Der Antrag (VW/TL)

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2023


Plopp. Victoire apperierte gerade in ihre Wohnung. Es war schon 18:00 Uhr, doch Ted war immer noch nicht da. Er hatte erst vor einem Jahr seine Ausbildung als Heiler beendet und musste oft lange im Mungos arbeiten. Eigentlich sollte er heute um 17:00 Uhr Feierabend haben, aber was solls.
Victoire stellte ihre Tasche beiseite und schlüpfte aus ihren Pumps. Sie waren zwar nicht gerade bequem, aber Victoire war es wichtig gut auszusehen. Es konnte bei Verhandlungen schon hilfreich sein, hübsch und charmant zu sein. Und ihre Veelagene waren da auch nicht gerade hinderlich.
Manchmal beneidete sie ihre Schwester Dominique. Sie war professionelle Quidditchspielerin bei den Holyhead Harpies. Sie musste sich nie Gedanken über ihr Aussehen machen oder charmant lächeln bis einen Krampf im Gesicht bekam. Dominique musste einfach nur gut Quidditch spielen. Okay, das war leichter gesagt als getan. Victoire war schon immer eine Niete im Quidditch.
Da sie nicht wusste, wann Ted nachhause kam, entschied sie sich dafür, schon mal mit dem Essen anzufangen. Sie kramte in dem Kochbuch, dass ihr ihre Großeltern aus Frankreich letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatten. Es war voll mit typischen französischen Gerichten. Victoire suchte eines ohne Schnecken oder Muscheln raus, da sie wusste das Ted an englisches Essen gewöhnt war.
Als sie sich entschieden hatte, kramte sie Töpfe aus ihrer Einbauküche und machte sich an die Arbeit.


Ted verwuschelte sich verzweifelt durch die blauen Haare. Er stand vor Shell Cottage und wusste nicht ob er Klingeln sollte oder nicht. Konnte er ihnen das anvertrauen oder lieber nicht. Alleine würde er kaum den Mut finden, also klopfte er schnell an die Tür, bevor er es sich anders überlegen konnte.
Zu seinem Pech öffnete Bill die Tür. „Ted, was machst du denn hier?" fragte er überrascht.
„Kann ich kurz reinkommen? Ich müsste was mit euch besprechen." Antwortete er mit zittriger Stimme. Bill nickte verwirrt, trat dann aber beiseite und ließ ihn ein. Er folgte Bill ins Wohnzimmer, wo Fleur ihn ebenfalls überrascht ansah.
„Ted, Was maschst du den 'ier ?" fragte sie, genauso wie Bill eben schon.
„Ich habe etwas wichtiges vor und dabei brauch ich eure Hilfe, am besten deine, Fleur." Sagte er schnell. Sie schaute ihn mit gerunzelter Stirn an.
„Okay, aber tickt nicht aus und vorallem erschlag mich nicht, Bill." Sagte er mit einem Seitenblick auf Bill. Er war zwar immer freundlich zu ihm gewesen, allerdings etwas strenger, seitdem er mit Victoire ausging.
„Also raus mit der Sprache, was ist los?" fragte Bill nun.
Ted atmete noch einmal tief durch.
„Ich möchte Victoire einen Antrag machen und brauche eure Hilfe um einen Ring auszusuchen und möchte euch vorher um eure Erlaubnis bitten." Sprudelte es schnell aus ihm heraus. Einen Moment lang sahen ihn Beide nur völlig perplex an, doch dann sprang Fleur kreischend auf und stürzte sich auf ihn.
„Oh Ted, das freut misch ja so se'ehr." Quickte sie fröhlich. Mit der Reaktion hatte Ted schon gerechnet, doch er wusste nicht wie Bill reagieren würde. Von sich freuen bis zu ihm den Kopf abreißen war alles möglich. Doch Bill nickte nur, ohne eine Miene zu verziehen.
„Wird aber auch langsam Zeit, nach sechs Jahren." Ted war einfach nur überglücklich, dass Bill ihn nicht umbrachte.
Viel weiter konnte er nicht nachdenken, da Fleur nun seinen Arm gepackt hatte und ihn vor die Tür zog. Draußen disapperierte sie sofort mit ihm zum Schmuckladen ihrer Wahl.
Dort angekommen war er völlig überfordert. Der schwule Schmuckverkäufer kannte Fleur anscheinend schon lange und begrüßte sie mit Küsschen links und rechts. Fleur schilderte so schnell sie konnte die Situation und der Verkäufer eilte sofort nach Hinten und holte Kästenweise Verlobungsringe. Ted wäre beim Anblick der Preise fast umgefallen. Als er vorsichtig fragen wollte, ob es die Ringe auch in einer günstigeren Variante gab, schlug ihm Fleur kräftig auf den Arm.
„Isch besahle das schon." Sagte sie bestimmend. Ted wollte ablehnen, doch Fleur sah ihn mit so einem strengen Blick an, dass er sich nicht traute zu widersprechen.
Nach 2 Stunden Ringe bestaunen, entschied er sich für einen schlichten Silbernen mit Strasssteinen. Fleur war ebenso verzückt und zückte gleich ihr Portemonnaise. Vor dem Laden verabschiedete sich Ted dankend von Fleu und apperiete dann in seine Wohnung.
Dort angekommen klopfte ihm das Herz bis zum Hals. So aufgeregt war er nicht mal vor seiner Apperierprüfung gewesen und er dachte schon damals, schlimmer kann es nicht werden.
„Ted, bist du zuhause? Ich hab grad Abendessen gekocht. Ich hab noch nicht angefangen. Komm schnell in die Küche, ich hab Hunger." rief Victoire aus der Küche.
„Ich komme sofort." Antwortete Ted. Er zog seine Jacke aus und schlich sich ins Schlafzimmer, um schnell eine neues Hemd anzuziehen. Er wollte wenigstens frisch aussehen.
In der Küche wuselte Victoire umher und deckte den Tisch. Ted hatte Angst, dass ihm der Mut verlassen würde, also trat er schnell und stumm auf sie zu und ergriff ihre Hand damit sie stehen blieb. Sie sah ihn überrascht an. Ted sah in ihre kristallblauen Augen und ging auf die Knie. Er hatte keine lange Rede vorbereitet, da er sehr schlecht sagen konnte, was er fühlte.
Er zog den Ring aus seiner Umhangtasche und fragte: „Willst du mich heiraten?" Das Blut pochte ihm in den Ohren. Hätte er mehr gesagt hätte er sich vor Aufregung sicher übergeben. Victoires Augen wurden wässrig und Ted dachte schon sie würde ablehnen, doch dann flüsterte sie leise: „Ja.", bevor sie sich ihm in die Arme warf.

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