What can be made of an agreement

Kapitel 9

Der Vormittag zog sich dahin wie durchgekauter Kaugummi und als es endlich zum letzten Mal läutete, war ich bereits hundemüde und total demotiviert.

Etwas genervt trat ich also aus der Schule heraus, umarmte Roxy zum Abschied und machte mich zu Fuß auf den Weg nachhause. Alec würde heute von Mike abgeholt werden, also musste ich nicht noch einem Umweg zum Kindergarten machen, was mir ganz recht war.

Auf meinem Weg über den Parkplatz entdeckte ich Finn, der mal wieder lässig an seinem Auto lehnte und mit einem Mädchen redete.
Doch es war nicht irgendeinem Mädchen...mein Magen krampfte sich zusammen, als ich sah, wie Nicole ihre platinblonde Lockenmähne kokett über die Schulter warf und dabei Finn einen verführerischen Augenaufschlag schenkte.

Jede Menge Magensäure sammelte sich bei diesem Anblick in meinem Bauch und machte sich daran meine Speiseröhre hinaufzusteigen.

Hatte ich mir gestern noch ernsthaft überlegt mit einem Typen zu schlafen, der auf Best-Friends mit ihr war?

Boah, widerlich...

Ich erschauderte kurz und schaute wieder auf den Weg vor mir.
Ob die beiden wohl mal zusammen gewesen waren? Immerhin würde sie ja voll in Finns Beuteschema passen, oder?
Doch wenn ich näher darüber nachdachte, hatte ich noch nie gehört, dass er überhaupt jemals eine Freundin gehabt haben sollte und das hätte ich ziemlich sicher mitgekriegt, immerhin war er Mädchenthema Nummer eins an dieser Schule.

In diesem Moment rissen mich die Geräusche eines Sportmotors hinter mir aus meinen Gedanken und ich musste mich nicht mal umdrehen um zu wissen wer es war.
Und tatsächlich kam auch schon gleich darauf der weiße Bmw in mein Blickfeld gesaust und ich machte mich schon mal innerlich bereit für Finns hämisches Grinsen und Nicoles affektierte Lache.

Doch weder das eine noch das andere geschah.

Stattdessn wurde der Bwm langsamer, bis er schließlich neben mir zum stehen kam.
Verwirrt glotzte ich Finn durch die Scheibe hindurch an.
Was sollte das denn jetzt werden?

Er öffnete die Tür von innen. "Steig ein, ich fahr dich", meinte er dann und klopfte auf den schwarz-weißen Ledersitz neben sich. Es klang nicht wirklich wie eine Frage, eher wie ein Befehl.

Na mal wieder sehr freundlich, der feine Herr...

Ich zögerte und war etwas verärgert über seinen fordernden Tonfall, doch dann gab ich mir einen Ruck und ließ mich neben ihn auf den Sessel fallen.

"Womit hab ich das denn verdient?", fragte ich sarkastisch, während ich mich anschnallte und er losfuhr.

Ein Schulterzucken folgte als Antwort.

"Ich dachte nur, nachdem du mich heute die ganze Zeit angeglotzt hast, willst du mir vielleicht etwas sagen..."

Bei seinen Worten, breitete sich ein, etwas schmutziges Lächeln auf seinem Gesicht aus, das mich irgendwie aggressiv machte.
Doch ich beschloss mich zur Abwechslung mal nicht von ihm provozieren zu lassen.

"Stimmt. Ich hab mich nämlich wegen deiner perversen Bedinung entschieden", antwortete ich stattdessen ruhig und beobachtete dabei Finns Mimik.
Der Junge hatte allerdings ein echt gutes Pokerface.
Ein viel zu gutes Pokerface.

"Und? Wie siehts aus?", hakte er schließlich nach, als ich einige Sekunden lang geschwiegen hatte.

Ich holte tief Luft.

"Zuerst mal...hast du mal mit Nicole geschlafen?"

Finn sah mich an und schien ziemlich perplex.