielleicht hätte ich länger nachdenken sollen. Naja egal. Ich nehme mein Handy aus meiner Hosentasche und schalte es ein. Mein ganzer Sperrbildschirm ist voll mit Nachrichten. Alle von Felix. Plötzlich habe ich ein schlechtes Gewissen. Er sorgt sich um mich. Es ist echt schön zu sehen, dass jemand sich ernsthafte Sorgen um dich macht. Dies konnte ich zuvor nie erleben. Aber was soll ich machen? Einfach wieder zurück gehen und so tun als wäre nichts gewesen? Das kann ich nicht. Ich will im erzählen was passiert ist und, dass ich Zweifel hatte, oder habe. Wird er mich dann verlassen? Ich hätte es wirklich verdient, aber ich will ihn nicht verlieren.
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Rewilz - Diese Augen
FanfictionSeit ich diese Augen zum ersten Mal gesehen habe, kann ich an nichts anderes mehr denken