Kapitel 10

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Am nächsten Morgen wache ich, durch die hellen Sonnenstrahlen, die mich blenden, auf. Verschlafen setze ich mich auf und strecke meine Arme. Mit einem lauten Gähnen stehe ich auf und will nach Felix sehen. Doch als ich meine Schlafzimmertür öffne, ist keiner darin. Ach ja stimmt, er arbeitet ja. Auf dem Küchentisch finde ich einen Zettel. "Ich musste arbeiten gehen, da du noch nicht wach warst, habe ich beschlossen dich schlafen zu lassen. Ich komme nach der Arbeit direkt wieder zu dir. Lg Felix". Ich sehe auf die Uhr an der Wand. Halb eins, das kann noch ne Weile dauern. Wann genau er fertig hat weiss ich nicht aber wahrscheinlich frühestens um fünf. Ich beschliesse bis dahin, etwas nach draussen zu gehen. Ich kenne mich zwar nicht mehr richtig aus aber für etwas hab ich ja mein Handy. Aber wo ist das überhaupt? Ich suche es im ganzen Haus, doch ohne Erfolg. Na ganz toll so wie's aussieht hab ich das verloren als ich betrunken war, nachdem ich den Krankenwagen gerufen habe. Dann gehe ich am besten eins kaufen.

Ich versuche mir die Gegend, durch die ich laufe gut einzuprägen, damit ich wieder zurück finde. Habe ich nicht eigentlich ein Auto? Naja ist jetzt auch zu spät. Ich irre ein wenig im Dorf rum, bis ich einen Handy shop finde. In dem kaufe ich mir ein iPhone 5s. Weiss ja nicht was ich vorher hatte also macht nix. Danach suche ich nach dem Shop eines Netzanbieters um ne Sim-Karte zu bekommen.
Nachdem ich ein Abo abgeschlossen habe sehe ich nochmal auf die Uhr. 16:30, Wie schnell die Zeit vergangen ist, naja Zeit nach hause zu gehen. Auf der Suche nach dem richtigen Weg komme ich an einem Starbucks Kaffe an. Sagte Felix nicht er arbeite bei Starbucks? Ich gehe in das Café und stelle mich vor den Tresen. Vielleicht arbeitet er ja genau hier, wer weiss. Und tatsächlich, als der Kassierer sich zu mir umdreht, um meine Bestellung aufzunehmen, blicke ich in Felix' Gesicht. Er scheint sich wohl zu freuen, denn nach seinem überraschten Blick, beginnt er breit zu grinsen. "Hey Sebastian, schön dich zu sehen. Wie hast du mich gefunden"? Lacht er. "Naja ich hab mir n neues Handy gekauft, da ich mein altes verloren habe. Wollte dann wieder nach hause aber wie zu erwarten, hatte ich keine Ahnung mehr wohin und naja irgendwie hab ich das Café gefunden. Wir lachen. "Was darf es für Sie sein werter Herr"? Fragt Felix grinsend. "Einen Kaffee bitte" gebe ich meine Bestellung durch. "Wann hast du fertig"? Frage ich neugierig. "In ner halben Stunde". Bekomme ich als Antwort. Wie ich's mir gedacht habe. "Gut dann warte ich hier bis du fertig bist". Sage ich, während ich meinen Kaffee entgegen nehme und nach einem Platz Ausschau halte. Er hat mir den Kaffe gezahlt. Lieb von ihm. Während ich den Kaffee schlürfe, stöbere ich ein wenig in meinem neuen Handy rum.

Der Satz:"Wir können gehen, bin fertig" reisst mich aus meiner Konzentration. Ich sehe ihn erschreckt an. "Erschrick doch nicht gleich" sagt er lachend. Ich stehe auf und folge ihm nach draussen. "Wir gehen zuerst nach hause ok? Ich muss noch duschen und mich umziehen". Sagt er auf dem Weg zu seinem Auto. "Klar doch". Der Gedanke an den nackten, duschenden Felix lässt mich erröten.

Bei ihm zuhause angekommen, zeigt er mir kurz seine Wohnung und verschwindet kurz danach im Bad. Ich setze mich auf sein Bett, da er mir sagte ich soll mich wie zuhause fühlen. Nach etwa einer viertel Stunde, kommt er zurück vom Badezimmer. Das einzige was er an hat ist das Handtuch, das um seine Hüfte gewickelt ist. Verdammt sieht dieser Typ heiss aus. Er sieht mich etwas erschreckt an und läuft gleich darauf rot an. Genauso rot wie ich wohl auch sein muss. War ich, oder bin ich etwa schwul? Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Aber wäre ich es nicht, würde ich doch nicht so auf Felix reagieren. Oder? Aber so wie es aussieht sind wir nur sowas wie beste Freunde. Auf diese Frage hat er eigentlich noch immer nicht geantwortet. Auf meine Gedanken konzentriert, fällt mir vorerst gar nicht auf, wie ich Felix anstarre. "Ähhhhm....Ähhh...sorry ich wusste nicht, dass du hier bist" stottert er. Er will sich umdrehen und aus dem Zimmer verschwinden doch bevor er dies schafft, halte ich ihn an seiner Schulter. "Nein ich geh, es ist immerhin dein Schlafzimmer, nicht meins". Lache ich. Ein komisches Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus. Seine Haut fühlt sich wirklich weich an. Ich schliesse die Türe hinter mir und bequeme mich auf sein Sofa. Dieser Typ sieht verdammt geil aus.

Nach einiger Zeit tritt er aus seinem Schlafzimmer aus und dreht sich in meine Richtung. Schwarze Jeans und ein weisses Hemd. Auch wenn es nur einfache Klamotten sind, Felix sieht darin göttlich aus. Was denke ich eigentlich? Stehe ich etwa auf ihn? Bis jetzt habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Genauso wenig habe ich über meine Sexualität nachgedacht. Ich dachte einfach ich bin hetero, vielleicht war ich das ja auch? Habe ich erst jetzt Interesse an ihm oder war das schon früher so? Was waren wir? Oder besser gefragt, was sind wir? Mit diesen vielen Fragen in meinem Kopf stehe ich auf und gehe auf ihn zu. Ich lege meine Hand auf seine Schulter und sage:" Du siehst echt gut aus". Mein Kompliment lässt ihn erröten und er erwidert ein schüchternes "Danke". Ich lächle ihn an und nehme meine Hand von seiner Schulter. "Also dann, wohin gehen wir"? Frage ich neugierig. "Wo möchtest du"? Fragt er. "Ist egal, kann mich sowieso an nix hier erinnern also musst du wählen". Lache ich. "Na gut, ich kenne da so ein Restaurant, also eigentlich kenne ich viele gute hier, ich wähle eines aus". Sagt er während er seine Haustüre öffnet. Wir gehen nach draussen und steigen in sein Auto. Während dir Fahrt reden wir ein wenig über Gott und die Welt, bis er seinen Wagen auf einem grossen Parkplatz parkiert. Wir steigen aus und gehen in das Restaurant, das direkt neben dem Parkplatz steht und neben dem noch ein Fluss vorbei fliesst.

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2. Update in kurzer Zeit weil Xmas:3

Rewilz - Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt