15.- Überraschung (2)

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Ich hatte Partys schon immer gehasst. Nicht das ich irgendwie jemals auf einer war. Aber von dem was ich hauptsächlich im Fernsehen oder in Büchern gelesen, beziehungsweise gesehen hatte, war ich nie überzeugt gewesen. Ich gab einen gequälten Laut von mir und vergrub mein Gesicht in den Händen. Was stellte Lavinia nur mit mir an? Dachte sie tatsächlich sowas würde mir gefallen?

Dallas, neben mir, lachte kurz auf. ,,Was? Scheißt du dir jetzt in die Hos'n?"

Ich hob meinen Kopf und funkelte ihn wütend an. Musste er denn immer so bescheuerte Kommentare von sich geben? Als ob ich nicht schon genug am verzweifeln wäre.

Ein schelmisches Funkeln huschte über seine Augen, doch schließlich blickte er versöhnlich rein. ,,Ist wohl deine erste richtige Party, hmm?" Er klopfte mir kumpelmäßig auf die Schultern. Daraufhin erntete er nur einen weiteren grimmigen Blick, den er gekonnt er ignorierte.

,,Keine Sorge, okay? Es wird Spaß machen." Er grinste. ,,Und jetzt komm, du Lahmarsch. Dadrin wartet Alkohol auf mich."

Er schlüpfte raus in die kalte Dunkelheit, während ich noch verängstigt im Auto hocken blieb. Ich wollte da einfach nicht rein. In dieses komische Haus, in dem Teenager vorgaben Spaß zu haben und sich selbst feierten, weil sie schon Alkohl in sich hineintrunken. Vielleicht konnte ich mich nur kurz bei Lavinia blicken lassen um meine Anwesenheit zu bestätigen und dann würde ich einfach abhauen. Weit war es ja sowieso nicht.

Genauso würde ich es machen.

Entschlossen stieg ich aus und brachte sogar ein Lächeln zu Stande.

,,Bereit?" Dallas hob eine Augenbraue, musterte mich.

,,Klar.", meinte ich leichtfällig und steuerte bereits auf das laute Haus zu. Desto schneller ich das hinter mich brachte umso früher war ich zu Hause.

Dallas packte mich an die Schulter und zog mich zurück. ,,Halt!" Er schüttelte missbilligend den Kopf und musterte mich von Kopf bis Fuß. ,,So kannst du da echt nicht rein."

Was wollte er denn jetzt schon wieder? Fragend blickte ich ihn an.

,,Du siehtst aus wie so ein Bauer."

Ich gab einen verärgerten Laut von mir. ,,Was ist denn an einem weißen T-shirt und einer schwarzen Jeans so falsch?"

Dallas bedachte mich mit einem abwertendem Blick. ,,Du hast echt keinen Sinn für Mode, oder?" Er gab ein Seufzen von sich. Schließlich schälte er sich aus seiner College Jacke und reichte sie mir rüber. ,,Sei froh, dass ich selbst mit 'nem stinklangweiligen T-Shirt unwiderstehlich aussehe."

Am liebsten hätte ich ihm jetzt einen super sarkastischen Kommentar an den Kopf geworfen, statdessen rollte ich nur mit den Augen und zeigte ihm mein angewidertes Gesicht. ,,Ich zieh das ganz sicher nicht an."

Dallas knirschte genervt mit den Zähnen. ,,Und wieso nicht?"

,,Weil das von dir ist?"

Er lachte kurz griesgrämig auf. ,,Stell dich nicht so an und mach es uns beiden nicht so schwer. Ich tu' dir nur einen verdammten Gefallen."

Ich blickte ihn immer noch unentschlossen an. Schließlich gab ich doch nach. Er hatte recht, ich sollte das nicht alles unnötig in die Länge ziehen. Ich wollte einfach nur weg hier und so als Rache für seine vergangenen Taten, könnte ich ihm die Jacke einfach nicht wieder geben.

,,Na gut.", brummelte ich widerwillig und schlüpfte in die Collegejacke. Sie stank fürchterlich nach Aftershave und Zigaretten. Eine widerliche Mischung.

My sweet LaviniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt