Rasselbande (DM)

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„Die Betten sind bezogen und für das Abendessen habe ich auch eingekauft. Brauchen Sie sonst noch etwas, Mr. Malfoy?" piepste Poppy, Dracos Hauselfe.
„Nein, ich denke nicht. Ich wollte mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt der Muggel gehen. Die sind aus Deutschland und momentan total im Trend." Sagte Draco zu der Elfe. Die Zeiten hatten sich wirklich geändert. Früher hat er nie mit den Bediensteten gesprochen, aber er war zu lange allein.
„Das klingt toll, Mr. Malfoy." Piepste sie wieder und verschwand dann.
Draco wollte gerade vor dem Kamin auf seine Enkelkinder warten, da klingelte sein Telefon. Ja, er Draco Malfoy besaß tatsächlich ein Telefon.
„Malfoy." Meldete er sich.
„Hallo Draco, hier ist Fiona." Sagte eine Frauenstimme. Draco hatte sie vor einem knappen Jahr in Muggellondon kennen gelernt. Seitdem trafen sie sich regelmäßig, jedoch nur um sich zu unterhalten und nicht allein zu sein. Draco hatte seit dem Tod seiner Frau vor über 20 Jahren nicht mehr das Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Nur das Alleinsein störte ihn. Und Fiona ging es ähnlich. Jedoch war sie nicht magisch, sodass Draco sie nicht zu sich einladen konnte.
„Hallo Fiona, was gibt es?" fragte er eilig. Er hatte wirklich wenig Zeit.
„Ich dachte nur, wir könnten mal wieder einen Tee trinken und ein bisschen plaudern." Schlug sie vor.
„Tut mir Leid, dieses Wochenende kann ich nicht. Meine Enkel kommen zu Besuch." Sagte Draco und wollte sich am liebsten selbst ohrfeigen.
„Du hast Enkel?" fragte sie überrascht. Draco sprach selten über Persönliches.
„Ähm ja. Sogar 5 davon. Mein Sohn Scorpius war ziemlich fleißig." Sagte er schnell.
„Hast du noch mehr Kinder?" fragte sie interessiert, doch Draco würgte sie ab.
„Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich habe es wirklich eilig. Lass uns am Sonntag nochmal telefonieren." Schlug er vor.
„In Ordnung." Sagte Fiona und legte auf. Kaum hatte Draco den Hörer aufgelegt, klingelte es an der Tür. Verwundert ging Draco zur Tür und war noch überraschter, als er seinen Sohn und seine 5 Enkelkinder sah. Er war davon ausgegangen, sie würden mit dem Kamin anreisen.
„Hallo Opa." Rief die fünfjährige Philina und schlang ihre kleinen Arme um Dracos Beine.
„Hallo Kleines." Sagte er lächelnd. Dafür erntete er seltsame Blicke von seinem Sohn und seiner Enkelin Teona.
„Was ist denn mit dir los?" fragte Scorpius und stellte eine Reisetasche in den Flur.
„Nichts." Sagte draco verwundert. „Was soll denn mit mir los sein?"
„Du lächelst und ich hab dich seit Mum's Tod nicht mehr lächeln sehen." Sagte Scorpius mit gerunzelter Stirn.
„Was habt ihr dieses Wochenende denn vor, dass ihr gleich eure ganze Rasselbande bei mir abgebt?" wechselte Draco das Thema.
„Lily ist zu einer Preisverleihung in den USA eingeladen. Da fahren wir zusammen dieses Wochenende hin. Harry und Ginny haben schon Al's Töchter, da die Beiden auch weg sind und James können wir nicht zusätzlich alle 5 aufdrücken." Sagte Scorpius. Die Jungs waren schon lange an ihm vorbei ins Haus gerannt und auch Teona hatte es sich schon mit einem Buch vor dem Kamin gemütlich gemacht. Nur die Mädchen Noelia und Philina standen noch draußen. Scorpius verabschiedete sich von seinen Töchtern und disapperierte dann.
„Na los rein mit euch." Sagte Draco und hob Philina hoch. Noelia rannte zu den Jungs und warf dabei eine Vase um. Draco war sich sicher, dass dieses Ungeschick nur von den Weasleys kommen konnte.


„Opa, ich will Karussell fahren." Rief Philina von seinen Schultern aus. Er hatte einfach zu viel Angst, die Kleine im Menschengedränge zu verlieren.
„Oh ja, ich auch." Rief Noelia an seiner Hand begeistert. Teona ging vor ihnen und sah sich einfach nur die bunten und leuchtenden Stände an, während Lius und Elion versuchten sich gegenseitig in den Schnee oder in Glühweinpfützen zu schubsen.
„Da vorne ist eins." Sagte Draco und steuerte darauf zu. „Lius, Elion." Rief er die Jungs.
„Wollt ihr auch Karussell fahren?" fragte er sie als er an dem Kassenhäuschen stand. Schon bereute er die Frage, als die Beiden wild protestierten.
„Die da nicht allein." Sagte die dicke Frau im Kassenhäuschen und deutete auf Philina. Draco sah sie entgeistert an.
„Verlangen sie etwa von mir, dass ich mich auf ein Plastikpony setzte?" fragte er entgeistert.
„Ja." Sagte die Frau kalt. Verzweifelt sah er zu Teona.
„Würdest du für mich mitfahren?" fragte er flehend. Sie nickte lachend.
Während die drei Mädchen Karussell fuhren, beobachtete Draco abwechselnd sie, die Stände und die Jungs, die nun immer im Kreis um das Karussell liefen und versuchten schneller als die Mädchen darauf zu sein.
Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter. Er drehte sich um und sah in Fionas blaue Augen.
„Was machst du denn hier?" fragte er freudig überrascht und umarmte sie kurz. Sie lächelte ihn an.
„Ich besuche meine Schwester hier, deswegen wollte ich dich ja treffen." Sagte sie lächelnd.
„Ach man, hätte ich das gewusst." Sagte Draco. „Warum hast du nichts gesagt?"
„Du hast doch deine Enkelkinder da und ich weiß, dass du mich noch nicht vorstellen willst." Sagte sie ehrlich. Sie erinnerte ihn ein wenig an Luna Lovegood.
„Aber nein. Sieh mal dort auf dem Karussell sind die Mädchen. Die große Rothaarige ist Teona, die Kleine mit der bunten Mütze ist Philina und die Blonde ist Noelia." Sagte er und deutete nach und nach auf seine Enkeltöchter. „Und die Jungs da, sind Zwill..." begann Draco, brach aber ab.
„Ja?" fragte sie, doch Draco nahm sie nicht wahr. Sie waren weg. Lius und Elion waren verschwunden.
„Die Jungs sind weg." Sagte er erschrocken. In dem Moment hielt das Karussell an und die mädchen sprangen herunter.
„Teona, hast du die Jungs gesehen?" fragte er sie.
„Nein, sind sie etwa schon wieder abgehauen?" fragte sie genervt.
„Wir müssen sie suchen. Tut mir Leid, Fiona, wir reden ein anderes Mal." Sagte Draco und wollte schon los, doch sie hielt ihn fest.
„Hey, ich kann euch doch helfen. Weißt du wie oft ich meine Neffen suchen musste?" Draco nickte. Er konnte hier sowieso keine Magie anwenden.
„Okay, es sind Zwillinge, 11 Jahre alt und haben weißblonde Haare. Höchstwahrscheinlich toben sie irgendwo herum oder machen Unfug." Sagte Draco und wollte schon wieder losrenne, doch diesmal hielt Teona ihn auf.
„Warte Opa, wir müssen einen Plan machen. Ich würde sagen ich bleibe hier, falls sie zurückkommen. Wenn du Noelia auf deine Schultern nimmst, kann sie über die Köpfe der Menschen gucken und findet sie so bestimmt schnell. Fiona kann das gleiche mit Philina machen. Du gehst in die Richtung und du in die." Forderte sie sie auf. Draco schnappte sich Noelia und setzte sie auf seine Schultern, während Fiona noch kurz mit Philina sprach und sie dann ebenfalls auf ihre Schultern setzte.
Draco zog mit Noelia los durch die Menge.
„Kannst du etwas sehen?" fragte Draco.
„Nein ... warte ... doch, ich glaube dahinten. Geh mal da lang." rief sie von seiner Schulter. Draco ging schnell in die Richtung, in die Noelia zeigte.
„DA!" Schrie Noelia und deutete auf einen kleinen Stand. Draco ging schnell darauf zu und sah einen aufgelösten Elion neben der netten Dame sitzen.
„OPA." Rief er, als er sie erkannte. Draco setzte Noelia ab und schloss seinen Enkel in die Arme.
„Alles gut, hier bist du ja." Sagte er. „Vielen Dank." Sagte er zu der Frau, die nur lächelnd abwinkte.
„Wieso seid ihr den weggelaufen?" fragte Draco leicht vorwurfsvoll.
„Lius hat mich herausgefordert. ER hat gesagt ich traue mich nicht kurz die Menge rein und wieder raus. Er hats vor gemacht und war dann plötzlich weg und ich wollte ihn suchen, hab ihn aber nicht gefunden und mich selbst verlaufen." Sagte er schniefend.
Gemeinsam gingen sie zurück zu Teona und trafen da zum Glück auf Lius. Fiona und Philina hatten ihn gefunden.
„So, die Standpauke kriegt ihr zuhause, jetzt sollten wir erst mal etwas essen." Sagte Draco und zog sie zum nächsten Stand.
„Hey, Opa, wer ist das eigentlich?" fragte Lius und zeigte auf Fiona. Draco überlegte einen Moment und entschied sich dann für eine Antwort, die ihm richtig erschien.
„Das ist Fiona, meine Freundin." Sagte er und sah, wie sie lächelte. Teona grinste, doch Lius fragte schockiert: „Bist du nicht viel zu alt für eine Freundin?"
Draco und Fiona lachten schallend auf.


„Macht euch jetzt fertig, euer Dad holt euch gleich ab." rief Draco und scheuchte die Kinder in den Salon. Dann erschien Scorpius im Kamin und stieg grinsend aus. Draco konnte sich schon vorstellen, warum.
„Und was habt ihr Schönes gemacht?" fragte er und umarmte seine Kinder.
„Wir haben Opas Freundin getroffen." Sagte Noelia und Scorpius wischte es das Grinsen vom Gesicht.

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