Kapitel 6

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Wie konnte das innerhalb so kurzer Zeit nur passieren? Empfindet er das selbe? Ich meine, man nimmt nicht alle Tage irgend einen Fremden bei sich auf und geht noch mit ihm in einem total überteuerten Restaurant essen. Oder? Oder ist er einfach nur total nett? Ich weiss es nicht. Ich kann nicht mehr klar denken.

Nach einiger Zeit gehen wir und setzen uns ins Auto. "Wir fahren an einen Fluss, da gibt's ein paar total schöne Orte, an denen ich öfters bin". Sagt er während er den Motor startet. Ich nicke und lächle ihn an. Können wir nicht einfach heiraten? Für immer zusammen sein? Was ist jetzt zwischen uns? Zu viele ungeklärte Fragen.

Er hält auf einem kleinen Parkplatz. Gleich hinter einigen Gebüschen, ist der Fluss zu sehen. Wir gehen dem Weg entlang. Die Dämmerung, der Fluss, die Lichter der Stadt, die man auf der anderen Seite des Flusses sieht, all das macht eine wundervolle Stimmung. Er sieht mich an, blickt mir in die Augen. Er lächelt und bei diesem wundervollen Anblick, muss ich auch lächeln. Er beisst sich auf seine roten Lippen, was mich rot anlaufen lässt. Ich will ihn. So wie er ist, für immer. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir so langsam gehen, dass wir fast schon stehen bleiben. Wir bleiben ganz stehen und sehen uns an. Er legt eine Hand auf meine Wange und streichelt darüber. Ich bin so unbeschreiblich glücklich. Er kommt mir immer näher und näher, bis unsere Lippen nur noch wenige Millimeter von einander entfernt sind. "Sebastian, ich liebe dich". Mit diesen Worten, drückt er seine Lippen auf meine. Dieses Gefühl übertrifft alles, was ich je gefühlt habe. Ich erwidere den Kuss. Endlich spüre ich seine Lippen auf meinen, das was ich mir wünsche, seit ich ihn zum ersten mal gesehen habe. Er liebt mich! Er erwidert meine Gefühle. Glücklicher könnte ich nicht sein. Der Kuss dauert ewig und ich wünschte er würde noch länger dauern, doch irgendwann  lösen wir unsere Lippen wieder von einander. "Ich dich auch Felix". Sage ich, endlich meine Antwort auf seinen Satz vorhin.

Wir stehen mitten auf dem Weg und sehen uns einfach nur an. Die einzige Möglichkeit mein Glück beschreiben zu können, ist der Junge gegenüber von mir. Ich liebe ihn, bei ihm war alles anders, ich fühlte mich direkt wohl bei ihm, obwohl ich ihn noch nicht kannte. Er macht mich glücklich, ohne, dass er irgendwas tut. Ich will bei ihm bleiben für den Rest meines Lebens. Er nimmt meine Hand. "Wir sollten langsam weiter gehen oder"? Sagt er belustigt und lächelt dabei zuckersüss. Wir spazieren noch eine ganze Weile dem Fluss entlang bis wir schliesslich zurück zu seinem Auto laufen.

Zuhause angekommen, überkommt mich plötzliche Müdigkeit, was Felix auch direkt auffällt. "Na müde"? Mit einem Gähnen beantworte ich ihm die Frage. Er schiebt mich praktisch in sein Bett. Ich lasse mich darauf fallen und schlafe schon fast. Ich merke wie er mir meine Hose und mein Oberteil auszieht, doch bewege mich nicht weiter. Er geht aus dem Zimmer und ich falle in den Schlaf.

Irgendwann wache ich durch eine Bewegung auf der Matratze auf. Ich öffne die Augen und sehe wie Felix es sich neben mir bequem macht. Ich schliesse die Augen wieder und hoffe, dass er mich in den Arm nimmt. Kurze Zeit später legt er einen Arm um meine Taille und seine freie Hand legt er auf meinen Kopf. Er streichelt durch meine Haare und in diesem Moment fühle ich mich so unfassbar glücklich. Ich schlafe lächelnd ein und wenn ich mich nicht irre, hat er mir noch einen Kuss auf die Stirn gegeben.

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liege ich alleine in Felix' Bett, was mich ziemlich enttäuscht, ich hätte ihn so gerne bei mir gehabt. Ich schaue auf mein Handy, das auf dem Nachttisch liegt und sehe, dass Sonntag ist. Er sagte er habe freitags und samstags frei, das heisst, dass er heute arbeiten muss. Ohne Motivation stehe ich auf und gehe in die Küche. Ich mache mir ein Glas Wasser und setze mich damit auf die Couch. Ich trinke das Wasser Schluck für Schluck, während ich überlege, was ich heute machen könnte. Ich muss noch zu mir nach hause, um nachzusehen ob Jodie schon nen Abgang gemacht gemacht hat. Irgendwie ist das Leben schon ein wenig langweilig, wenn man an keinem Tag irgendwas zu tun hat, aber besser als jeden Tag sich den Arsch abzuarbeiten. Ich sollte echt nicht meckern, ich habe alles was ich brauche, und nicht nur das, sondern auch den Mann meiner Träume an meiner Seite. Aber sind wir wirklich zusammen? Ich hoffe doch. Ich muss aufhören, immer an allem zu zweifeln, ja wir sind zusammen.

Irgendwann nach dem Mittag, mache ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Mal sehen, ob sie tatsächlich ihre Sachen gepackt hat.

Da angekommen, schliesse ich die Tür auf und gehe, auf das schlimmste gefasst, hinein. Doch alles ist ruhig und so wie immer, nur ohne Jodie's Kram. Ich sehe in den Zimmern nach, ohne ein Lebenszeichen zu finden, bis ich Gelächter aus Jodie's Zimmer, welches ich noch nicht kontrolliert habe, höre. Ich lausche an der Tür und höre Jodie stöhnen. Wer, und hä? Soll ich die Türe öffnen? Ich will ja nicht, dass die es in meiner Wohnung treiben, aber da jetzt einfach reinplatzen? Egal Sebastian, du wirfst die jetzt raus, das ist deine Wohnung und du musst aufhören so eine Pussy zu sein. Ich reisse die Tür auf und sehe irgend einen Typ, der auf Jodie drauf liegt, nackt. Beide sehen mich voller Entsetzen an. "Raus aus meiner Wohnung"! Brülle ich lauthals. Die beiden ziehen sich sofort an und gehen, sich schämend, aus dem Zimmer. Jodie drückt mir den zweiten Hausschlüssel in die Hand und beide verschwinden schnell. Ich brauche ne Weile, bis ich realisiert habe, was gerade passiert ist. Gut zu wissen, dass sie nach 2 Tagen schon nen neuen hat, wahrscheinlich hat sie ihn schon als wir noch zusammen waren. Naja ich habe auch nach zwei Tagen wen anderen aber das ist was anderes... oder?

Rewilz - Diese AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt