Bis der Bus vorfuhr, hatte sich an der Haltestelle schon eine Gruppe von Menschen gesammelt.
“Sag mal Lucy, weißt du überhaupt wo wir aussteigen müssen ? Oder generell wie es weiter geht ?“, fragte Jin zaghaft.
“Also die Haltestelle heißt glaub ich Westminster, aber wir könnten auch Waterloo austeigen. Macht nicht so viel unterschied“, ich zuckte grinsend mit den Schultern und sah zum eintreffenden Bus.
“Und weiter ? Man Lucy erzähl mir doch mal was. Das nervt total nie zu wissen was du vor hast !“, Jin verschränkte die Arme und sah zu einer alten Dame die uns interessierte Blicke zu warf.
“Ich hab doch auch keine Ahnung ! Jin es geht hier um meinen Vater okay ? Ich hab Angst ihn zu verlieren. Ich hab ihn doch erst seit kurzem. Vielleicht mag es den Anschein haben als hätte ich einen Plan aber das habe ich nicht“, mein Blick senkte sich und ich verschränkte ebenfalls meine Arme.
“Wenigstens hast du einen Vater“, brummte mein bester Freund frostig und drehte sich weg.
Ein seufzen meinerseits erklang “Ich...es tut mir leid, okay ?“, doch ich bekam keine Antwort.Auch der Rest der Busfahrt verlief still. Mit dem Kopf ans Fenster gelehnt starrte ich nach draußen.
Straßen zogen an mir vorbei wie ein stetiger Fluss aus grau und weiß. Ab und zu huschte eine Straßenlaterne oder ein vereinzelter Busch am Fenster vorbei.Kaum zu glauben das das alles passierte. Vor ein paar Tagen hatte ich noch in meiner Nische in der Wand gesessen und nun saß ich in einer großen Blechbüchse die sich an vielen kleineren Blechbüchsen vorbei bewegte. Wie ein Sprung in die Zukunft, was es ja im Grunde genommen auch war.
Meine Gedanken schwiffen zu Jin. Ich sollte noch einmal mit ihm reden. Mein bester Freund saß mir gegenüber am Fenster und starrte gebannt nach draußen. Ich fragte mich an was er dachte. Der Tod seines Vaters hatte ihn damals ziemlich mitgenommen. Lange Zeit bevor er krank wurde, hatten wir zu dritt in einer Holzhütte fern der Stadt gewohnt. Kim Che-yeon ,Jins Vater, fand mich kurz nach dem meine Eltern gestorben waren am Rand der Themse und brachte mich zu ihnen nach Hause. Seit dem Tag hatte ich eine neue Familie.
Als unsere Haltestelle durch den Bus schallte tippte ich Jin kurz an und ging zur Tür. Er folgte mir wortlos. Die Türen öffneten sich und ich setzte einen Fuß auf den Bürgersteig.
Ein Fehler.
Ich spürte wie Jin mir in den Rücken stieß und stieg endgültig aus. “Wohin ?“, brummte er und verschränkte wieder die Arme. “Also...dem Plan dahinten nach, müssten wir jetzt da....“, eine Explosion unterbrach mich. “Was war das ?!“, brüllte Jin über die schreienden Menschen hinweg und sah sich um. “Keine Ahnung aber wir werden es gleich erfahren“, antwortete ich und rannte durch die Masse von Menschen zu einer Straßenecke. Vor wenigen Sekunden hatte ich einen weißen Flügel gesehen der hinter ihr verschwunden war. Ich hatte es für reine Vorstellungskraft gehalten doch jetzt ?
“Jin ! Ich glaube da ist gerade etwas hinter der Ecke verschwunden ! Lass uns nachsehen “, brüllte ich und zeigte auf die Straße. Er nickte nur und wir bahnten uns einen Weg durch das Gedränge. Auf einmal kam von rechts ein Ellenbogen auf mich zu und wäre ich nicht ausgewichen, hätte der mir ganz sicher das Licht ausgeknipst. “Wir müssen aufpassen“, sprach ich das so schon offensichtliche aus und bog nach links ab.
Es war als wäre ich in eine andere Welt eingetreten. Auf einen Schlag nahm ich die schreienden Menschen hinter mir nur als dumpfes Rauschen war. Das Wasser, das aus einem der Abflussrohre tropfte dröhnte seltsam in meinen Ohren und mein Körper fühlte sich betäubt an.
“Na ? Ist dir schwindelig ?“, fragte der Engel vor mir und schlug leicht mit seinen großen, federnen Flügeln. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und versuchte schwerfällig den Kopf zu schütteln. Ein raues Lachen ertönte und die dunkelbraunen Locken des Engels wippten im Takt.
Mit einem leisen stöhnen versuchte ich meine Hand zu heben, doch auch dieser Versuch scheiterte. “Du hast es noch immer nicht verstanden“, brummte die Stimme erneut und ließ meine Kopfschmerzen schlimmer werden,“ Ich bin ein Engel. Meiner Kraft kann niemand trotzen. Du wirst dich nicht bewegen können bis ich den Bann von dir genommen habe !“. Meine grauen Zellen arbeiteten trotz der Kopfschmerzen auf Hochtouren.
Wer war dieser Kerl ?
Wie kam ich hier weg ?
Wo war Jin ?
Ging es ihm gut ?Wie auf ein Zeichen spürte ich etwas an meinem Handgelenk. “Lucy, was hast du ?“, flüsterte Jin in mein Ohr. Er konnte den Engel nicht sehen und entging seinem Bann. Das musste mir doch irgendwie helfen können. “Hey Lucy !“, sagte Jin nun etwas lauter. Dieser Trottel. Der Engel könnte ihn noch bemerken.
Doch im Moment sah es, Teufel sei dank, nicht so aus. “Lucy komm, hier ist nichts. Wir sollten weiter“, hörte ich Jin sagen und spürte seine Hand wie sie sich in meine schob. Auf einmal ging von meiner Hand eine wohltuende Wärme aus. Sie kroch langsam meinen Arm hinauf und lockerte meine Glieder. Nach wenigen Sekunden spürte ich meinen gesamten Körper wieder und drückte Jins Hand bevor ich sie losließ. “Danke,, ich erklär's dir später“, murmelte ich und entflammte meine Hände. “Was zum...“, rief Jin als ich ihn sanft zurück stieß und auf den Engel zutrat. “Hast du deinen Bann schon aufgehoben oder warum fühle ich mich so fitt ?“, fragte ich und sprang auf einen Müllkontainer. “Was zum...“, wiederholte der Engel, dessen Namen ich nicht kannte, und sah zu mir hoch. Mit einem winzigen Gefühl der Überlegenheit hob ich meine Hand und warf eine Feuerkugel in Richtung des Geflügelten. Er riss die blauen Augen auf und wich meinem Geschoss in letzter Sekunde aus. “Das hättest du nicht tun sollen Tochter des Teufels. Das wird deinem Vater teuer zu stehen kommen“, dröhnte die Stimme des Engels in meinem Kopf, bevor er sich in Luft auflöste.
Wie paralysiert sprang ich von dem Kontainer runter und stolperte auf Jin zu. Er kam mir entgegen und fragte:“ Lucy was war das eben ? Was war mit dir los ?“. Doch antworten konnte ich nicht, denn plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und der Boden brach unter mir weg.
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Yeah finally !
Nach drei Jahren hab ich es dann doch mal wieder geschafft !
Ich hab nicht viel zu sagen, außer Sorry ? Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und es ist alles so mega chaotisch und ich schaffe es einfach nicht mal Ordnung in die Sache zu bekommenNaja, lasst eine Bewertung da wenn es euch gefallen hat oder einen Kommentar mit Tipps und Verbesserungsvorschlägen
Wir sehen uns in den nächsten drei Jahren wieder
Bis dahin
Tschö
Eure Chimu

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My Inner Fire
ParanormalLucy lebt schon seit sie denken kann auf der Straße. Sie hat eine Besondere Gabe. Eines Abends trifft sie einen Mann, der ihr ganzes Leben verändern wird. Achtung, Dieses Buch bietet eine andere Sichtweise auf Religion. Wer streng gläubig ist oder...