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Es herrschte eine Weile Ruhe.
"Es wäre sinnvoll, immer kugelsichere Westen zu tragen. Habt ihr welche?" Maftoa sah jeden von uns an. Wir verneinten.
"Ich weiß, du wirst mich hassen. Aber ich werde nicht mit denen arbeiten." Fipton verschränkte abwehrend die Hände. "Jedoch werde ich dich nicht als Verräterin ansehen, solange du mir keinen Schaden zufügst." Fipton stand auf und verließ den Raum.

"Ich weiß nicht, ob und wie sehr ihr mir vertraut. Aber eines ist sicher. Wir müssen sehr vorsichtig sein." Maftoa zog die Knie an sich.
"Wie sollen wir dir vertrauen, wenn du uns nichtmal dich selber anvertraust." Greg sah sie missbilligend an.
Ich hatte eine Vorahnung. "Weil das Geheimnis ihr Trumpf ist."
Sie schloss die Augen und nickte. "Er hat Recht. Passt auf euch auf." Die Verbindung erlosch.

"Wir müssen besonders auf Luna ein Auge haben. Denn sie ist sehr wichtig für Fipton."
Es piepte. "Sie hat mitgehört", erfasste Cihan die Situation.
"Ich denke, jeder sollte heim. Sich Gedanken machen und so. Wir sehen uns morgen."
Jeder ging seiner eigenen Wege.
Zu Hause legte ich mich hin. Was wollten die Invicti? Was war ihr Motiv? Und wieso jetzt

Am nächsten Morgen erwachte ich durch ein Klopfen am Fenster. Noch etwas benebelt öffnete ich es ganz weit. Auf dem Ast saß Luna und sah mich nervös an.
"Soll ich dich auffangen oder wie stellst du dir das jetzt vor?", trat ich spöttisch ein bisschen zur Seite.
Sie sprang und kam geradeso ans Fenster. Ich griff nach ihrer Taille und zog sie zu mir. "Hab dich."

Sie seufzte erleichtert. "Danke." Dann löste sie sich von mir und sah weg. "Solltest du dich nicht anziehen?"
Ich lachte. "Du kannst gerne zugeben, dass dir die Aussicht gefällt. Ich verspreche, ich bin dir nicht bös."
"Das soll ich dir geben", reichte sie mir mit geschlossenen Augen eine kugelsichere Weste.
"Gib mir ne Minute." Eine Jeans und T-Shirt später gab ich ihr mein OK.

"Was hast du da gemacht?", fragte ich sie.
"Ich bin hergekommen aufgrund von Maftoas Vereinbarung mit dir." Luna sah zur Seite.
Ich überlegte. Dann fiel es mir wieder ein. "Der Fleck."
Sie nickte.
"Warum hält es dich davon ab, den normalen Weg zu nehmen? Und weshalb siehst du mich nicht an?" Ich verschränkte meine Arme.

"Kannst du es nicht einfach machen und dann war es einfach?", wich sie aus.
Direkt vor ihr stellte ich mich und hob ihr Kinn an, damit sie mich ansah.
"Du bist mir immer noch sauer, stimmt's?", flüsterte ich sanft. Sie biss sich auf die Oberlippe.
"Es ist mir unangenehm", nuschelte sie, doch ich verstand.
"Du hattest noch nie wirklichen Kontakt mit Jungs, stimmt. Und durch deine Distanz zu mir sowie der ungewohnten Situation weißt du nicht, wie du dich verhalten sollst."
"Du kannst ja denken", rutschte es ihr raus.

"Luna", sagte ich und legte ihr die Hand auf die Wange. Ihre Augen zeigten mir, dass sie Angst hatte. Ich zog sie an mich, drückte ihren Kopf an meine Brust und umarmte sie an der Hüfte.
"Siehst du. Du kannst mir vertrauen."
Sie legte ihren Kopf zur Seite. Vorgebeugt hauchte ich ihr einen Kuss dahin. Ihre kleinen Haare stellten sich auf. Dann trafen meine Lippen auf ihre kühle Haut. Der Vanillegeruch stieg in meine Nase.
"Ist diese Stelle okay?", fragte ich an ihrer Haut.
Sie gab einen bestätigenden Laut von sich.

Dann biss ich leicht an dieser Stelle und sie atmete tief ein, um entspannt zu bleiben. Ich fing an zu saugen. Luna zitterte ein bisschen.
Fertig betrachtete ich die gerötete Haut und pustete darüber.
"Wie fandest du es?", richtete ich mich auf.
"Ungewohnt."
Ich hob skeptisch eine Braue.
Sie atmete tief durch. "Samu, was erwartest du von mir? Soll ich behaupten, dass ich es mega geil fand? Oder ich dahingeschmolzen bin? Es war etwas einmaliges. Du und Maftoa seid euch jetzt bestimmt Quit oder wie auch immer. Ich werde jetzt-", unterbrach ich sie, indem ich meine Lippen mit ihren Verschloss.

Zwei Drogendealer und ein MissverständnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt