Kapitel 4

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Ich starrte den Mann an, der sich nun mir zuwandte. Wie in Trance trat ich hinter meiner Wand hervor.
Woher kannte ich ihn ?
Er sah so vertraut aus und doch kühl. Ich blieb stehen, doch er bewegte sich immer noch in meine Richtung.
Als er vor mir stand, sah er auf mich herunter. Seine Augen glitzerten wie pures gold und erfüllten mich mit einer Wärme wir ich sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte.
"Wie heißt du ?", fragte er ruhig und schritt an mir vorbei, zum Fluss. Ohne nach zu denken folgte ich ihm. All die Vorsicht und das Misstrauen das sich über Jahre angesammelt hatte verschwand auf einen Schlag. "Lucy", antwortete ich fast schon monoton.
Was passierte mit mir ?
"Wo wohnst du Lucy ?",fragte der Mann immer noch ruhig. "Direkt da", ich zeigte auf meine Nische gegenüber.
Er zuckte kurz zusammen. "Du lebst auf der Straße ?", er drehte sich zu mir und sah mich an. Ich nickte nur.
Er sah mich verständnissvoll an.
Ich verstand noch immer nicht was er wollte doch ließ mir nichts anmerken.
Er setzte sich auf einen Stein nahe der Themse und sah auf das Wasser." Weißt du wer ich bin ?", ich schüttelte den Kopf bis mir auffiel das er mich nicht ansah. "Nein",sagte ich schnell.
"Mein Name ist Lucifer", diese Worte lösten etwas in mir aus. Sie kamen mir so vertraut vor.
Ich blinzelte wie doof und sah ihn an. "Lucifer wer ?",brachte ich schließlich heraus.
"Lucifer, der Teufel",seufzte er und ich blinzelte wieder. Dieser fremde vollpfosten versuchte doch nicht wirklich mir weis zu machen er sei der Teufel.
Ohne zu überlegen lachte ich laut auf. Der Mann der immer noch auf dem Stein hockte sah mich etwas verstört an, er hatte wohl eine andere Reaktion erwartet. "Kannst du beweisen das du... Der Teufel bist ?", gluckste ich.
Er seufzte laut streckte die Hand aus und schon strichen hell leuchtende Flammen um seine Hand.
Mit leicht geöffnetem Mund beobachtete ich ihn.

Meine Hand hatte auch so aus gesehen.

Paralysiert streckte ich ebenfalls die Hand aus. Ich wusste zwar nicht wie ich das vorhin gemacht hatte doch ich vertraute meinen Gefühlen. Mehr oder weniger in Nähe des Mannes der anscheinend der Teufel persönlich war.
Wut. Ich spürte wie sie in mir hoch kam. Kurz darauf starrte ich auf meine brennenden Hände.
Ich sah zu Lucifer, der ebenfalls wie gebannt auf meine Hände starrte. Das Feuer in seiner Hand züngelte weiter vor sich hin.
"Seit wann kannst du das ?", fragte er plötzlich trocken. "I-Ich weiß nicht...ich hab das erst vorhin bemerkt...als ich geflohen bin", erzählte ich und sah von meinen Händen auf.
"Geflohen von wo ?", fragte er wieder. "Ich...das muss sie nichts angehen", ich durfte nicht vergessen dasber ein fremder war.
Er runzelte die Stirn und sah auf den Boden. Er schien mit sich zu kämpfen. Als er auf sah hatten seine Augen dir Farbe von getrocknetem Blut angenommen. Das dunkle rot schien mich förmlich aufzusaugen. Wieder fragte er:" von wo bist du geflohen ?". Ich verspürte plötzlich das Gefühl ihm alles beichten zu wollen, ihm all meine Geheimnisse an zu vertrauen. Bevor ich den Mund öffnen konnte, besann ich mich auf meinen Vorsatz.
Niemandem etwas über mich erzählen.
Gut, eigentlich hatte ich schon dagegen verstoßen aber er brauchte nicht zu viel über mich zu wissen.
"Wie gesagt, das geht sie nichts an", brachte ich schließlich heraus.
Er starrte mich geschockt an.
Was hatte er erwartet ? Hatte er die gleiche Gabe wie ich ?
"Ich sehe, wir kommen hier so nicht weiter. Vielleicht sollte ich dir einfach erzählen worum es geht", sagte er wieder mit Fassung. "Wär doch mal ein Anfang", brummte ich und setzte mich auf den Boden.
"Es fing vor ein paar Jahren an, ich hatte einen schlimmen Fehler begangen. Ich wusste das ich es wieder gut machen musste, also machte ich mich auf die Suche", er stockte. Ihm musste das wirklich schwer fallen. "Auf die suche nach was ?", fragte ich vorsichtig." Nach meiner Tochter", ich hielt den Atmen an, der Teufel hatte eine Tochter ? Und was hatte ich damit zu tun ?(haha😂😎)
Er schluckte schwer. "Ich hatte sie weggeben müssen... Es war der größte Fehler meines Lebens. Als mir das klar wurde, hab ich mich auf die Suche nach ihr gemacht...es scheint als hätte ich sie gefunden",fügte er fast flüsternd hinzu doch ich verstand jedes Wort. Von wem redete er ? Doch nicht von mir ! Ich hatte meinen Vater nie kennengelernt... Aber es würde einiges erklären... Meine Gabe, die brennenden Hände. Einfach alles. "Wer denn ?", fragte ich zur Sicherheit. "Zum Teufel, Lucy bist du wirklich so ein Schnelldenker ?",fragte er und eine Spur ungeduld und Unsicherheit lag in seiner Stimme. "Ich...", plötzlich war alles klar. Es erschien mir so selbstverständlich.
Ich stockte und sah ihn wie in Trance an.
"Dad...",wisperte ich und Unmengen aufgestauter Tränen strömten über meine Wangen. Er lächelte schwach und öffnete seine Arme. Ich zögerte, er hatte mich weggegeben. Doch er er hatte es als den größten Fehler seines Lebens bezeichnet. Er hatte mich Jahre lang gesucht.
Ich fiel in seine Arme.
Ich schluchzte laut auf und er strich mir über den Rücken. "Es tut mir so leid", flüsterte er.
Wir verblieben einige Minuten so bis ich mich beruhigt hatte.
"Was war mit Mum ?",fragte ich und sah auf, "wo war sie ?".
"Damals war sie sehr erbost darüber das wir dich weggeben mussten. Sie brachte es nicht übers Herz. Sie ist mit dir gegangen. Deine Mutter hat dich nie verlassen". Wie ? Das konnte nicht sein. Ich hatte sie noch nie gesehen. "Wer...", fing ich an doch mein Dad unterbrach mich:" sie hat einen anderen Mann geheiratet und versucht ein normales leben zu führen, doch da Frauen früher keine guten Chancen bei Jobs hatten... Hat das nicht sonderlich gut funktioniert".
Sekunde.... Das hieß...
"Susann war meine Mutter ?!", fragte ich fassungslos und Dad nickte stumm.
Ich konnte es kaum fassen.
All die Gefühle die auf mich einprasselten wie kalter regen.
Doch das wichtigste war, ich hatte meinen Vater wieder.
Und er war der Teufel persönlich.

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Ich habe mir jetzt gedacht, dass ich alle 4-5 Tage, spätestens jede Woche ein neues Kapitel rausbringe.
Wie man sieht kann ich ohne deathline nicht sonderlich gut arbeiten.
Ich wollte auch kein schlechtes Kapitel veröffentlichen deswegen kommt dieses wirklich ziemlich spät
Sry dafür
Ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich über jeden like und/oder Kommentar
Eure Chimu
P.s. ich habe bei diesem Kapitel mehr als oft geheult... Liegt wahrscheinlich daran, dass ich bei dem Thema an persönliche probleme erinnert werde ?😑😟
Egal euch einen schönen Tag/Nacht wann auch immer das hier rauskommt ┬┴┬┴┤(・_├┬┴┬┴

My Inner FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt