Kapitel 11

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Als wir in das Restaurant reingehen, werden wir direkt einem Platz zugewiesen. Tolles Personal hier. Wir setzen uns an den Platz, den der Angestellte uns gezeigt hat. Wir bestellen etwas zu trinken und später auch noch Essen. Nach einer Weile geht Felix auf die Toilette. Währenddessen rufe ich schnell den Kellner um zu bezahlen. Als er zurück kommt will er sein Portemonnaie auspacken, doch ich sage, ich habe schon bezahlt. Der zuerst geschockte und danach dankbare Blick ist unbezahlbar. "Danke Sebastian". Sagt er glücklich. "Mach ich doch gerne". Antworte ich grinsend.

Nach etwa einer Woche hat er es hinbekommen, dass ich wieder alleine in meinem Leben klarkomme. Bis dahin habe ich bei ihm gewohnt, aber jetzt wieder bei mir zu hause. Er sagte, ich könne jederzeit anrufen, wenn etwas ist. Ich sitze auf meinem weichen Bett, ohne irgendwas zu tun, ausser in die Leere zu starren. Ich fühle mich so schrecklich einsam ohne ihn. Nur in dieser einen Woche ist er mir so verdammt wichtig geworden und ich möchte nicht ohne ihn sein.

Ich bekomme eine Nachricht. In der Hoffnung, es sei Felix, nehme ich mein Handy. Die Nachricht ist von Patrick. In ihr steht:" Hey Basti Lust was zu trinken"? Eigentlich habe ich null Lust mein Haus zu verlassen, aber die ganze Zeit nur hier drinnen zu sitzen macht das ganze auch nicht besser. "Klar, wann? Wo"? Schreibe ich zurück. "In der Bar in der wir uns kennengelernt haben, in einer halben Stunde. Ok?" Ich schicke einen Daumen nach oben zurück und gehe ins Bad. Ich dusche kurz und ziehe mir danach irgendwas frisches aus dem Kleiderschrank an. Danach mache ich meine Haare und mache mich auf den Weg in die Bar. Ich öffne die Tür und lasse meinen Blick über die Masse schweifen, bis ich Palle gefunden habe. "Na Basti wie gehts dir"? Fragt er als ich mich setze. "Gut und dir"? Die Antwort gebe ich aus Gewohnheit, wie die meisten anderen Leute auch immer. "Mir gehts auch gut". Ich zwinge mir ein Lächeln auf. "Was zu trinken"? Bietet er mir an. "Ja gerne, aber nur Wasser". Er sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Ich zahl dir auch Alkohol, also wenns wegen dem Geld ist kein Problem". Sagt er freundlich. "Ähm, nein ich bin nicht besonders in Feierlaune, aber danke". Er nickt und geht in die Richtung der Bar. Patrick lernten ich und Felix vor einigen Tagen kennen als wir aus waren. Er stand neben unserem Tisch und als er jemanden erspähte, drehte er sich schlagartig um und warf mein Getränk vom Tisch. Er entschuldigte sich mehrere Male, obwohl sein entsetztes und gleichzeitig peinlich berührtes Gesicht, Entschuldigung genug waren. Diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen. Er kaufte mir ein neues Getränk und setzte sich zu uns. Wir kamen ins Gespräch und verabredeten uns am nächsten Tag nochmal. So wurden wir dann Freunde. Er kommt mit einem Glas Wasser und einem Glas Vodka Redbull zurück. Er stellt mir das Wasser hin und sich selbst den Alkohol. Innerhalb kurzer Zeit, schüttet er sein Getränk runter. "Wie gehts Felix so"? Fragt er freundlich. "Schätze es geht ihm gut, er hat mich heute Morgen, bevor er arbeiten ging bei mir zuhause abgeladen. Ich könnte ihn fragen ob er auch kommen möchte, er ist schon fertig mit der Arbeit. Ja gute Idee". Ich hoffe sehr, dass er kommen kann. "Ich gehe kurz raus und rufe ihn an ok? Ok". Ich trete aus dem Getümmel von Menschen, nach draussen in die etwas kühle Luft. Ich wähle Felix' Kontakt und rufe ihn an. "Hey Felix wo bist du gerade?
Bin zuhause, war grade duschen und du?
Bin grad mit Palle in unserer Bar, kommst du auch?
Na klar, bin schon auf dem Weg, bis dann.
Bis dann".
Er legt auf und ich gehe wieder zurück in die stickige Wärme. Als ich zurück zu unserem Tisch gehe sieht mich Patrick erwartungsvoll an. "Er kommt gleich" sage ich lächelnd. Meine Stimmung heitert sich innerhalb von kurzer Zeit auf. Ich weiss eigentlich gar nicht mehr genau, warum ich nicht gut drauf war. Nach kurzer Zeit gesellt sich Felix zu uns an den Tisch. Ich freue mich so unglaublich ihn zu sehen, obwohl ich noch keine Tag von ihm getrennt war. Ich falle ihm um den Hals zur Begrüssung. Schockiert über meine eigene Reaktion, lasse ich kurz darauf wieder von ihm ab. "Mich freut es auch dich zu sehen" lacht er. "Wollt ihr was trinken? Ich zahle". Sagt Felix und macht sich auf den Weg zur Bar. "Also was soll es sein"? Fragt er als wir ihm nachlaufen. Die Motivation zu feiern steigt in mir auf. "Eigentlich wollte ich nicht trinken". Antworte ich verlegen. "Ach komm schon Basti nur ein bisschen". Fordert mich Felix auf. "Na gut" sage ich lachend. "Guut was wollt ihr? Entscheide du". Er sieht uns mit einem verschmitzten Grinsen an und bestellt 3 Drinks, mit einem mir unbekannten Namen. Er drückt uns je ein Glas in die Hand. "Lass uns auf die Tanzfläche gehen". Sagt er freudig. Mit so guter Stimmung habe ich ihn ja noch nie erlebt. Wir trinken unsere Getränke und gehen danach auf die Tanzfläche. Felix holt uns im Laufe des Abends immer wieder was zu trinken. Bis wir alle ziemlich betrunken sind. Es fühlt sich an als wäre ich in einem Traum. Alles scheint in Zeitlupe abzulaufen. Meine Gedanken kann ich nicht mehr wirklich kontrollieren, noch weniger meinen Körper. Das einzige was ich weiss, ich will zu Felix. Ich blicke mich suchend nach ihm um, bis ich ihn entdecke. Er tanzt leidenschaftlich, ob es gut aussieht oder nicht, kann ich in meiner Situation nicht bewerten, aber das ist mir jetzt sowas von egal. Ich laufe, oder stolpere eher, auf ihn zu. Ich falle in seine Arme, weil ich mich nicht mehr halten kann. Er schliesst seine Arme um mich zu halten, obwohl er selber alles andere als standhaft steht. Wir sehen uns in die Augen. Die schwitzenden Menschen um uns und die laute Musik, die in meine Ohren dröhnt blende ich aus. "Sebastian ich... Ich glaube ich liiieeebeee diich".

Rewilz - Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt