Shocked

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5. Kapitel

 Schließlich gab ich nach und ließ ihn durch die Tür passieren. Ein selbstsicheres Grinsen lag auf seinem Gesicht. Allein dieses selbstbewusste Grinsen regte mich schon auf.

Er wusste ganz genau, dass er über mir stand und das nutzte er so was von aus.

Ich schloss die Tür und verweilte bei dieser für einen kurzen Moment.

Als ich mich umdrehte, hatte Harvey sein Grinsen abgelegt. Er wirkte vollkommen verändert.

„Also du hörst mir jetzt zu", er griff nach meinen Handgelenken und drehte mich zu sich.

Er wirkte einschüchternd. Seine Stimme war so kalt und mörderisch.

„Du wirst absolut nichts mit meinem Leben zu tun haben. Nichts. Nada. Ich werde weiterhin machen, was ich will", meinte er mit einer solch starken Stimme, dir mir echt Angst machte.

Ich kam mir vor, wie ein kleines weißes Schaf, dass gleich vom großen bösen Wolf gefressen werden würde. Diese Situation sollte schnellst möglich enden. Also nickte ich langsam.
„Hast du mich verstanden?", er drückte meine Handgelenk fest, so dass ich schmerzvoll zusammen zuckte. „Ja", stammelte ich unsicher. Dann sah ich ihn flehend in die Augen. „Kannst du mich bitte loslassen?", fragte ich leise und sah ihn in die grünen Augen.

Schnell ließ er mich los, als hätte er das unterbewusst getan. In seinen Augen blitzten so etwas wie Schuldgefühle auf.

Ohne ein Abschiedswort stürmte er heraus. Er schloss die Tür nicht hinter sich. Ich beobachtete ihn noch kurz, bis er um die Ecke verschwand. Anschließend tapste ich mit langsamen Schritten zu Tür und schloss sie langsam. Danach lehnte ich mich gegen sie und sah ungläubig zur Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. WAS WAR DAS? Mein Herz schlug ganz schnell vor Aufregung.

Er hatte mir totale Angst eingejagt. So hätte ich ihn definitiv nicht eingeschätzt. War das eben wirklich Harvey Arthur von Großbritannien, der zukünftige König? Was war das eben für ein Wesen?

Allmählich beruhigte sich mein Puls wieder. Doch ich konnte immer noch nicht glauben, was eben vorgefallen war. So etwas hätte ich nie für möglich gehalten. Niemals!


Zitternd lief ich zum roten Sofa und setzte mich vorsichtig auf dieses. Ich lehnte mich zurück.

Was war heute nur alles passiert? Warum musste mein Leben JETZT so eine Wendung machen? Ich war immer brav, habe auf meine Mutter gehört und nie Widerworte gegeben und trotzdem bin ich jetzt mit solch einem Übel bestraft worden. Wie unfair war die Welt eigentlich?

Vor ein paar Stunden hätte ich das alles niemals für möglich gehalten. Ich musste jetzt eine Scheinbeziehung mit dem zukünftigen König führen, der ein solches Arschloch war, dass es schon wieder unbeschreiblich wurde. Und das alles nur wegen meiner „allerliebsten" Mutter. Die Queen würde sie doch niemals kündigen. Meine Mutter war ihre rechte und linke Hand gleichzeitig.

Austesten wollte ich das Ganze aber auch nicht. Schließlich wollte ich nicht auf der Straße landen und meine Zukunft nur noch träumen. Warum gab es diese schrecklichen Wendungen im Leben? Mein Leben lief zwar vorher schon nicht gut, aber das war eine Steigerung VON 200 PROZENT!

Auf einmal realisierte ich allerdings etwas. Es lag doch alles auf der Hand. Ich könnte aus alldem rauskommen ohne, dass meine Mutter mich umbringt, weil ich das Ganze abblase.

Die einzige Sache, die ich erledigen müsste, wären, herauszufinden, wer mein Vater ist.

Vielleicht würde ich seine Familie finden oder sogar ihn. Möglicherweise könnte ich dann zu ihm ziehen und meiner Mutter und der ganzen Monarchie dem Rücken kehren. Diese Vorstellung war so schön. Ich würde so gerne wissen, wer mein Vater war. Er war ein Teil von mir und würde das auch immer bleiben, selbst wenn ich ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit nie zu Gesicht bekommen habe. Das war das Ziel, welches ich von nun an anstreben würde. Und ich war mir ziemlich sicher. Ich würde jetzt ALLES dafür tun, um meinen Vater zu finden. Schritt 1 wäre es, die Dokumente meiner Mutter auf Hinweise zu untersuchen. Doch die Gelegenheit würde sich heute vermutlich nicht ergeben. Ich musste noch warten. Alles würde gut werden. Hoffentlich.

Nach einer Weile machte ich es mir auf dem Sofa gemütlich. Ich legte mich hin und sah zur bemalten Decke. Sie war zwar nicht so spannend, wie die Decke von Pru, allerdings erzählte sie die unterschiedlichsten Geschichten. Eine Geschichte über einen verarmten Schmied im Süden Großbritanniens und eine andere über eine Prinzessin, die auch hier im Palast lebte.

Mit dem Gedanken, dass bald alles viel besser werden würde, schlief ich nach einiger Zeit schließlich ein.

Als ich am nächsten Morgen geweckt wurde, erschreckte ich mich so sehr, dass ich geradewegs vom Sofa fiel und vor den violetten Pumps meiner Mutter landete. Mit zusammen gebissenen Zähnen sah ich zu hier hinauf. „Guten Morgen", sagte sie mit kalter und emotionsloser Stimme.

„Morgen", erwiderte ich gähnend und hielt mir schnell die Hand vor den Mund.

Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Du hast 30 Minuten Zeit", meinte sie arrogant und tippte mit einem Fuß auf den Boden.
„Wofür?", fragte ich skeptisch und sah sie verwirrt an.
„Packen und fertig machen. So kannst du unmöglich hinaus gehen", sie rümpfte die Nase und strich sich das schwarze Kleid glatt.

„Warum sollte ich packen?", fragte ich mit gerunzelter Stirn und sah sie mit tiefen Blick an.
„Prinz Harvey Arthur muss dich mit nach Manchester nehmen, da dort eine Universität eröffnet wird und die Queen ist verhindert, sowie der König", beantwortete sie mehr oder weniger meine Frage.

„Und warum soll ich da mitkommen?", fragte ich gähnend.

„Denk doch einmal nach, Gracie. Einmal", sie mahnte mich und sah mich sauer an.

Ich ließ die Schultern sinken.

„Du wirst richtig als seine Freundin vorgestellt", antwortete sie schadenfroh und hatte ein eingebildetes Lächeln in ihrem Gesicht. Ich frage mich, ob sie schon immer so gewesen war? War sie vielleicht anders, bevor ich kam? War ich wirklich der Grund für ihr Verhalten?

„Ich soll jetzt wirklich packen?", fragte ich fassungslos.

„Bekommst du es jetzt in deinen Kopf hinein?", fauchte sie genervt.

„Wie lange?", fragte ich vorsichtig und stellte somit meine letzte Frage.

„Ihr werdet morgen Abend bis Nacht wieder zurück sein", antwortete meine Mutter und stolzierte aus der Wohnung. Das würden „schöne" Stunden werden.

Schließlich machte ich mich an das Koffer packen. Ich schmiss ein paar festliche Kleider hinein, da ich nicht wusste, was mich erwarten würde und das würde von mir erwartet werden.

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Hey :)

ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. ;)

Welches ist momentan euer Lieblingslied? Meines ist jetzt ^^ Love on the Brain (RY X Remix) von Rihanna. :) Oder Black Beatles (siehe oben) von Rase Sremmurd.

Bis zum nächsten Chapter. Ich habe eben ausersehen schon das 6. Kapitel veröffentlicht, da ich dachte, dass ich dieses schon veröffentlicht habe. 

Nun wird es morgen Nachmittag kommen ;)

Wir sehen uns :D

Liebe Grüße von Jenny

Royal FakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt