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"Warum ist Maftoa hier?", warf ich ein.
"Sie hat mich freundlichst drum gebeten und dafür kellnert sie ein bisschen." Der Typ lehnte sich entspannt zurück.

Maftoa kam mit einer Flasche und drei Gläsern. "Es hat Ethanol in sich, ja."
Sie schüttete jedem etwas ein.
"Warum trinkst du nicht? Warum machst du das ganze? Und wie geht es Luna?"
Sie lächelte mich kalt an. "Wie stehst du zu ihr?"
Ich verkrampfte mich lediglich.
Sie nickte wissend. "Sei froh. Sie ist nicht so ziemlich, sehr sauer, weil sie weiß, wer ihr seid. Sondern verdammt sauer."

Wir starrten sie verwirrt an. "Sie fühlt sich von dir verarscht, kapish?"
"Dazu fällt mir noch was ein. Ich hab euch beide beobachten lassen. Interessanter Aufenthalt, den du hattest." Süffisant bedachte mich Phillip mit einem überlegenem Blick.
"Wirst du es ihnen eigentlich sagen? Dass, was du mir erzählt hast?" Maftoa sah ihn fragend an.

"Ne, lass mal. Die verdienen es nicht, zu wissen. Aber du könntest mit dem Dessert Luna holen."
Sie nickte kurz mit kaum bemerkbarer Anspannung und verließ den Raum.

Es herrschte Stille. "Wie hast du es geschafft? Luna erpresst oder wie?", fragte ich neugierig.
"Ich erkläre dir doch nicht, was ich wie mache", lachte er mit einem wahnsinnigen Unterton.

Geknebelt und gefesselt wurde Luna mit Wackelpudding gebracht.
"Dann hören wir uns doch mal die liebliche Stimme an." Phillip riss ihr den Knebel weg.
"Könnt ihr mich losbinden?", knirschte sie.
Luna... Was haben die mit dir gemacht?
Fipton stand auf. "Lasst meine Schwester los und ich werde nichts tun."

"Nein. Sie ist meine Rückversicherung, wenn ihr versteht." Phillip lachte auf.
Luna sah ihren Bruder an.
"Ich hab dich ganz doll lieb, Schwesterherz. Vergiss das nie." Fipton sah sie reuevoll an.
"Phil?", sprach sie den Wahnsinnigen an, "Darf ich Sammy eine scheuern?"
Ich sah sie verwirrt an. "Er hat dich doch entführen lassen?!"

"Aber du hast sie angemacht. Das mag meine Schwester nicht."
Wie konnte es nur dazu kommen, dass alle gegen mich sind??
Fipton stand auf und ging zu seiner Schwester. Er umarmte sie und man konnte die Liebe zwischen ihnen deutlich wahrnehmen.
"Geht es dir gut? Ist etwas passiert...?", er sah sie sorgenvoll an.

"Bis zu deiner nahezu erdrückenden Umarmung ging es mir gut. Naja, ich würde zwar gerne wieder meine eigenen Klamotten anziehen und gerne etwas lesen...", sie lächelte ihn warm an.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Phillip. Er schien von denen fasziniert zu sein.
"Deine Schwester ist wirklich sonderbar. Obwohl sie weiß, was alles passiert ist, hält sie immer noch zu dir."

Fipton setzte sich entspannt hin. "Warum hast du uns eigentlich auf dem Kicker?"
"Dies herauszufinden überlasse ich euch. Luna, du weißt einiges, deswegen bitte ich dich, ein Auge auf beide zu haben. Du darfst mit Ihnen gehen."
Ok?! Das war jetzt dezent merkwürdig. Wieso macht er das-?
"Wenn ihr euch der Polizei stellt und mit dem Dealen aufhört."
Wusste ich es doch!

"Wenn wir das nicht machen?"
Das Lächeln verursachte ein ungutes Gefühl. "Dann werden wir beide uns kennen lernen."
"Luna, hast du etwas dazu zu sagen? Es geht schließlich um dich."
"Fi, woher soll ich das denn wissen!? Du kannst ja mal schauen, was so alles gemacht werden kann, während ich hier bleibe. Kann ich aber trotzdem zur Schule?"

Ihre Mimik und Gestik waren höchst interessant zu beobachten. Sie verhielt sich schüchtern und vorsichtig.
"Ich hab dir ein paar deiner Sachen mitgebracht." Er legte zwei Taschen auf den Tisch.
"Dann willst du sie wirklich bei dem Verrückten lassen?! Was bist du für ein Bruder?!" Ich starrte ihn schockiert an.

"Ich will nicht, dass er wegen mir im Knast sitzt", murmelte Luna.
Wow, sie hatte mich wohl ganz doll lieb.
"Du darfst zur Schule, wenn du es versprichst."
Sie nickte. "Ich, Luna Atra, gelobe, mein Wissen nicht weiterzugeben."
"Und du, Samcall, bleibst nur frei, bis eure Wette beendet ist!" Phil stand auf und verließ den Raum.

Zwei Drogendealer und ein MissverständnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt