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Die nächsten Tage ging es so weiter. Unser Tagesablauf veränderte sich nicht. Viel zu spät aufstehen, essen, longboarden oder zocken, Den Tag sinnlos verschwenden, abends essen gehen oder bestellen und dann Viel zu spät ins Bett gehen. Taddl hat mir gesagt ich dürfe solange bleiben, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Nach 2 Wochen war mein Schlafrhythmus total im Eimer. Von meiner Mutter hatte ich nichts mehr gehört. Zum Glück.

Gerade war ich mit Taddl, Ardy und Felix longboarden, als ich etwas sah und sofort umdrehte. Ich fuhr einfach wieder zurück. Einfach in die andere Richtung. Die Jungs fuhren mir sofort hinterher. Doch ich war zu schnell, so das sie mich nach kurzer Zeit aus den Augen verloren. Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Ich bog in die nächste Straße ein. Sie kam mir bekannt vor. Ich klingelte an einem mir sehr gut bekannten Haus.
,,Hallo. Wer ist da?" Klang seine Stimme aus dem Lautsprecher an der Tür. ,,Izzi, ich bins Mel." Sagte ich mit zittriger Stimme. Er öffnete sofort die Tür und ich rannte rauf. Oben angekommen viel ich ihm sofort in die Arme.

P.O.V. Taddl

Wo war sie hin. Wir suchten überall. Fast 4 Stunden. Mittlerweile war es schon nach 22.00 Uhr. Und wir gaben auf zu suchen. Ich wollte nicht aufgeben zu suchen. Was ist wenn ihr was passiert ist? Wenn sie jemand entführt hat? Ich könnte mir nie verzeihen sie im Stich gelassen zu haben. ,,Komm Taddl. Im Dunkeln haben wir sowieso kaum Chancen sie zu finden." Sagte Felix mit einer ruhigen Stimme. Ich zitterte. Ich hatte Angst um sie. Ich wollte, dass sie jetzt einfach hier war, mich an lächelte, mich umarmte. Doch so war das nicht. Also ging ich mit Ardy und Felix zurück zum YouTubehaus. Ich hoffte sie wäre nach Hause.
Als wir dann daheim ankamen war es schon 0.17 Uhr. Ich zog mich also um und legte mich aufs Sofa. Aber ich konnte nicht einschlafen. Eine ganze Weile lag ich da und starrte emotionslos die Decke an. Plötzlich klingelte mein Handy. Schnell griff ich danach. Felix hatte geschrieben.
(Chatverlauf:F-Felix,T-Taddl)

F: Taddl du kannst schlafen. Ihr geht es gut.
T: Woher weißt du das? Ist sie bei dir?
F: Ich darf dir nicht sagen wo sie ist, aber es geht ihr gut also mach dir keine Sorgen. Sie kommt morgen wieder.

Ich legte mich also wieder hin und schlief relativ schnell ein.

P.O.V Felix

Wir kamen heim und ich ging in meine Wohnung. Ich zog mich um und schmiss mich auf mein Bett. Ich konnte nicht einschlafen. Also griff ich mein Handy und ging durch meine Sozial Networks.
Nach ca 1 Stunde bekam ich eine Nachricht von izzi.
(Chatverlauf:F-Felix,I-Izzi)

I: Hey Dner, ihr müsst euch keine Sorgen machen. Ihr geht's gut.
F: Ist sie bei dir?
I: Ja. Sie ist total verheult zu mir gekommen. Sie war echt aufgebracht. Aber sag bitte den andern nur das es ihr gut geht und nicht wo sie ist. Sie geht morgen wieder zurück. Dann sagt sie euch was war.
F: Ok. Danke izzi. Bis moin.

Schnell schrieb ich Taddl und Ardy.
Dann legte ich mich auch schlafen.

Nächster Tag P.O.V. Mel

Ich wachte auf im Bett von izzi. Wahrscheinlich hat er auf der Couch übernachtet.
Also ging ich in die Küche. Dort stand er und machte Frühstück. Ich begrüßte ihn und wir aßen gemeinsam. Nach dem Frühstück ging ich kurz ins Bad um meine Haare zu kämmen. Danach ging ich in den Flur und zog Jacke und Schuhe an. Izzi kam aus der Küche zu mir und verabschiedete sich. In den letzten Wochen ist er für mich wie ein Bruder geworden. Ich schnappte mein Handy und mein Longboard und ging.

Am YouTubehaus angekommen wusste ich nich ob ich erst zu Taddl oder erst zu Felix gehen sollte. Ich entschied mich dazu erst zu Felix zu gehen, dann könnte ich mit ihm gemeinsam zu den anderen gehen. So machte ich es auch und kurz darauf stand ich auch schon mit Felix vor Taddl und Ardys Wohnung. Ardy öffnete die Tür und nahm mich direkt in den Arm. Taddl kam auch sofort auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ich ging mit den dreien ins Wohnzimmer. Dort setzten wir uns aufs Sofa und ich begann zu reden.
(M-Mel,T-Taddl,A-RD,F-Felix)

M: Also Naja. Als wir gestern Longboarden waren hab ich jemanden gesehen, den ich eigentlich nicht wieder sehen wollte. Das ganze ist schon einige Jahre her.
Ich wurde eingeschult und kam an die Schule an der auch meine 2 großen Geschwister waren.

A: Ich denk du hast nur deinen Big Brother?

M: Lass mich Ausreden Ardy. Ok. Mein großer Bruder Tom und seine Zwillingsschwester Anne waren auch an der Gesamtschule. Sie waren 5. Klasse. Alles war cool. Ein paar Jahre lang. Bis ich dann 12 war. Meine älteren Geschwister waren 16. Wir hatten Schulschluss und meine Schwester wollte sich noch mit Freunden treffen. Also ging ich mit Tom nach Hause. Die Zeit verging schnell ich hatte Spaß mit Tom. Wir ham halt n bisschen rumgealbert und Schwachsinn gemacht, bis dann unsere Mom reinkam. Total verheult. Wir gingen sofort auf sie zu und haben sie umarmt. Sie fing irgendwann an zu Schluchzen und unverständlich zu reden. Irgendwas von Anne, Krankenhaus, Koma, schlechter Zustand, Arschloch, Verbrecher. Wir wussten nicht was sie damit meinte. Als sie sich dann endlich ein wenig beruhigt hatte erklärte sie uns, dass Anne überfallen wurde und fast tot geprügelt wurde, dass sie jetzt im Koma im Krankenhaus liegt und ihr Zustand schlecht ist. ,,Wahrscheinlich wird sie nie mehr aufwachen!" Das war der letzte Satz den sie sagte. Er wird immer in meinem Kopf bleiben. Es war für uns ein totaler Schock. Wir besuchten Anne jeden Tag in der Hoffnung dass sie wieder aufwacht. Vergebens.
Nach 2 Monaten ließen meine Eltern die Maschinen abschalten.

Tränen liefen über meine Wange. Taddl nahm mich in den Arm um mich zu beruhigen.

M: Danke Taddl.

F: Aber was hat das mit dem gestern zu tun?

M: Also wir haben später herausgefunden, dass sich Anne nicht mit Freunden sondern mit ihrem Freund getroffen hat. Sie wollte Schluss machen. Er hat das nicht akzeptiert und ist auf sie los. So nach dem Motto: Wenn ich sie nicht haben kann, kriegt sie keiner. Als er dann die Polizeisirenen hörte muss er wohl weg gerannt sein. Die ham dann eben nur noch Anne gefunden. Naja wo ich dann 14 war und Tom kurz vor seinem Auszug stand bekamen wir einen Brief. Darin stand: ,,Ich werde mich rächen. An euch allen." Wir wussten natürlich, dass es Annes Ex war. (Er heißt übrigens Markus) Wir gingen zur Polizei, die jedoch nichts machen konnten. Immerhin suchten die ihn ja schon zwei Jahre.
Ich ging dann halt so ganz normal von der Schule heim. Meine Kleine Schwester war krank mein Bruder hatte die letzte Abiturprüfung schon eine Woche vorher. Ich hatte Kopfhörer in den Ohren so das ich nicht merkte das ein schwarzer Wagen neben mir hielt. Markus stieg aus und stach mir mit einem Messer mehrfach in den Bauch.

Ich hob mein Shirt leicht an. Jetzt sahen die drei meine Narben. Alle sagen mich nur geschockt an.

M: Ich hab den Angriff nur knapp überlebt. Hätte eine nette Anwohnerin nicht sofort einen Krankenwagen gerufen und die Polizei informiert hätte ich es wahrscheinlich nicht überlebt.
Dieses Mal konnten sie Markus schnappen. Er bekam nur 5 Jahre Jugendknast. Mir ging es schnell wieder gut mein Bruder zog aus, meine Eltern schenkten mir keine Beachtung mehr und ich wurde depressiv. Ich rauchte, trank und ritzte mich. Ich verbrachte Zeit mit den falschen Leuten. Als dann eines Tages mein Bruder vor der Tür stand war ich überfordert. Er schaffte es jedoch mich aus der Depression raus zu holen. Naja und dann sind wir in ein Dorf zwischen Köln und Hamburg gezogen. Und jetzt bin ich hier. Alles war perfekt ich hatte euch. Bis gestern.
Gestern in der Stadt hab ich dann Markus gesehen. Das wollte ich nicht. Ich wollte einfach nur weg. Ich bin gefahren und gefahren. Irgendwann war ich dann in der Straße wo izzi wohnt also bin ich zu ihm, hab ihm alles erklärt und mich bei ihm ausgeheult. Ich weiß ich hätte auch einfach mit euch reden können aber ich wollte nur so weit wie möglich weg von Markus und das so schnell wie möglich. Tut mir leid.

A: Das muss dir dich nicht leid tun. Du kannst doch da nichts für. Ich kann deine Angst vor diesem Typen verstehen.
F: Immerhin hat er dich ja schon Mal angegriffen. Ich denke nicht dass er es nicht auch ein zweites Mal machen würde.
A: Ja aber nicht solange du bei uns bist.
F: Genau wir passen auf dich auf.
M: Danke Jungs. Ihr seid die besten.

Taddl blieb still. Warum? Ich werde aus ihm echt nicht schlau. Er sah nachdenklich auf mich. Dann nahm er meinen Arm und krempelte vorsichtig den Ärmel hoch. Immernoch nachdenklich sah er auf meine Narben. Dann sah er kurz weg. Nach kurzem Überlegen betrachtete er nochmal meinen Bauch.
,,Er hat nicht nur mit einem Messer auf dich eingestochen."

Dieser eine Tag, der alles veränderte! Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt