Chapter 12

1.2K 59 2
                                    

Nymeria POV

Dean bremste vorsichtig und parkte vor dem Gesundheitsinstitut. Ich saß auf dem Rücksitz und beobachtete wie Dean und Sam, beide in Abzügen (genauso wie ich),aus dem Auto stiegen. Ich folgte ihnen schweigend und schaute zu dem großen Gebäude auf.

"Na dann los!", meinte ich und ging darauf zu. Sam und Dean folgten mir stumm nickend. Drinnen war es stickig und es roch, ich kann es wirklich nicht anders beschreiben, nach tot und Verwesung. Wir gingen zur Rezeption und eine ältere Dame begrüßte uns freundlich.

"Was kann ich für sie tun?"

"F.B.I!", meinte Dean und wir zeigten unsere gefälschten Marken.

"Wir würden uns gerne bestimmte Leichname anschauen."

"Da müssen sie mit Dr.Risted sprechen, ich rufe ihn gleich mal.", gab die Dame zurück und hob mit ihrer dünnen, faltigen Hand das Telefon neben ihr hoch. Sie drückte ein paar Tasten und sprach in den Hörer.

"Der Doktor kommt sofort. Nehmen sie noch einen Moment Platz!", forderte sie uns nach ihrem kurzen Gespräch auf. Dean und Sam setzten sich hin, ich blieb lieben stehen.

Es dauerte eine Weile bis die Tür zu unserer linken mit einem Ruck geöffnet wurde und ein Mann mit langem weißen Kittel kam herein. Er schaute sich um und als er uns sah lächelte er.

"Guten Tag die Herren. Guten Tag die Dame.", begrüßte er uns überfreulich und kam auf uns zu.

"Guten Tag.", erwiederte Dean unemotional und zeigte seine Marke.

"Wir würden uns gerne den Leichnam von...", fing Sam an, doch der Arzt unteebrach ihn und sagte:

"Ich weis schon. Kommen sie mit."

Stumm folgten wir ihm durch die Tür, durch die er zuvor in den Raum gekommen war und den Gang entlang, der darauf folgte. Er führte uns direkt in eine Leichenhalle mit einer ganzen Wand voll mit, wie ich sie nannte, Leichenschubladen. Mehrere Tische waren im Raum verteilt, auf denen man die Leichen aufschneiden und untersuchen konnte. Der Doktor schob sich einen der Tische an die Wand mit den 'Schubladen' und öffnete eine von ihnen.

"Dieser hier war der 3te der männlichen, total gesunde Opfer die anscheinend an einem Herzstillstand gestorben sind. Ursache dafür ist wahrscheinlich Angst.", erklärte er und machte eine kurze Pause.

"Das ist nur meine Theorie, aber diese ist sehr naheliegend."

Dean schaute ihn an.

"An Angst? Wie kommen sie denn dadrauf!?", fragte er verwirrt.

"Fällt ihnen was besseres ein, woran drei kerngesunde, junge Männer ohne irgendeine gesundheitliche Beschwerde gestorben sein könnten?", erwiederte Dr.Risted und schaute Dean an. Dieser schüttelte den Kopf. Mittlerweile hatte Risted den Leichnam auf den Tisch verfrachtet und schob ihn etwas in die Mitte des Raums. Er hob die Hautlappen, anders konnte ich es nicht bezeichnen, vom Brustkorb und entblößte die Innereien, als ob es das normalste der Welt wäre. Ich musste kurz einmal schlucken bevor ich mich über den toten Mann beugte.

"Wie sie sehen ist alles in einem super Zustand und es gibt keinerlei Spuren einer Krankheit."

Dean beugte sich ebenfalls über den Leichnam, während der Doktor in den Innereien herumwühlte. Ohne Vorwarnung klatschte Risted das Herz des Toten in Deans behandschuhten Hände. Der streubte sich vor Ekel und Sam, der nur knapp hinter im stand, lachte gehässig. Plötzlich spritzte eine dünnflüssige rot-weiße Masse aus dem Leichnam und landete direkt in Sams Gesicht. Ich lachte, vor Ekel und vor Gehässigkeit und er erschauerte ebenfalls.

"Entschuldigen sie. Das war das Milzsaft, das spritzt manchmal unkontrolliert aus den Körpern.", entschuldigte sich der Doktor und grinste. Sam wischte sich die widerliche Substanz aus seinem Gesicht und schaute nur noch verstörter, als er auf seine dreckige Hand schaute und sah was sein Gesicht besudelt hatte.

"Schau mal Dean!", sagte ich, als ich umgewöhnliche Kratzspuren an dem toten Körper fand. Während die beiden sich miteinander beschäftig hatten, hatte ich mit den Leichnam angesehen.

"Ziemlich ungewöhnlich für einen kerngesunden, jungen Mann."

Die Abschürfungen waren an beiden Armen deutlich erkennbar und er hatte wahrscheinlich eine Ehering getragen, da ein weißer Schatten an seinem linken Ringfinger zu erkennen war. Wir gingen wieder.

Draußen vor der Tür schnappte ich erstmal wieder tief Luft. Frische, gesegnete Luft.

"Das hat uns nicht wirklich weiter gebracht!", meinte ich und schaute zu den beiden Brüdern. Sie schauten beide zurück.

"Wir sollten mal mit den Sheriff der Stadt reden.", schlug Sam vor und wir nickten einverstanden.

Dean fuhr langsam vor das Polizeirevier und parkte davor. Wir stiegen aus und schauten uns um.

"Ziemlich ruhig auf den Straßen.", bemerkte Dean und dann bemerkte auch ich es. Es war ungewöhnlich still für eine so große Stadt.

Wir traten ein und eine wohltuende Wärme umfasste meinen kalten und steifgefrorenen Körper. Ich schüttelte mich kurz und wir gingen zu dem Infoschalter. Dort stand ein junger Deputy in seiner Uniform und schaute uns entgegen.

"Guten Tag. Das ist Agent Tyler..", er zeigte auf Sam,

"und ich bin Agend Perry. Wir würden gerne mit ihrem Vorgesetzten, Sheriff Britton sprechen.", sagte Dean und ließ mich ganz außen vor. War mir auch ziemlich egal. Ich wollte nurnoch nach Hause.

"D..d...der ist grade beschäftig. Es könnte etwas länger dauern, bis er Zeit hat.", stotterte der Neuling vor sich hin und Dean genoss es anscheinend das der Deputy sich etwas unwohl fühlte.

"Dann warten wir!", meinte Dean lächelnd und setzte sich auf einen der beiden freien Stühle an der gegenüber liegenden Wand. Sam setzte sich daneben und ich blieb stehen. Mir wurde ziemlich warm. Wieso war es nur so heiß hier drinn!? Ich zog mir, so elegant es ging, meib Jacket aus und warf es über meinen Arm. Plötzlich ein stechender Schmerz in der Magengrube. Ich zuckte zusammen und stolperte auf das Pult zu und starrte zum Deputy.

"Das Klo!?", brachte ich noch normal raus, bevor ein weiterer Schmerzstich durch meinen Körper schoss. Er zeigte nach rechts von mir aus und ich lief auf die Tür zu.

"Alles okay!?", fragte Dean, der urplötzlich neben mir stand. Ich nickte.

"I..ich muss nur mal aufs...", mehr schaffte ich nicht heraus, da eine weitere Schmerzwelle meinen Körper in Beschlag nahm. Ich stieß die Tür zum Frauenklo offen und ließ Dean allein zurück. Ich war grade auf eine der Kabinen, da ergoss sich ein Schwall durch meinen Mund in die Kloschüssel. Ich war so froh darüber das in der Toilette ziemlich laute Musik lief, so konnte ich hoffen das Dean nichts mitbekam und zum Glück hatte ich mir am Morgen einen Zopf gemacht. So konnte ich mich einigermaßen ohne Komplikationen übergeben. Schmerz fuhr durch meine Glieder, bei jedem neuen Anschwung eines neuen Kotzschwalls. Ich spülte ab und torkelte leicht benommen und schwach aus der Kabine. Ich stützte mich am Waschbeckenrand ab und schaute in den Spiegel. Ich erschrak.

Vor mir stand eine blasse und schwach aussehende Frau mir nassen Haaren, welche in wenigen Strähnen ins Gesicht fielen. Mit meinen Händen, geformt zu einer Schale, sammelte ich Wasser aus dem Hahn und wusch mein Gesicht damit. Als ich es abgetrocknet hatte und mich nochmal kurz in der Hocke gegen die Wand gelehnt hatte, gung es mir nach meinem Spiegelbild schon wesentlich besser. Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete die Tür. Dean und Sam standen beim Deputy, der sie anscheinend zum Sheriff brachte. Ich schloss mich ihnen an und Dean schaute besorgt.

"Was war los?", fragte er flüsternd, während sich Sam mit dem Deputy unterhielt. Ich schaute meinen nicht blutsverwandten, älteren Bruder an.

"Frauenklamotten. Kennst das ja.", zwinkerte ich ihm zu und er nickte nur, da Sam seinen Namen rief. Wir wurden in den Raum des Sheriffs gedrückt und die Tür hinter uns verschlossen.

"Schuhe aus!", brüllte jemand. Es war der Mann der hinter dem Schreibtisch saß. Er hatte einen hohen Haaransatz, sehr dünn aussehende etwas längere Haare und ein breite Stirn. Sein Gesicht war faltig und seine Nase etwas dicker. Der Mund war breiter und seine grün-grauen, alten Augen starrten uns an.

Devil inside (Supernatural Sam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt