Daily Struggles

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18. Kapitel

„Willkommen in Scarborough", Harvey klatschte in die Hände, sobald das Flugzeug zum Stehen kam. Ich sah aus dem Fenster, denn ich war bereits wirklich gespannt wie Scarborough aussah. Doch draußen war es tatsächlich schon dunkel geworden, was mich noch um einiges müder machte. Der Tag war schon ziemlich lang.

Erst Prudence's komische Gedanken, dann die schönen weißen Löwen, die ich nun zu meinen Lieblingstieren erklärt hatte und anschließend die große Überraschungsreise. Das Einzige, was ich jetzt noch tun wollte, war schlafen... In einem schönen gemütlichen Bett. Das war definitiv das, was ich jetzt wollte.

Ein Blick auf mein Handy verriet mir nun, dass es tatsächlich schon 21 Uhr war. Wo war die Zeit geblieben? Waren Prudence und ich so spät im Schloss angekommen? Es kam mir früh vor.

Nachdem die Tür des Flugzeuges geöffnet wurde, schnallte ich mich ab und sprang auf. Ich schnappte mir noch meinen Rucksack und folgte Harvey aus dem Flugzeug.

Draußen wartete der gewohnte schwarze Wagen am Ende des roten Teppichs.

Im Auto musste ich mich dann wirklich zusammen reißen nicht auf der Stelle einzuschlafen.

Doch mein Körper besiegte meinen Geist und so fiel ich schlafend in mir zusammen.

Helle blinkende Lichter, leise murmelnde Menschen und ein anhaltendes Wackeln ließen mich aufwachen, doch ich wollte weiter schlafen, also hielt ich die Augen geschlossen.

Nach einer Weile wurde eine Tür geöffnet und anschließend wieder geschlossen, bevor ich auf etwas Weichem abgelegt wurde. Ich rollte mich zusammen und schlief ruhig weiter. Wie ich Schlaf liebte!

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich mir klar bewusst, dass ich mich in einem Hotel befand. Wenige Momente war mir auch klar, dass Harvey und ich in einem Bett geschlafen hatten. Erschrocken fiel ich vom Bett und quiekte, auf dem Boden nach dem Aufprall, kurz auf.

Ich hatte wirklich mit Harvey in einem Bett geschlafen. Er lag zwar am Ende des Bettes, aber trotzdem wollte ich das nicht. Ich kannte ihn ja nicht einmal. Er war wie ein Fremder. Das war hart gesagt, aber wahr.

Doch ich war so nett und weckte Harvey nicht auf. Darauf hatte ich auch keine Lust.

Ich lief ins Badezimmer, als mir die Schuppen von den Augen fielen. Schnell sprintete ich zu meinem Koffer und öffnete ihn. Alles durchwühlte ich, aber dann wurde mir klar, dass ich tatsächlich meine Kulturtasche mit Zahnbürste und co vergessen hatte. Wie dumm konnte ein Mensch nur sein? Ich seufzte auf. Vielleicht gab es ja so etwas an der Rezeption? Ein Versuch war es wert. Nun hielt ich nach dem Telefon Ausschau. Natürlich befand es sich auf dem Nachttischchen neben dem Bett. Mit kleinen Schritten tapste ich dort hin. Auf einem Zettel daneben standen die typischen Nummern, wie der Notruf. Darunter stand auch die Nummer der Rezeption. Ich wählte die Nummer. Hoffentlich ging jemand daran. Nach dem ersten Piepen meldete sich eine Frau.

„Guten Morgen, was kann ich für sie tun?", sagte sie höflich.


„Ich brauche unbedingt einen Kulturbeutel mit Zahnpasta, einer Zahnbürste und einem Kamm", teilte ich ihr flüsternd meinen Wunsch mit.

„Ihr Wunsch ist notiert. Sie werden ihn in Kürze erhalten. Haben sie noch weitere Wünsche?", fragte sie freundlich.

„Nein, vielen Dank", bedankte ich mich und legte auf. Ich atmete aus. Nun war ich gerettet. Mehr als das.

Nur 32 Sekunden später klopfte es schon an die Tür. Ja, ich hatte gezählt.

Mit schnellen Schritten ging ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt.

„Guten Morgen", begrüßte mich ein Zimmermädchen nett lächelnd. Ich schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln, allerdings war mein Eigenes wahrscheinlich viel verschlafener.

Sie drückte mir einen Beutel in die Hand.

„Vielen Dank", bedankte ich mich lächelnd.

„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag", sie verabschiedete sich und lief auch schon wieder weg.

Glücklich hüpfte ich durch das Hotelzimmer und öffnete im Bad den kleinen Beutel.

Zu erst griff ich nach der Zahnbürste und der Zahnpasta. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, suchte ich mir Kleidung aus meinem Koffer heraus. Ich entschied mich für ein schlichtes dunkelrotes Kleid. Dieses legte ich im Bad ab, bevor ich in die Dusche stieg und das warme Wasser genoss. Nach der Dusche wickelte ich mich und meine Haare in ein Handtuch ein.

Dann cremte ich mit der Creme, die ich ebenfalls im Beutel gefunden hatte, das Gesicht ein. Diese Creme roch himmlisch. Auch die Body Lotion musste ich benutzen, da mich der Duft nach Himbeere einfach überwältigte. Noch ein Spritzer Deo und ich sprang in das dunkelrote Kleid hinein. Meine Haare würde ich später kämmen. Also ließ ich sie offen über meine Schulter fallen.

Als ich aus dem Bad ausgetreten war, bemerkte ich, dass Harvey noch immer schlief.

Deshalb entschied ich mich spontan dazu ihn zu wecken. Nett, wie ich war.

Ich rüttelte an seiner Schulter, wie wild. „Harvey, aufwachen!", schrie ich ihm ins Ohr.

Ja, ich war eine herzensgute Person. Selbst Harvey konnte das bestätigen.

„Grae, halt deine Klappe", knurrte er und kniff die Augen zu.

„Nein", ich grinste. Ich liebte es einfach andere Menschen zu belästigen. Was gab es schon Besseres? (Außer Schlaf und Pizza?)

„Wie viel Uhr ist es?", fragte er mich gähnend. Ich sah auf den kleinen Wecker auf dem Nachttischchen.

„9.30 Uhr", antwortete ich ihm.

„Grae, ich kann noch mindestens eine Stunde schlafen", gurrte er. Er drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter. Er ließ mich wirklich allein. Um 10.30 Uhr würde ich ihn aber nicht weiter schlafen lassen!

Nach einer Weile wurde mir langweilig. Selbst mein Handy hatte nichts interessantes mehr an sich. Also schnappte ich mir alle Kissen, die ich finden konnte und legte sich vor das Bett. Ich nahm mir das Erste und warf Harvey damit ab. „Harv, jetzt steh auf!", jammerte ich vor Langeweile und schnappte mir das Nächste und warf ihn damit ab. Er regte sich nicht. Ob er das mit Absicht tat?

Ich warf ihn so lange ab, bis ich kein Kissen mehr bei mir hatte. Dann sprang ich auf das Bett und lehnte mich auf ihn. „Harvi Harv steh jetzt auf", murrte ich. Ich schüttelte ihn.

„Du bist schlimmer als mein kleiner Bruder", er gähnte laut und zeigte endlich Regung.

Sean, sein kleiner Bruder, lebte ebenfalls im Schloss, aber ihm bin ich noch nie weiter begegnet.

Das letzte Mal war schon mindestens ein Jahr her.

„Harvey, steh jetzt auf", befahl ich ihm.

„Okay, wie die kleine Nervensäge meint", er stand wirklich auf. Ich konnte mein Glück kaum fassen, ABER er hatte mich klein genannt.

„Ich bin nicht klein", meinte ich selbstbewusst.

Er lachte und lief nun endlich ins Badezimmer.

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Hey ein letztes Mal im Jahre 2016 in diesem Buch,

vielen Dank, dass ihr so begeistert dieses Jahr dabei wart und das seit Anfang an.

Ich denke in diesem Jahr ist viel für uns alle passiert. Gutes, sowohl schlechtes. Versucht, aber nur an das Gute zu denken! :)

Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für die ganze Unterstützung, die ich von euch erhalten habe bedanken. 'Royal Fake' ist nicht einmal 2 Monate auf Wattpad und wir haben schon die 3.8k erreicht. Das ist unglaublich! :)

Nun wünsche ich euch noch einen guten Rutsch ins Jahr 2017! Wir sehen uns frisch im Jahr 2017 wieder. ^^ 2017 wird bestimmt wieder ein unvergessliches Jahr. :D

(Auf meinem Profil unter Unterhaltungen findet ihr übrigens noch eine kleine "Abschiedsrede" von diesem Jahr) 

Und denkt daran: IMMER POSITIV DENKEN! ;)

Liebe Grüße von Jenny

Royal FakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt