Kapitel 3

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Als ich wach wurde, sah ich an die Decke. Ich lag immer noch auf dem alten Bett in meiner Zelle.
Irgendwie musste ich hier rauskommen. Es gab bestimmt einen Weg.
Langsam setzte ich mich auf und stellte die Füße auf dem Steinboden.
In dem Moment wurde meine Zellentür geöffnet und der langhaarige Mann streckte seinen Kopf hinein.
"Gut du bist wach", brummte er und trat in dir Zelle. Dann schloss er die Tür."Aufstehen es gibt Essen",er packte mich grob am Arm und zog mich auf dir Beine." Ist ja gut ich bin nicht blöd", fauchte ich und befreite mich.
"Scheint mir nicht so", sagte er schroff," sonst wärst du nicht einfach in der Kirche gewesen und hättest den Adel so bloß gestellt".
"Ist es meine Schuld das die Gräfin jemanden nur des Geldes wegen heiratet ?", murmelte ich und zog meine Schuhe an.
"Das hat unteres Volk wie dich nicht zu interessieren", spuckte er mir förmlich ins Gesicht. Ich hätte ihn am liebsten geschlagen.
Er griff meine Handgelenke und wir verließen die Zelle. Als wir durch einen Gang liefen, viel mir auf das ich einen Verband um mein Handgelenk trug. Hatte ich den gestern Nacht auch schon gehabt ?
Wir betraten einen Speisesaal. Er war bis auf ein paar wenige Personen komplett leer. "Sind hier nicht normalerweise mehr Menschen ?", fragte ich vorsichtig.
"Im normalen trakt schon aber wir sind bei den Schwerverbrechern im Hochsicherheitstrackt", brummte mein Wächter und drückte mich auf einen Stuhl."Sie stecken mich in das Hochsicherheitsgefängnis ?", fragte ich und bemerkte das ein kleiner Abschwung von stolz in meiner Stimme lag. "Was denkst du ? Du hast die Gräfin dazu gebracht ein streng gehütetes Geheimnis zu offenbaren", er sah mich leicht verwirrt an,"woher sollen wir wissen was du noch für Kräfte hast". Da hatte er recht. Ich zuckte nur mit den Schultern und widmete mich der pampe die mir auf einem vergilbten Tablett serviert wurde.
"Du glaubst doch nicht wirklich das ich das esse oder ?", ich sah ihn skeptisch an. "Tut mir ausgesprochen leid aber was glaubst du wo du bist ?", fuhr er mich an und ich zuckte zurück." Willst du den scheiß mal runterwürgen ?!", fauchte ich ungehalten und erntete ein paar blicke von anderen. "Schnauze",brüllte er und zog mich grob nach oben,"dann eben nicht". Mit diesen Worten schleifte er mich zurück in meine Zelle. Ich kochte vor Wut. Wieder wurde ich wie Dreck behandelt. Klar ich war in einem Gefängnis, dennoch löste diese unmenschliche Art mit jemandem umzugehen Zorn in mir aus.
Ich wusste nicht woher das auf einmal kam doch plötzlich spürte ich all die aufgestaute Wut in mir, meine Finger fingen an zu kribbeln und meine Sicht wurde rot.
Ich wollte schreien.
Ich musste schreien.
Sonst würde ich wohlmöglich platzen.
Ein schrei hallte durch den Gang. Doch er war nicht von mir, der Mann ließ mich plötzlich los. Verwundert drehte ich mich um und zuckte zusammen. Ich starrte wie gebannt auf meine Hände.
Das konnte unmöglich war sein. Ich spürte nichts.
Die Welt um mich herum fing an zu schwanken und ich rannte.
Ich rannte einfach los.
Ohne Ziel
Das war meine Chance. Meine Chance zu entkommen.
Ich hörte wie das Kanickel ,wie ich ihn in Gedanken getauft hatte weil er einen Überbiss besaß, nach Verstärkung rief. Kurz darauf erschienen die ersten Männer in Uniformen vor mir.
Ich bog scharf nach rechts ab. Meine Lunge brannte und ich fragte mich warum ich auf einmal so wenig Ausdauer besaß.
Egal.
Ich musste weiter.
Wieder stellten sich mir Männer in den Weg doch ich wich aus.
Ich sah die Tür.
Sie war direkt vor mir.
Noch ein paar Meter.
Plötzlich stellte sich mir ein junger Mann in den Weg. Er war nicht viel alter als ich.
Ohne Mitgefühl rammte ich ihm meinen Ellenbogen ins Gesicht und schubste ihn bei Seite.
Ich öffnete die Tür und...
War frei.

Frische Luft füllte meine Lungen die fast schlagartig aufhörten zu brennen.
Fast hätte ich gejubelt. Ich war frei.
Ich hörte wieder die Männer hinter mir und wurde zurück ins hier und jetzt gerissen.
Ich rannte wieder los. Meine Beine kannten den Weg.
Ich lief in die nächst beste Seitenstraße um danach direkt wieder abzubiegen.
Nach einigen endlosen Minuten kam ich am Marktplatz an. Ich stürmte in die Menge. Hier war immer was los.
Bald hatten sie mich aus den Augen verloren. Müde lief ich zu meiner Nische und ließ mich auf den Boden fallen. Erst jetzt viel mir auf, dass ich meinen Rucksack verloren hatte (Sry dafür, ging nicht anders). Ich fluchte leise.
Ich drückte mich gegen die Wand als ein Windstoß durch die Gasse fegte.
Ich schloss meine Augen und dachte über das nach, was vor der Zelle passiert war.

Meine Hände hatten gebrannt.
Meine Hände hatten GEBRANNT !

Ich konnte es mir nicht erklären. Egal wir oft ich darüber nachdachte.
Ich wusste zwar schon immer das ich anders war, doch sowas hatte ich noch nie erlebt.
Ich begann zu zittern.
Auf einmal hörte ich Schritte.
Doch sie klangen anders als die polternden Schritte meiner Verfolger.
Sie klangen eher als würde jemand mit teuren, beschlagenen Schuhen gehen.
Ähnlich wie ein Geschäftsmann.
Vorsichtig stand ich auf und lugte um die Ecke.
Ein großer Mann mit dunklen Haaren und drei Tage Bart stand vor einem Gebäude in meiner Nähe (siehe Bild oben).
Nach kurzer Zeit drehte er den Kopf zu mir.
Er sah mir direkt in die Augen und ich wurde das Gefühl nicht los ihn irgendwoher zu kennen.

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Gut, das hat jetzt mal etwas länger gedauert als die anderen Kapitel aber ich hatte in letzter Zeit irgendwie keine Ahnung wie ich meine Ideen umsetzten sollte.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und wäre (obwohl es höchstwahrscheinlich eh niemand tut :-/) sehr froh über ein Feedback
Eure Chimu

My Inner FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt