28 ➳ count on you

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Die ganze Nacht lang lief sie noch umher, bis sie früh am Morgen vor der Tür des Apartments stand, in dem sie mit Diego wohnte. Oder lebte er nur noch allein dort? Vielleicht sogar mit seiner neuen Freundin? Clara wusste nicht, ob sie noch willkommen war. Trotzdem klopfte sie an der Tür in der Hoffnung, dass er aufmachen würde. Sie wusste das er morgens oft joggen ging oder möglicherweise arbeitete er schon. Ein paar Minuten dauerte es bis sich die Tür öffnete. 

"Du bist da! Gott sei Dank. Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Diego wollte sie so gern in die Arme nehmen, doch sie wich zurück. "Darf ich duschen?", fragte sie. "Oder hast du Besuch? Dem ich nicht begegnen sollte? Wie zum Beispiel deine Freundin?" Sie hatte einen abwertenden Unterton, den Diego bei ihr nicht kannte. Aber er nahm es ihr nicht übel, sie hatte jeden Grund ihm böse zu sein. "Nein, ich bin allein. Außer wenn du reinkommst, duschst und dann mit mir gemeinsam frühstückst? Und dann erkläre ich dir alles?", bot er ihr an. 

"Bitte sag nicht mehr, dass du mir etwas erklären willst. Du darfst mit mir sprechen. Über dieses Thema.", sagte sie und lächelte etwas. Die Argentinierin lief in die Wohnung und schaute sich um. Sie erwartete nichts, aber doch hätte sie geglaubt er hätte etwas verändert. Alles war wie davor, die Bilder an der Wand und alles stand an seinem Platz. Ein Winseln rief ihre Aufmerksamkeit zurück. "Vicente!", rief sie und nahm den Hund auf den Arm. Er war nicht mehr ihr kleiner Welpe, den sie vor einigen Monaten nach auf dem Finger halten konnte. Er leckte ihr Gesicht hab und wedelte mit dem Schwanz. 

Diego beobachtete seine kleine Familie und erwischte sich bei einem Tagtraum von einer Zukunft ohne das ganze Drama, dass sich in den letzten Monaten abgespielt hatte. Er wollte das alles wieder wird wie es mal war, doch dafür musste er kämpfen und das würde er tun. "Ich gehe duschen, bis gleich." Mit diesen Worten verschwand sie im Badezimmer und stieg unter die warme Dusche. Sie hatte das vermisst, Zeit unter der warmen Dusche zu verbringen und all den Dreck von sich zu waschen, den der Tag mit sich gebracht hatte. Früher hatte sie das mit Tagen gemacht, aber nun waren es die Monate die sie hinter sich lassen wollte. 

Vielleicht schaffte sie das, nicht jetzt und nicht in einer Woche. Mit Diegos Hilfe. Auf ihn konnte sie immer zählen. 

Mrs. Domínguez ➳ DielariWo Geschichten leben. Entdecke jetzt