Same old Asshole

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10. Kapitel

Wir verbrachten bis 15 Uhr nachmittags Zeit in der Innenstadt von Manchester. Es war eine schöne Zeit, was ich niemals erwartet hätte. Harvey war so nett und anders, wie ich ihn gar nicht kannte.

Doch sobald wir wieder im Hotelzimmer ankamen, war er das selbe alte Arschloch, wie zuvor. Ich musste einige Male blinzeln, bis ich realisierte, dass das alles vorhin gespielt war.

Okay, was hätte ich mir schon anderes erwarten sollen. Wie konnte ich nur so dumm sein und denken, dass er plötzlich anders ist. Harvey wird sich niemals ändern.

Ich verstaute gerade die letzten Sachen in meinem Koffer und schloss ihn dann, was sehr leicht ging, da in diesem auch nicht wirklich viel drinnen war. Ich setzte mich auf das Bett und zog mein Handy heraus.

Natürlich hatte Pru mir wieder geschrieben.

„Ich sehe es läuft", hatte sie mir geschrieben. Ich musste grinsen bei der Vorstellung, wie sie diese vier Wörter aussprechen würde. Ich antwortete darauf nicht, da sie sich meine Antwort denken konnte.

Schließlich kam Harvey aus dem Bad. Er hatte die selbe triste Miene, wie auch sonst.
„Wir fahren in 5 Minuten", meinte er mit kalter Stimme und widmete seine Aufmerksamkeit seinem Handy.

Nun wurde ich wütend. Okay, er musste mich jetzt nicht auf Wolken tragen, aber er konnte mich wenigstens etwas besser behandeln. Freundlichkeit war auch nur ein Punkt auf der langen Liste.

„Du...argh...Harvey, du bist so ein verdammtes Arschloch", fassungslos und mit zusammen gebissenen Zähnen sah ich ihn an.

Er hingegen sah mich desinteressiert an.

„Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch so arrogant sein kann, wie du. Du bist das beste Beispiel für einen schlechten Menschen. Du bist so... argh", ich brachte den Satz nicht richtig zu Ende.

Nun legte er sein Handy weg und sah mich an.

„Und du... du denkst deine Meinung würde mich annähernd interessieren? Du bist nur ein weiteres Mädchen, mit dem ich die Zeit verbringen MUSS? Denkst du ernsthaft, ich könnte mich für dich interessieren. Gracie Fryer, du bist so peinlich", er lachte auf.

Ich mahlte mit den Zähnen.


„Vielleicht sollte ich dir all das vermasseln. Vielleicht könnte ich das Vereinigte Königreich von deiner Arroganz verschonen. Kein Land verdient einen so schrecklichen König, wie du einer sein wirst. Kein Land dieser Welt", ich spuckte die Worte nur so aus.

Nun baute er sich bedrohlich vor mir auf, doch anstatt mir zu widersprechen, nahm er zum zweiten Mal an diesem Tag meine Wangen zwischen seine Hände und drückte seine Lippen auf die meinen. Ich bewegte mich einige Momente nicht. Fordernd bewegte er seine Lippen.

Dann ging alles ganz schnell. Mit aller Kraft schubste ich ihn von mir und gab ihm eine leichte Backpfeife, die eigentlich viel stärker sein sollte.

„Du bist so ein Arschloch", erbittert wendete ich mich von ihm ab.

Als ob ich so naiv wäre und mich jetzt von ihm küssen lassen würde. Ich wäre dumm, wenn ich das zulassen würde.

Er würde wahrscheinlich immer das selbe Arschloch bleiben. Großbritannien verdiente keinen so grauenhaften König. Ich musste alldem ein Ende bereiten. Dann würde alles gut werden. Irgendwann würde ihm das Karma schon noch einholen.

Das Karma würde jeden holen kommen.

Anschließend schnappte ich mir meinen Koffer und lief aus dem Hotelzimmer. Ich hörte, wie mir Harvey schnell hinter her rannte. Er war so lächerlich. Durch einen kurzen Blick nach hinten sah ich Harvey wieder lächeln, als hätte er eine gespaltene Persönlichkeit.

Royal FakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt