Die Hauselfen und das Schlammblut

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Es läutete. Die erste Stunde begann. Alle Schüler Hogwarts verschwanden in ihre Klassenräume und so auch alle vom Menschen ausgehenden Geräusche. Die nun leeren und stillen Flure der Schule für Hexerei und Zauberei strahlten eine königliche Erhabenheit aus. Die ehrfürchtigen hohen Gemäuer und großen Portraits mit stolzen Gestalten erfüllten die warme Herbstluft mit Anmut und Magie.

Doch diese Stille wurde plötzlich von lauten Schritten unterbrochen und eine Schülerin trat um die Ecke. Hermine Granger umhüllte dieselbe Anmut und königliche Erhabenheit wie die Flure von Hogwarts. Mit schnellen Schritten und erhobenen Hauptes stolzierte sie schon fast den Gang entlang, bis sie an eines der Klassenzimmer klopfte und ohne auf eine Antwort zu warten, hineinging.

„Miss Granger.", bemerkte Professor Slughorn unnötigerweise.

Diese ging auf ihren Zaubertränke Lehrer zu, übergab ihm einen Zettel und sagte mit fester Stimme: „Dieses Schreiben von Professor Dumbledore entschuldigt meine Verspätung, Professor Slughorn. Als Vertrauensschülerin von Gryffindor hatte ich etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen, das nicht warten konnte."

Professor Slughorn betrachtete den gefalteten Zettel, machte ihn aber nicht auf. „Dafür brauchen Sie doch keine schriftliche Mitteilung. Ich hätte Ihnen auch so geglaubt."
„In der Schulordnung steht, dass jeder Schüler, der sich länger als 10 Minuten verspätet verpflichtet ist-„

„Papplelapapp!" Er machte eine abweisende Handbewegung. „Sie sollten nicht immer alles so todernst nehmen, was in der Schulordnung steht. Das meiste davon stammt noch aus dem Mittelalter." Er sah sich in der Klasse um. Alle waren in Zweierpärchen aufgeteilt und brauten einen Trank zusammen. „Ah, ganz wunderbar. Wie es aussieht hat Mr. Malfoy noch keinen Partner. Wenn sie so freundlich wären." Er deutete auf den leeren Platz.

Hermine zögerte einen Moment, ging dann aber auf Draco Malfoy zu und sagte selbstbewusst: „Wie lautet die Aufgabe?"

Sie hatte erwartet, dass Malfoy gegen diese Zusammenarbeit protestieren und sie beleidigen würde, aber er deutete nur gelangweilt auf die Tafel, wo das Rezept für Vielsafttrank stand. Hermine musste sofort lächeln und blickte zu Ron und Harry hinüber, die auch verstohlen zu ihr herüber grinsten.

„Grins nicht so blöd, Granger. Das macht dich nur noch hässlicher. Hilf mir lieber mal, die Sachen klein zu schneiden."

Hermine ignorierte ihn und meldete sich: „Professor, ist es nicht so, dass Vielsafttrank Wochen braucht, bis er fertig ist?"

„In der Tat.", sagte Slughorn begeistert. „In den nächsten Wochen werden wir den Trank weiter brauen. Natürlich nur nebenbei. Sie werden also noch genug andere Dinge lernen."

Hermine atmete beruhigt aus. Dann merkte sie, wie sie jemand von der Seite ansah, drehte sich um und sah in Malfoy angeekeltes Gesicht.

„Du bist so eine Wichtigtuerin!", sagte er durch zusammengebissene Zähne.

„Und du ganz schön langsam!", gab sie mit einem Blick in den Kessel zurück. „Du hättest schon längst-"

Sie verstummte, denn Malfoy sah sie nicht nur herabwürdigend wie sonst an, sondern hatte eine fast Furcht einflößende Wut in seinen Augen. „Ich lass mich von niemand kritisieren. Erst recht nicht von einem Schlammblut." Das letzte Wort spuckte er fast aus, als wäre es etwas Giftiges.

Hermine wurde rot vor Zorn, blickte Malfoy fest in die Augen und drehte sich mit einem Ruck in Slughorns Richtung.

„Du willst doch nicht etwa petzen?", fragte Malfoy amüsiert und Hermine sah ihn wieder strengen Blickes an.

Hassliebe - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt