Kapitel 9 - Runaway Cinderella

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Kapitel 9 - Runaway Cinderella

Als wir uns auf die Tanzfläche begeben, merke ich, wie uns ein paar Menschen anstarren. Ich weiß, dass sie mich nicht erkennen können, die meisten geben mir nicht die geringste Aufmerksamkeit, wenn ich die Maske nicht trage, aber trotzdem habe ich Angst, dass sie mich erkennen können, auch wenn ich es selber nicht schaffe. Ich sehe meine Stiefschwestern, jeder mit einem Jungen und sie starren uns auch an. Ich weiß nicht wer die Jungen sind, aber sie tun mir leid. Ich sehe auch meine Stiefmutter, aber sie schaut nicht in unsere Richtung.

So offen auf der Tanzfläche zu sein macht mir Angst, aber es füllt meinen Körper ebenso mit Adrenalin, wenn ich nur daran denke, dass ich jeden Moment erwischt werden könnte. Ich hoffe trotzdem, dass das nicht passiert.

Der geheimnisvolle Junge führt mich weiter in die Mitte der Tanzfläche und bleibt direkt unter der riesen Diskokugel stehen. Ich muss leise kichern, weil es wirklich eine kitschige Wahl war, aber zum Glück bemerkt er das nicht. Er dreht sich zu mir um und schaut mich an, ohne sein Lächeln zu verlieren und dann zieht er mich näher zu sich und beginnt uns zusammen im Takt der Musik zu bewegen.

Aber das Problem ist, dass ich nicht gerade eine Ballerina bin. Ich kann tanzen, aber ich habe nicht die Bewegungen einer Prinzessin drauf. Die Leute die uns vorher angestarrt haben lassen nun von uns ab, denn jetzt sind wir nur noch ein normales Paar, wie alle anderen auch. Er ist nicht schlecht, aber er ist auch nicht der Beste, deshalb fühle ich mich nicht mir so schlecht.

Ich habe zwar fast das Leben von Cinderella, und das hat mir schon öfters Angst eingejagt, aber ich bin definitiv keine Prinzessin. Jedenfalls nicht so wie in den Disney Filmen.

Ich schaue dem geheimnisvollen Jungen in die Augen und muss lächeln, als ich an diese ganze Situation denken muss. Es wäre witzig, wenn dieser Ball für ihn gefeiert würde und er wäre der Prinz, aber so ist es nicht. Dieser Ball ist für niemanden mehr, doch er war einmal für mich.

Der Junge vor mir ist kein Prinz, vielleicht schon eher als andere Jungen, weil er berühmt ist, aber er ist mit Sicherheit nicht der wichtigste und berühmteste Junge in diesem Center.

„Dein Lächeln ist wunderschön", sagt er, mit seinem Mund nah an meinem Ohr, weil die Musik wirklich laut ist. Außerdem gibt ihm das einen Grund näher bei mir zu sein. Ich kenne diese Bewegung und es lässt mich lächeln. Dieser Junge muss wirklich auf Klischees stehen. „Bist du ein Gast?" fragt er und ich entferne mein Gesicht ein wenig von seinem Ohr um ihm in die Augen schauen zu können.

Niemand darf wissen, dass ich hier nur eine Mitarbeiterin bin, aber ich möchte nicht lügen und sagen ich wäre berühmt, wenn ich es nicht bin. „Ich kann es dir nicht sagen", erkläre ich ihm und er hebt überrascht eine Augenbraue.

„Warum nicht?" fragt er nach und seine Hand, die vorher auf meiner Hüfte lag, bewegt sich jetzt zu meinem Rücken. „Ist es ein Geheimnis? Müsstest du mich töten, wenn ich es wüsste?" scherzt er und ich kichere.

„So ungefähr", stimme ich ihm zu und er lacht.

„Okay, das akzeptiere ich, Mistery Girl." Ich muss lächeln, weil ich ihn in meinem Kopf auch ‚Geheimnisvoller Junge' genannt habe. Ich denke, ich werde ihn nun Mistery Guy nennen. „Und du möchtest nicht wissen, wer ich bin? Oder weißt du es schon?"

„Nein, ich weiß nicht wer du bist", sage ich und er wartet, dass ich fortfahre. „Und es ist mir heute Nacht egal, wer du bist."

Ich weiß, dass er versucht zu verstehen was ich mit meinen Wörtern meine, ob er das als Beleidigung sehen sollte oder als etwas ganz anderes. Als er lächelt weiß ich, dass er sich nicht beleidigt fühlt und ich lächel auch.

Call Me Ella || ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt