Wahre Gesichter

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Als ich am Bus ankam, oder besser gesagt an der Haltestelle, schauten mich alle wie immer komisch an, liegt in diesem Fall vllt auch einfach daran das ich in ihren Augen normal gekleidet bin. Ich stelle mich wie immer an die Stelle etwas abseits und warte. Augen die mich beobachten und leises Getuschel, versuchte ich auszublenden, indem ich meine Kopfhörer aus meinem Rucksack holte und mir Musik anmachte. Ich hörte gerade Hurts so good, in dem Moment gerade fand ich das irgendwie witzig, denn es schmerzte aber nicht gerade gut. Naja so ist die Welt nunmal.

Der Bus kam dann endlich mal, ich stieg ein und setzte mich dann in eine Sitzreihe. Wie immer hatte ich den anderen Platz für mich, neben mir setzt sich nie einer. Doch dann aufeinmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen was an sich ja nicht gerade schlecht ist. Es war einer von Jonas seinen Freunden, er fragte ob er sich neben mich setzen kann, ich schaute ihn an und fragte ihn ob er das ernst meint oder mich verarschen will. Er schaute mich an und meinte das das gerade ernst gemeint ist. Ich nahm meinn Rucksack auf meinen Schoß und symbolisierte das er sich da hinsetzen kann.

Er fragte mich dann wie es mir geht, ich musste etwas lachen, wodurch er mich etwas verwirrt ansah, ich meinte das es doch sonst auch keinen juckt wie es mir geht warum jetzt aufeinmal, und ob es vllt daran liegt das ich den tollsten Jungen der Schule in die Wüste geschickt habe. Mein gegenüber fühlte sich gerade sichtlich unwohl da ich anscheinend ins schwarze getroffen habe. Er meinte das Jonas nicht gut geht und das er unglücklich ist. Ich schaute ihn ungläubig an und fragte ihn warum er dann einen seiner Freunde schickt und einer das dann auch noch macht nachdem er sie einfach hat fallen lassen. Ich fand die Fragen eigentlich gute denn sie trafen ja nunmal zu, er meinte das Jonas ihm halt immer noch wichtig ist und es ihm nicht gefällt wenn er unglücklich ist. Ich sagte zu ihm das Jonas nicht unglücklich ist sondern einfach mit der Tatsache das ihn ein Mensch durchschaut hat und nicht so will wie er.

Wir hielten an, jetzt waren es noch zwei Haltestellen, jedoch hatte ich kein Bock mehr mit dem Typen zu reden und beschloss an der nächsten Haltestelle auszusteigen dann musste ich halt etwas weiter laufen aber das störte mich jetzt nicht wirklich. Ich bin ehh nicht so der Typ der viel redet. An der Haltestelle angekommen fragte ich ob er mich hier rauslassen könnte da ich hier aussteigen müsste, er lies mich vorbei und schaute aus dem Bus hinter mir her bis ich dann aus seinem Blickfeld verschwand.

An der Schule dann angekommen, stand Jonas vor dem Eingang, ich sah ihn genervt an und schlug den Weg zu einem der Nebeneingänge ein denn ich wollte ihn weder sehen noch sprechen. Nur wollte er mich anscheinend nicht in Ruhe lassen denn er rennt mir hinterher was mich nervt. Er fagte mich warum ich ihm jetzt auch noch aus dem Weg gehe, ich sagte weiter gehend einfach nur, das ich keine Lust habe ihn zu sehn zu riechen oder zu hören, und das das anscheinend nicht funktioniert da er mich ja nicht in Ruhe lässt und schon seine Schlosshunde vorschickt um mit mir zu Reden. Er meinte da ich ja auf keinen Anruf reagiere und auf keine Nachricht bleibt ihm nix anderes über.

Ich dachte das er das nicht ernst meint, aber er packte meinen Arm und drehte mich so das ich ihn nun ansehen musste. Ich sagte ihm das er mich los lassen soll, und das er sich eine andere oder nen anderen suchen soll, da ich fertig mit ihm sei.

Er wurde sauer, er lies mich auch nicht los und drückte fester zu, dass es nun auch langsam weh tat. Ich griff mit meiner freien Hand nach seiner Hand die meinen Arm umgriff und versuchte diese zu lösen nur griff er nach meinem andern Arm und drückte den auch noch. Ich schrie ihn an das er mir weh tut und das er ein Psycho sei, war in meiner Situation nicht unbedingt ganz so clever. Denn sein Griff wurde immer fester und er fing an meine Handgelenke umzudrehen, was schweine weh tat, nur so richtig brachte mich das anschreien nicht weiter, ehr im Gegenteil. Als ich mir nicht mehr zu helfen wusste hab ich nach ihm getreten, gegen sein Schienbein. Als ich dann endlich mal getroffen habe, lies mich Jonas los und ich lief weg, ich gebe zu ich hatte Angst, aber wer hätte die nicht gehabt. Eine Person die du geliebt hast, wo du gedacht hast das du sie kennst, ändert sich aufeinmal so krass das sie dir schaden will. Ich versteckte mich auf dem Jungsklo bis ich mir sicher war das ich in Ruhe wieder raus kommen kann. Jedoch hatte ich dann kein Bock mehr auf Schule nicht wenn er da ist. Ich hatte echt Angst das er mir wieder weh tuen will, was ist wenn ich mich dann nicht befreien kann. Dann wäre ich echt am Arsch. Da mache ich dann doch lieber einen Tag blau und fahre nach Hause. Als ich mich aus dem Gebäude geschlichen habe viel mir auf das sein Motorrad noch stand und das er nach mir suchte denn er kam gerade aus einem der Nebeneingänge, ich konnte mich gerade noch so aus seinem Blickfeld zurückziehen das ich unbemerkt mich aus dem Staub machen konnte. Ich sage einfach meiner Mum bescheid dann schreibt sie mir schon eine Entschuldigung und dann kaufe ich mir Pfefferspray. Sicher ist sicher.

Zu Hause angekommen, nachdem ich Ewigkeiten auf den nächsten Bus warten musste, schrieb ich dann meiner Mutter, sie schrieb dann nur das ich mich beruhigen soll und sie dann wenn sie zu Hause ist alles hören will. Ich legte dann den Rucksack in eine Ecke und sackte vor meinem Bett zusammen, ich konnte nicht mehr, ich wusste nicht mehr weiter, jedoch eins wusste ich das ich noch lange keine Ruhe haben werde. Jedoch zog mich diese Tatsache nur noch mehr runter und ich heulte mir die Augen aus, bis ich irgendwann auf dem Boden liegend zusammen gekauert eingeschlafen bin.

Als ich wach wurde hockte meine Mutter vor mir und schaute mich besorgt an, denn sie hatte mich eine virtel Stunde versucht wach zu machen, jedoch kam einfach keine Reaktion. Aber als ich dann endlich wachgeworden bin fiehl ihr ein Stein vom Herzen. Dann fragte sie was denn vorgefallen ist und ich erzählte ihr was so passiert ist, und warum ich nun an meinen Armen dicke blaue Flecken habe. Meine Mutter wollte wissen ob sie mit seinen Eltern reden solle, jedoch wollte ich das nicht denn das würde nun auch nicht wirklich helfen.

Ich sagte heute zum ersten mal zu meiner Mutter das ich wieder zurück will das ich hier weg will. Jedoch wusste ich das dies nicht möglich ist. Deswegen wusste ich auch das ich eine Ausbildung weit weg von hier machen will. Ganz weit weg.

Ich habe es dann endlich mal geschafft aufzustehen und auch eine Kleinigkeit zu essen. ich wollte runter gehen in meine Stube um etwas Tv zu schauen. Da sah ich einen Strauß Blumen auf der Mauer liegen und darunter einen Brief.

Ich holte alles beides rein und gab meiner Mutter den Brief während ich die Blumen weg warf denn ich wollte sie nicht, Jonas hat es nicht verdient das ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte. Meine Mutter erzählte mir dann was in dem Brief stand, in Kurzfassung, es tat ihm eigentlich nur leid was heute in der Schule passiert ist und das er sich nicht unter Kontrolle hatte. Er wollte mit mir reden, um 4 auf dem Baum. Ma fragte mich ob ich dahin gehen will und  ich meinte nur das ich da aufkeinen Fall hingehen will, er soll mich einfach nur in Ruhe lassen.

Ich will auch keine Geschenke haben, denn die ändern auch nix daran was er getan hat und wie er ist. Ist zwar echt doof aber das ist ja nunmal nicht zu ändern.

Es dauert ja Gott sei dank nicht mehr lange dann ist er ja endlich fertig mit Schule und ich habe auch da meine Ruhe, nur bis dahin muss ich schauen wie ich diese Situation geregelt bekomme. Warum müssen Menschen erst ihr Wahres Gesicht zeigen, wenn sie das, was ihnen anscheinend am wichtigsten ist, schon verloren haben. Menschen sind komisch.

HoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt