Kapitel 5

220 13 1
                                    

Ich reisse die Augen auf, als ich ein plötzliches Gewicht auf mir spüre. "Felix" rufe ich erstickend. "Na du Schlafmütze es ist etwa 17:00 und du pennst junge". Er lacht und ich versuche zu atmen. Er steht auf und geht zum Esstisch. Ich richte mich auf und atme tief durch. "Hier" höre ich Felix, der mir einen Becher vom Starbucks in die Hand drückt. "Danke aber das wäre doch nicht nötig gewesen". Er sieht mich grinsend an. "Jetzt klingst du schon so wie irgend ne alte Oma aus nem Film". Wir lachen. Das Getränk im Becher ist pink. Wird wohl irgend sowas mit Beeren sein. Ich nehme einen Schluck. "Das schmeckt ja um längen besser als der Kaffee" lache ich. "Ja Starbucks Kaffee wird echt überbewertet". "Genau mein Gedanke". Das hab ich mir gestern auch schon gedacht.

Wir trinken beide unsere Getränke leer. Felix stellt den Fernseher an und drück mir die Fernbedienung in die Finger. "Du hast heute Abend noch nichts vor oder"? Fragt er neugierig. "Nein wieso"? "Gut, ich komme gleich wieder". Er steht auf und mit einem Grinsen im Gesicht verlässt er das Wohnzimmer. Was ist denn jetzt los? Nach ein paar Minuten kommt er zurück. "Also Sebastian, heute Abend gehen wir essen". Ist das sein ernst? Dieser Junge ist einfach ein Traum. "Tolle Idee". Ich freue mich total und umarme ihn. Ich spüre wie meine Wangen rot anlaufen. Er umarmt mich zurück. Wir stehen gefühlte Stunden da, uns in den Armen liegend. Mein Bauch kribbelt wild. Ich fühle mich als hätte ich weiss nicht welche Drogen genommen. Das Gefühl, oder besser gesagt, die Gefühle sind einfach nicht zu beschreiben. Ihn zu fühlen, zu berühren und noch zurück umarmt werden. Ich weiss nicht ob ich je zuvor so glücklich war. Es ist nur eine simple Umarmung und ich könnte trotzdem schon Regenbogen kotzen. "Hey ähm Basti, du kannst mich auch wieder loslassen wenn du willst". Lacht Felix. Ich lasse von ihm ab. "Äh ja ups". Ich weiss nicht was ich sagen sollte. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht mehr losgelassen. "Also in ner halben Stunde gehts los". Sagt er und geht in die Richtung seines Zimmers. "Ähm Felix"? Er bleibt stehen und dreht sich um. "Hättest du vielleicht was eleganteres zum anziehen für mich"? Frage ich verlegen. "Irgendwas finden wir bestimmt, komm". Ich gehe ihm nach in sein Zimmer. Er öffnet seinen Kleiderschrank und holt ein paar Hemden heraus. Er nimmt eines aus dem kleinen Stapel und hält es mir an den Oberkörper. Es ist ein weisses. "Dieses sieht gut aus". Sagt er während er mir das Hemd in die Hand drückt. Er geht zu dem Stapel meiner Kleider, der auf seinem Bett steht. Er zieht eine schwarze Hose raus und drückt sie mir ebenfalls in die Hand. "Danke" sage ich mit einem Lächeln. Ich ziehe meine Klamotten aus und werfe sie auf sein Bett. Gerade will ich das für heute Abend anziehen, da bemerke ich Felix' Blick. Er starrt mich mit offenem Mund in. Ich sehe ihm in die Augen und grinse. Er macht grosse Augen und dreht schnell seinen Kopf weg. Ich sehe wie er sich sein grinsen verkneifen muss. Er beisst sich auf die Lippen. Mann wie heiss das aussieht. Ich wende mich ab als ich merke wie meine Wangen rot anlaufen. Ich ziehe nun wirklich meine schwarze Hose und Felix' weisses Hemd an. "Was ziehst du an". Frage ich neugierig während ich mich auf sein Bett setze. "Das selbe wie du". Grinst er. Irgendwie gefällt mir die Vorstellung, zu sehen, dass wir zusammen gehören. Tun wir das überhaupt? Ich meine wir kennen uns seit gestern, ich weiss nicht einmal, ob wir uns schon Freunde nennen könnten. Aber eigentlich, will ich ihn auch nicht nur als Freund. Ach komm Sebastian, du kennst diesen Junge seit einem Tag und willst gleich deine Zukunft mit ihm verbringen, das ist doch nicht normal. Felix steht nun, nur in Boxershorts vor mir und wühlt in seinem Schrank. Fuck Sebastian, beruhige dich. Es fühlt sich an als würde mein Herz bald aus meiner Brust springen. Nein, nein nein nein nein nein nein! Ich habe nen Ständer. Fuck. Ich drehe mich um und liege nun auf meinem Bauch. Ich bete, dass der so schnell wie möglich wieder verschwindet. Trotzdem kann ich meine Augen nicht von Felix lassen. Meinen Herzschlag muss man lautstark hören, mein schneller Atem macht das ganze nicht unauffälliger. Als er angezogen ist geht er Richtung Haustüre. "Kommst du"? "Ja komme gleich". Wie soll ich meine Latte verstecken? Ich stehe auf und gehe Felix nach. Ich versuche einfach, immer da zu stehen, wo er sie nicht sehen kann. Etwas besseres fällt mir grad echt nicht ein.

Wir steigen in sein Auto, das er hinter meinem parkiert hat und machen uns auf den Weg. Wohin genau, weiss ich auch noch nicht, das wollte er mir nicht sagen.

Er hält vor einem noblen Restaurant an, das mir bekannt vorkommt. Da war ich mal mit Jodie drinnen, aber nachdem ich die Preise gesehen hatte sind wir wieder gegangen. Irgendwie schon ziemlich mies gewesen. Egal. Die Beifahrertür wird geöffnet und Felix hilft mir aus dem Auto. Meine Beule, hatte sich während der Fahrt wieder beruhigt. Zum guten Glück. Er schliesst sein Auto ab und wir gehen Richtung Eingang.
Ein Mann in Anzug teilt uns den Tisch, den Felix reserviert hatte, zu und wir setzen uns. Sofort kommt ein Kellner und legt uns je eine Speisekarte hin. Wir bedanken uns und öffnen sie.

Nachdem wir unser überteuertes Essen gegessen haben, sitzen wir noch eine Weile am Tisch und reden über dies und das. Ich sehe Felix an und sehe alles was ich mir je gewünscht habe, ohne zu wissen, dass ich es wollte. Ich beobachte gespannt seine Lippen, während er etwas über seine Kindheit erzählt. Diese roten, vollen Lippen machen mich verrückt. Seine unbeschreiblichen Augen, machen das ganze auch noch schlimmer. Mein Kopf setzt fast komplett aus. Diesen gutherzigen Blick, den er immer hat. Einfach alles an ihm ist perfekt. In diesem Moment wird mir klar, ich habe mich in Felix verliebt.

_____
Endlich beginnt rewilz richtig jey:D

Rewilz - Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt