Noch in Gedanken erreichte ich kurz vorm Klingeln die Schule.
Vor Physik sah ich schon Luna. Ihre Blicke waren eindeutig. Kein Wort zu meinem Bruder.
Der Tag verlief ereignislos. In Sport bewarf ich sie ab und zu mit Bällen.
Und sie fing oder wich immer aus.Ihre Worte gingen mir durch den Kopf. Ich verglich es mit dem Bild, dass ich von ihrem Bruder hatte.
Sol -Ich hatte beschlossen, ihn so in der Rolle als Bruder und Schüler zu nennen- verhielt sich teils freundlich, teils abstoßend. Er warnte mich vor, ließ mich dennoch in ihre Nähe.Und Luna?
Mittlerweile hatte ich sie schon irgendwie als Freundin gewonnen. Obwohl sie mir ja anfangs verboten hatte, ihr zu nahe zu kommen...
Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie mir ebenfalls vertraut.
Über Ihre Freundinnen hatte ich noch erfahren, dass sie schon etwas naiv ist und ihr Vertrauen beständig ist.Nach dem Umziehen wartete ich auf sie, um sie zum Tor zu begleiten.
"Wie kommst du damit klar, dass er und ich...?"
Sie sah zu mir ungläubig hoch. "Ich will niemanden in eine Schublade stecken."
Ich hielt inne. "Du magst keine Vorurteile?! Aber du meidest doch Jungs...""Weil die potenzielle Gefahr besteht, dass mir einer zu nahe kommt. Aber du weißt ja ziemlich viel über mich, also wirst du diesen Fehler nicht machen. Und nun, muss ich gehen."
Ich zog sie in eine Umarmung. "Du hast mein Wort, dass ich dein Vertrauen nicht missbrauche, Süße."
Sie schüttelte den Kopf, bevor sie ging. Sie stieg in einen schwarzen unauffälligen Durchschnittswagen, wo ich diesen komischen Kauz sah, der mich wissend anzwinkerte."Sie hat dir nichts über ihn erzählt, oder?"
Ich sah Fipton an. "Nein."
Er seufzte. "Wie sollen wir dann wissen, warum er das macht?! Nicht einmal Maftoa gibt dazu Hinweise... Und seit Tagen spricht sie auch kaum noch..."
Ich musterte ihn. "Du machst dir Sorgen um Maftoa? In welcher Beziehung steckt ihr eigl miteinander?""Wir sind gute Freunde." Seine Aussage war knapp bemessen. Er verheimlichte definitiv etwas. "Du wirst früh genug herausfinden, wer Maftoa ist. Aber versuche, sie zu verstehen, bevor du handelst."
Mit diesen äußerst kryptischen Worten verschwand er.
Das Wochenende verbrachte ich damit, mir Gedanken zu machen und mit meinen Bros zu zocken.
Sonntagabend klopfte es an meiner Tür. Luna stand verlegen da. "Darf ich hineinkommen?"Ich nickte. Der Wagen, welcher vor meiner Tür gewartete hatte, fuhr los. "Was ist mit deinem Bruder?"
Sie biss sich auf die Unterlippe. "Ich möchte nicht über ihn reden."
Sie sah erschöpft aus. "Setz dich. Hast du Hunger? Durst? Kann ich dir etwas anbieten?"Sie setzte sich ins Wohnzimmer auf die Couch. Ihr Blick ging in die Leere.
Ich platzierte mich neben sie und zog sie an mich. "Sch. Schlaf ein wenig. Du kannst hier bleiben."
Eine Träne floss ihr leicht hinunter. Sie flüsterte ein Danke und schlief dann.Ich betrachtete sie eine Weile. Etwas bedrückte sie. Vorsichtig nahm ich sie in meine Arme und brachte sie in mein Bett.
Dann rief ich mehrmals bei ihm an.
Seufzend legte ich mich neben sie, worauf sie sich an mich kuschelte.
Ich streichelte ihren Rücken und schlief dabei ein.Geweckt würde ich davon, wie sie versuchte sich von mir zu lösen. "Schlaf weiter", flüsterte sie und ich horchte ihren Schritten. Sie ging auf Toilette und setzte sich danach zu mir aufs Bett.
Zart strich sie mir durchs Haar.
"Es tut mir leid, dass du da miteinbezogen bist. Normalerweise regeln wir das immer unter uns. Aber danke für deine Gastfreundschaft."Ich ergriff ihr Handgelenk. "Wir sind Freunde. Vergiss das nicht, Süße."
"Ich weiß." Ich hörte heraus, dass sie schmunzelte.
"Was denkst du eigentlich von Maftoa?"Ich setzte mich auf, worauf sie ihre Augen schloss. "Kannst du dir bitte etwas überziehen?"
Ich griff seufzend nach meinem Oberteil und zog es an. "Kannst schauen."
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Zwei Drogendealer und ein Missverständnis
RandomMal wieder wechselt Luna ihre Schule. Seitdem sie in die weiterführende Schule gekommen ist, hat sie jedes Jahr eine andere Schule besucht. Auf ihrer neuen Schule bemerkt sie, dass einer der Badboys dort ein großer Drogendealer ist. Ein Problem, den...