01. - BoyToy

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Der Tag an dem ich Lavinia richtig und wahrhaftig kennen lernte war ein ausßergewöhnlicher.

Schon seit Wochen machte mir dieser Tag Sorgen und innere Qualen. Denn an dem ganz speziellen Tag fand der alljährliche Boy-Toy statt. Eine Veranstaltung an der die ganzen Jungs, der ältesten Jahrgangstufe von früh morgens bis Mitternacht für einen guten Zweck verkauft wurden. Das angesammelte Geld wurde angeblich gespendet, aber ich wette die Schulleitung steckte es sich heimlich in die Taschen und die, kauften sich irgendetwas was überteuert und unnötig war.

Und leider gehörte ich zu den ältesten.

Für mich, Tyler Carter, würde es in einem rießen großen Disaster enden. Das war mir schon jetzt klar. Mich wollte ganz sicherlich keiner kaufen. Warum auch? Ich sah ziemlich durchschnittlich aus und war ein ziemlicher Einzelgänger. Den einzigen Freund, den ich auf der Schule hatte, war mein Geschichtslehrer und das nur weil dies mein einziges Fach war, in dem ich richtig gut bin. In den anderen war ich naja... wie soll ichs sagen... ganz ok?

Seufzend zog ich meine graue Kapuze, die meine braunen, verwuschelten Haare verbargen, tiefer in meine Stirn und blickte erwartungsvoll auf meine Uhr. 12:45 Uhr. Noch 12 Minuten bis der Bus kam. Warum musste der Boy-Toy unbedingt an einem Samstag sein?! Um diese Uhrzeit würde ich eigentlich noch friedlich in meinem Bett liegen und vor mich her schlummern. Innerlich verfluchte ich die Enid High School, die in Enid City, Oklahoma, liegt.

Gelangweilt stöpselte ich mir Kopfhörer in die Ohren und verbrachte die letzten Minuten damit, der gequälten Stimme von The Weeknd zu lauschen.

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Lautes Gejohle und Gekreische der Mädls umhüllte mich und ließen mich genervt aufseufzen.

Die ganzen Jungs, einschließlich mir, versteckten sich in dem Hinterraum und warteten gespannt auf ihren Einsatz. Auf jeder Brust war eine Nummer draufgeklebt worden. Durch puren Zufall pappte jetzt meine Lieblingszahl 26 auf meinem Körper.

Desintressiert schaute ich mich in dem großen Raum um. In dem vorderem Teil des  Zimmers war eine riesiger Vorhang angebracht der uns von der Bühne trennte, wo die Mädchen bestimmt schon auf ihren großen Schwarm warteten.  Vorne standen die allzubeliebten Footballer, die angeberisch mit ihren riesigen Muskeln prahlten. In der Mitte hatten sich die Hipster versammelt, die alle ihre I Phones gezückt hatten und lauter Selfies schossen. 

Ganz hinten hatten sich die Streber versammelt und starrten alle verängstigt umher.

Und Ich?

Ich hatte mich in einer dunklen Ecke gehockt, mit Kopfhörern in den Ohren und spielte gelangweilt mit meinem Handy, Temple Run. Mir war klar, das ich sowieso nicht verkauft wurde und nach mindestens 2 Stunden, wenn alles vorbei war, wieder nach Hause konnte. Eigentlich gar nicht so schlechte Aussichten.  Ich..

Ein Räuspern des Direktors, der anscheinend in das Mikrofon hustete, unterbrach meine Gedanken. Ich riss mir meine Stöpsel aus meinen Ohren und hörte gespannt zu.

,,Guten Morgen liebe Enid High School! Heute haben wir uns versammelt um die jungen Damen wieder tief in ihre Geldtaschen greifen zu lassen. Denn heute ist wieder unser beliebter Boy-Toy Tag!.." Lautes Geklatsche und Gejohle. ,, Die Regeln sind ganz einfach: Jeder Junge hat seine eigene Zahl und nachdem einer die Bühne betreten hat dürft ihr bieten, verstanden?" Wieder Geklatsche. ,,Gut am Ende dieser Show treffen sich der BoyToy und das Mädchen bitte am Eingang. Und nicht vergessen, das alles ist für einen guten Zweck!"

Und schon wurde die Zahl 1 aufgerufen und alles nahm seinen Lauf. Immer wenn die beliebten auf die Bühne stolzierten, wurde das Gekreische und das Geklatsche so groß, das es sich fast so anfühlte als würden meine Ohren platzen.

My sweet LaviniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt