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2 Jahre später

,,Mamaaaaaa!!!", rief Nila von oben. Ich stand gerade in der Küche und machte Mittagessen.
Seufzend verließ ich meinen Platz am Herd und lief die Treppe nach oben. Nila saß schon an der Treppe oben und wartete sehnsüchtig auf mich. Sie hatte Angst die Treppe runterzugehen und keiner wusste wieso. Wir alle waren komplett ratlos.
Meine Tochter streckte ihr kleinen Ärmchen nach mir aus. Vorsichtig nahm ich sie hoch um zu bemerken wie sie sich kurz darauf an meine Schulter kuschelte.
"Jonas!", rief ich noch.
Der zweijährige kam aus dem Kinderzimmer und hüpfte glücklich zu mir. Ihn nahm ich an die Hand und ging mit beiden in die Küche. Dort rührte ich schnell das Essen um, damit es nicht abbrannte. Dann setzte ich Nila auf der Arbeitsfläche ab. Jonas versuchte gerade an die geschnittenen Möhren zu kommen, die auf der anderen Seite der Arbeitsplatte lagen. Schmunzelnd reichte ich ihm eine, die er glücklich strahlend entgegen nahm. ,,Danke.", nuschelte er bevor er begann an ihr rumzuknabbern und dann ins Wohnzimmer lief. Dort lief der Fernseher also setzte er sich auf das Sofa und beobachtete gespannt wie die graue Katze von der braunen Maus streiche gespielt bekam. Ich hol Nila von der Platte, die dann auch zu ihrem Bruder ging und sich neben ihn setzte. Kurt bevor das Essen fertig war klingelt es an der Haustür. Bevor ich auch nur reagieren könnte war mein Sohn schon Aufgesprungen und lief zur Tür. Als ich das mitbekam schaltete ich den herb aus und sprintete sofort hinterher. Jonas stand schon dort und starrte die ihm unbekannte Frau an.

,,Jonas komm sofort her.", ermahnte ich meinen Sohn der auch kurz darauf zu mir sprang. Ich nahm ihn hoch und stellte kurz sicher, dass Nila noch mit dem Fernseher beschäftigt war, bevor ich zur Tür ging.

,,Was willst du hier?", fragte ich verwirrt nach.
,,Ein einfaches 'Hallo' hätte auch gereicht.", meinte mein gegenüber.
Genervt verdrehte ich die Augen.
,,Kann ich reinkommen?", fragte sie.
,,Wieso?", stellte ich die Gegenfrage.
,,Wir müssen reden."
,,Die letzten 2 Jahre hast du auch nicht mit mir geredet also wieso jetzt?", gab ich bissig zurück.
Jonas schaute nur ängstlich zu der Frau an der Tür. Beruhigend Strich ich ihm über den Kopf.
,,Es tut mir wirklich leid. Ich hab mich falsch verhalten. Das ist mir klar geworden. Aber ich war zu feige dir das zu sagen. Es macht mich innerlich kaputt zu wissen, dass meine eigene Tochter mich hasst.", meinte sie dann.
Das kam jetzt echt überraschend.
Ich ging einen Schritt zur Seite um ihr zu signalisieren dass sie reinkommen könnte. Mit einem dankbaren Lächeln tat sie das auch.
Ich ging mit Jonas voraus ins Wohnzimmer und setzte ihn wieder zu Nila. Dann begann er sich wieder auf Tom & Jerry zu konzentrieren worüber ich äußerst glücklich war. Mir meiner Mutter setzte ich mich an den Esstisch.
,,Du wolltest reden, dann Rede.", sagte ich. Und dann sprudelte alles auf ihr heraus.
,,Als dein Vater mich vor zwei Jahren verlassen hat, hab ich eine Therapie gemacht. Mir war klar, dass ich total krank gehandelt habe. Ich konnte nicht mehr klar denken. Nach einem halben Jahr hab ich dann angefangen zu reisen. Neue Kulturen kennengelernt. Aber es hat immer etwas gefehlt. Meine Familie. Mir lag immer schwer auf dem Herzen, dass ich dich wahrscheinlich für immer verloren habe. Und dass ich meine Enkel nicht kennenlernen konnte. Dass ich nie bei dir war wenn du mich gebraucht hast. Und es tut mir so unglaublich leid. Ich kann verstehen wenn du mich hasst."
Traurig schüttelte ich den Kopf.
,,Ich hasse dich nicht. Du bist doch meine Mutter. Klar war das was du gemacht hast keine Heldentat. Aber du bist der Grund warum ich heute hier steh. Ich verzeih dir. Und ich wäre wirklich glücklich wenn du wieder ein Teil meines Lebens wärst.", brachte ich schweren Herzens heraus. Aber ich meinte alles ernst. Sie war eben meine Mutter. Und ich würde sie nie hassen können. Außerdem würde ich sie schon gerne bei meiner Hochziet in einem Monat dabei haben.
Das wollte ich ihr auch sofort sagen.
,,Ähhm.... Also.... Ich wollte dich fragen ob du in 3 Monaten dabei bist bei meiner Hochzeit. Du bekommst auf jeden Fall noch ne Einladung aber jetzt mal so als Antwort?", gab ich stotternd von mir.
Meine Mutter schaute mich überrascht und gleichzeitig glücklich an.
,,Ich würde mich wirklich freuen."

Genau in dem Moment ging die Tür auf und mein Verlobter kam mit seinen besten Freunden rein.

,,Daddy!", quietschten meine Zwillinge gleichzeitig und sprangen zu ihrem Vater, welcher sich hingehockt hatte und die Arme ausbreitete.
Er war seit heute früh im Studio und die Kinder vermissten ihn tierisch. Auch Ardy, Lunes und Marley wurden von den beiden begrüßt. Taddl ging währenddessen ins Wohnzimmer und blieb verwirrt stehen als er meine Mutter sah. Trotzdem kam er zu mir und gab mir einen Kuss zur Begrüßung.
,,Hey Süße.", murmelte er gegen meine Lippen und löste sich kurz darauf. Dann sah er zwischen mir und meiner Mutter hin und her.
,,Hallo Taddl.", sagte meine Mutter leicht lächelnd. Taddl nickte ihr zu. Ich meinte nur später und damit gab er sich zufrieden naja mehr könnte er auch nicht dazu sagen, denn schon kurz darauf klammerte sich ein kleines blondes Mädchen an sein Bein. Er nahm sie hoch und kitzelte sie kurz.
,,Na Prinzessin. Was habt ihr heute so gemacht?", fragte er während er mit ihr zur Couch lief und sich dort drauf fallen ließ. Marley kam mit Jonas auf dem Arm ins Wohnzimmer und hinter ihm Luna und Ards.
Luna war die erste die mich begrüßte. Danach begrüßte mich auch Ardy. Marley war der letzte, da er erst noch Jonas zu Taddl auf die Couch gesetzt hatte.
Meine Mutter blieb zum Essen und es wurde eigentlich ein ganz toller Abend. Ardy, Luna und Marley schliefen heute hier weshalb ich die Gästezimmer zurecht machte. Dann machte ich die beiden Kleinkinder bettfertig und Brachte sie ins Bett. Marley musste ihnen noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.
Wir anderen verschwanden schon ins Bett.

,,Was ist das jetzt mit deiner Mutter?", fragte Taddl als wir dann eingekuschelt im Bett lagen.
Ich erzählte ihm alles und er nickte nur lächelnd.

,,Wenn es dich glücklich macht, bin ich auch glücklich.", meinte er.

,,Ich liebe dich Taddl."
,,Ich liebe dich auch Mel."

Dieser eine Tag, der alles veränderte! Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt